Wieder ein ländlicher Nahversorger weniger...

Der dauerhafte Geschäftsschluss hinterlässt eine große Lücke in der Nahversorgung am Schwanberger Hauptplatz.
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Das Kaufhaus Brauchart in Schwanberg schließt seine Pforten

Die Hiobsbotschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Ort: Der Familienbetrieb Brauchart in Schwanberg sperrt zu! Am Montag wurde das Konkursverfahren eröffnet. Auf eigenen Antrag, wie Geschäftsführerin Ute Koch betont. Damit kommt dem Markt ein alteingesessener Nahversorger abhanden.

(jf). „Es ist ein starker Verlust für uns!“ bedauert Bürgermeister Karlheinz Schuster das Aus des Nahversorgers. Die Familie Brauchart hat hier seit 1971 ein Kaufhaus geführt. „Wir hätten mehr Umsatz gebraucht“, sagt Ute Koch, die das Unternehmen von ihren Eltern Erich und Marianne Brauchart übernommen hat.
Im Vorjahr war schon einmal vom Aufhören die Rede. Jedoch dann wurde mit Unterstützung der Markgemeinde Schwanberg und der Firma Pfeiffer ein optimistischer Neustart gewagt. „Wenn man einen Nahversorger im Ort haben will, muss man ihn auch nutzen“, lautete der Appell von Bürgermeister Schuster an die Eigenverantwortung der Konsumenten. „Ich habe damals an eine eher langfristige Geschichte gedacht.“ Die Realität ist, dass die Leute vorrangig bei den Großen einkaufen. Und lediglich von einem Packerl Germ oder einem Liter Milch, die man vergessen hat, kann der Greißler nicht (über-)leben. Einsatz und Leistung stehen in keiner Relation zum Gewinn.
„Auch die Lohnkosten sind eine große finanzielle Belastung“, merkt Ute Koch an. „Obwohl praktisch die ganze Familie mitarbeitet.“ Dass der Nahversorger aufhört, wird auch von vielen Menschen bedauert. „Man muss es einfach zur Kenntnis nehmen“, räumt Erich Brauchart ein. „Die Zeit ist so, die Botschaft bei den Konsumenten noch nicht angekommen.“ Natürlich läuft der Abschied nicht ohne Emotionen ab. „Es ist sehr traurig. Wir haben unsere ganze Energie in Schwanberg investiert und alle vier bis fünf Jahre umgebaut“, so Erich Brauchart. „Mit tun die Kunden leid, die viel bei uns eingekauft haben und die wir nun nicht mehr versorgen können. Ein herzliches Dankeschön für die Treue!“
Wie es mit dem Postpartner und der Bauernecke, die ja auch wichtiger Bestandteil des Geschäftes waren, weitergeht, ist noch offen. „Ziel ist es, alles zu tun, damit Schwanberg wieder einen Nahversorger erhält“, bekräftigt der Bürgermeister. „Einfach wird es nicht.“ Noch findet im Geschäft der Verkauf statt. „Die weitere Vorgangsweise liegt in der Hand des Masseverwalters“, erklärt Ute Koch. „Ich habe das Gefühl, dass ich alles getan habe, was möglich ist.“ Diese Gewissheit habe ihr diesen Schritt erleichtert.

Fotos: Josef Fürbass

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