ÖGB-Frauen: „Wir haben die Nase voll“!

Auch die Deutschlandsberger Gewerkschaftsfunktionärinnen mit ÖGB Regionalvorsitzenden Günther Krainer wiesen  im FMZ  Deutschlandsberg  mit einer Verteilaktion auf diesen Umstand hin.
  • Auch die Deutschlandsberger Gewerkschaftsfunktionärinnen mit ÖGB Regionalvorsitzenden Günther Krainer wiesen im FMZ Deutschlandsberg mit einer Verteilaktion auf diesen Umstand hin.
  • hochgeladen von Josef Strohmeier

Anlässlich des Equal Pay Day (EPD) fordern nicht nur die steirischen, sondern auch die regionalen Gewerkschafterinnen „Gleiches Geld für gleiche Leistung!“. Gleichheit ist erreicht, wenn der EPD auf den 31.12. fällt – derzeit sind wir in der Steiermark erst beim 6. Oktober.
Nach wie vor verdienen Frauen rund ein Viertel weniger als Männer. Genau sind es in der Steiermark 23,54 % Unterschied. „Das ist eine echte Blamage“, argumentiert Frauenvorsitzende Helga Ahrer. Die österreichweite Verbesserung seit dem Vorjahr fällt mit 0,07 % äußerst bescheiden aus. „Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, ist Einkommensgerechtigkeit erst in !336 Jahren erreicht!“

Einkommensberichte

Dabei gibt es auch positive Entwicklungen, für die sich die Gewerkschaft besonders eingesetzt hat. So haben gerade die gesetzlich verpflichtenden Einkommensberichte dafür gesorgt, dass sich vielfach Geschäftsführung und Betriebsrat gemeinsam an einen Tisch gesetzt und Verbesserungen für Frauen beschlossen haben. In vielen Branchen haben BetriebsrätInnen bereits für eine bessere Einstufung, für Karriereentwicklungen in höhere Lohngruppen oder aber für Lohnerhöhungen für Frauen verhandelt.

Forderungen

Da sich die Einkommensschere nur sehr langsam schließt, halten die ÖGB-Frauen an ihren zentralen Forderungen fest. 1.700 Euro Mindestlohn in allen Kollektivverträgen – das würde vor allem die Lohnsituation der Frauen bereits beim Berufseinstieg verbessern, flächendeckende und leistbare Kinderbildungseinrichtungen mit Öffnungszeiten, die eine Vollzeitbeschäftigung ermöglichen, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben, sowie verbindliche Quoten in Führungspositionen.
„Würden Sie Ihrer Tochter weniger Taschengeld geben als Ihrem Sohn?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich die ÖGB-Frauen voriges Jahr und die beschämende Antwort darauf ist leider „JA“. Studien in Deutschland und Großbritannien haben ergeben, dass Buben tatsächlich ca. 12 % mehr bekommen.
„Wenn wir Einkommensgerechtigkeit am Arbeitsplatz erreichen wollen, müssen Mädchen und Buben von Anfang an gleichberechtigt sein. Wir brauchen dringend ein Umdenken in der Gesellschaft, damit Mädchen und Frauen bekommen, was ihnen zusteht. Jede Verschiebung des EPD nach hinten ist hart erkämpft, aber wir werden auch in Zukunft nicht locker lassen“, so Helga Ahrer abschließend.

Am 7. Oktober haben die ÖGB-FunktionärInnen der Region Weststeiermark Taschentücher und Informationsmaterial angesichts des Equal Pay Day´s am Hauptplatz und im FMZ Deutschlandsberg verteilt.

Text und Foto(s): Josef Strohmeier

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