„Wolfgangi Komitee“ leistet seit über 20 Jahren wertvolle Arbeit

Obmann Alois Sackl unter der Wolfgangi Glocke. Es hängt noch eine weitere  Glocke im Turm. Diese wurde 2001 dem hl. Aloisius geweiht. | Foto: Josef Fürbass
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  • Obmann Alois Sackl unter der Wolfgangi Glocke. Es hängt noch eine weitere Glocke im Turm. Diese wurde 2001 dem hl. Aloisius geweiht.
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Drei Kirchtürme markieren die Topografie der Pfarre Hollenegg. Einer gehört der Schlosspfarrkirche, einer der Patrizikirche und einer der Wolfgangikirche, die von erhabener Stelle aus weithin sichtbar ins Land grüßt. Unzählige Menschen aus nah und fern suchen alljährlich diesen spirituellen Ort auf, um hier ihre Bitten aber auch Dankesbezeugungen an den Heiligen Wolfgang heranzutragen.

HOLLENEGG. Wo schon 1494 eine hölzerne Kapelle stand, in deren Umfeld es zu unerklärlichen Ereignissen – im Volksmund als Wunder bezeichnet – gekommen sein soll, wurde vermutlich im 16. Jahrhundert die jetzige Kirche errichtet. Baulichen Hinweisen zufolge soll sie ursprünglich größer geplant gewesen sein.
Bis 2001 war die dem heiligen Wolfgang geweihte Kirche von Wald umgeben. Nach der Rodung des Kogels ist das Höhenheiligtum aus weiten Teilen der Südweststeiermark in verschiedenen Perspektiven sichtbar. „Es ist wie heimkommen,“ beschreibt Alois Sackl, Obmann des „Wolfgangi Komitees“, das immer wieder emotionale Erlebnis, „wenn man die Kirche aus der Ferne sieht.“
Der Ausblick vom Wolfgangikogel ist wunderbar und weitreichend. Doch das allein ist es nicht, dass so viele Menschen hierher kommen. Die Gründe dafür sind vielschichtig und lassen sich nicht immer in Worte kleiden. „Es hat was, wenn man diesen Ort betritt“, vernimmt man allerdings immer wieder...
Einen innigen Bezug zur kleinen Bergkirche hat auch das „Wolfgangi Komitee“. Es vereint ein Dutzend Leute aus allen Berufsschichten. „Ziel ist die Renovierung der Kirche, die Pflege des ganzen Kogels und die Erhaltung des Brauchtums“, betont Obmann Alois Sackl. Seit mehr als 20 Jahren nimmt man diese große Aufgabe mit viel Herzblut und Einsatz wahr. Die vergangenen vier Jahre waren geprägt von umfassenden Renovierungsarbeiten im Außen- und Innenbereich.

Festtag mit Prozession in Wolfgangi

Stets am „Zweiten Julisonntag“ wird in St. Wolfgang bei Hollenegg Kirchweih gefeiert. Einer alten Tradition folgend, pilgern die Verehrer des heiligen Wolfgang aus dem ganzen Bezirk und darüber hinaus hier her, um ihm in einer Bittprozession dafür zu danken, „dass das Vieh in den Ställen das Jahr gut überstanden hat, und um weiterhin die Gesundheit im Stall zu erflehen.“

Die Kreuzgruppe als ein Bestandteil des Prozessionsweges | Foto: Josef Fürbass
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Dazu ist es in Wolfgangi noch heute üblich, eiserne Votivgaben in Gestalt von Tier- oder Menschenfiguren betend um den Altar zu tragen. Früher einmal wurden Votivgaben aus Papier oder Holz von den Pilgern selbst mitgebracht. Ja, es soll sogar vorgekommen sein, dass eine junge Frau aus Dankbarkeit oder Bitte ihren Haarzopf abgeschnitten und „geopfert“ hat, wie Maria Brunner, die in den drei Hollenegger Gotteshäusern als Kirchenführerin tätig ist, aus Überlieferungen weiß. Menschen, die von Kopfweh geplagt wurden, haben sich einen Wolfgangiring aufs Haupt gelegt und sind damit um den Altar gepilgert. Auch dieser Brauch wird heute zum Teil noch gelebt.

Ein Ort, der vielen Halt und Kraft gibt, muss erhalten werden!

Die Wolfgangikirche und der sie umgebende Kogel gelten als kraftspendender und magischer Ort. Liebespaare fühlen sich ebenso angezogen wie Wirtschaftstreibende, die hier in der Abgeschiedenheit und aller Ruhe ihre Zukunftsvisionen entwickeln. Dem unermüdlichen Tun des Wolfgangi Komitees ist es zu verdanken, dass dieses liebliche Kleinod als Ort der Hoffnung, der Dankbarkeit, der Kraft und der Stille in einem guten baulichen Zustand bestehen bleibt. Die vielen Besucher bringen ihre Wertschätzung für diese Bemühungen mit Spenden zum Ausdruck.
2004 hat das Wolfgangi Komitee in Kooperation mit der HLW Deutschlandsberg rund um die Kirche einen Prozessionsweg mit vier Stationen angelegt. Dieser setzt sich aus einer Kreuzgruppe, einem begehbaren Wegweiser, dessen Pfeile auch richtungsweisend für bedeutende mitteleuropäische Kraftorte sind, dem Auge Gottes sowie einem mit Erde, Sand und Steinen aus der Region gefüllten Turm, der die Verbindung von Himmel und Erde versinnbildlicht, zusammen.

Zu Gast beim Gregorhansl...

Den Schlüssel zu der Wolfgangikirche bekommt man im nahen Alpengasthaus zum Gregorhansl. Dort wird man aber auch mit herzhafter Kulinarik bestens verwöhnt. Hans Peter Engstler und seine Frau Heike servieren mit Vorliebe Gaumenfreuden aus der regionalen Küche. Das Speisen im idyllischen Gastgarten oder auf der Sonnenterrasse mit Blick auf Schwanberg, das Bacherngebirge und den Radlpass wird zum doppelten Genuss. Von Juli bis September gilt das Hendl-Buffet als besonderer Geheimtipp. Für Sonn- und Feiertag sollte man sich beim Genusswirt unbedingt einen Platz reservieren. Hans Peter Engstler gehört natürlich auch dem Wolfgangi Komitee an.

IM DETAIL

Gottesdienste und Feierlichkeiten in Wolfgangi finden am Ostermontag, Pfingstmontag, zweiten Julisonntag (mit Prozession), zu Mariä Himmelfahrt (15. August, mit Kräutersegnung) sowie am Wolfgangisonntag (letzter Sonntag im Oktober) statt. Spenden für die Renovierung der Kirche St. Wolfgang können auf das Konto der Pfarre Hollenegg (IBAN: AT333804300300068650, BIC: RZSTAT2G043) geleistet werden.

Fotos: Josef Fürbass

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