Ausbildung zum Milchtechnologen
Die Bakterien machen die Löcher in den Käse
Bei der SalzburgMilch in Lamprechtshausen erlernen momentan vier Lehrlinge den Beruf des Milchtechnologen.
LAMPRECHTSHAUSEN. Die Ausbildung zum Molkerei- und Käse-Facharbeiter nennt sich seit 2016 "Lehre zum Milchtechnologen". Das hat auch seinen Grund, denn die Verarbeitung von Milch erfordert viel Know-how in Sachen Chemie, Physik und im Umgang mit modernster Technologie.
Den Rohstoff kennen
"Bei der Arbeit mit dem Rohstoff Milch ist ein gewisses Interesse für Naturwissenschaften von Vorteil", so der stellvertretende Produktionsleiter am Standort Lamprechtshausen, Kilian Knollhuber, der für die Ausbildung der Lehrlinge zuständig ist. Oberstes Gebot in der Milchverarbeitung ist die Hygiene. Das lernen die Auszubildenden als erstes. "Wir prüfen die Milch, schon bevor wir sie aus dem Milchwagen abpumpen, auf Rückstände von Bakterien, wie etwa Reinigungsmittel oder Antibiotika", so Thomas Auer aus Anthering, der bereits im dritten Jahr seiner Lehre ist. Er kam aus der Landwirtschaftsschule Ursprung, die er im zweiten Jahr zugunsten der Lehre abgebrochen hat. "Mir haben die Praktikumstage hier so gut gefallen", erklärt er. Und er hat seine Entscheidung nicht bereut, denn hier darf man schon bald eigenständig arbeiten. "Wir versuchen die Lehrlinge zu fordern, sie übernehmen bald eigene Aufgaben", erklärt Knollhuber. Aber nicht nur das, sie werden selbstverständlich auch gefördert. Thomas Auer beispielsweise macht eine duale Ausbildung – er macht zur Lehre auch noch die Matura. Die Zeit dafür wird ihm als Arbeitszeit angerechnet.
Von der Milch zum Käse
In der Käserei passiert alles unter einem Dach. Nach dem Abpumpen der angelieferten Milch kommt diese in 14 verschiedene Tanks, je nach Art der Milch. Denn es gibt sieben verschiedene Milchsorten wie etwa Silomilch, Heumilch oder Biomilch. "Die Arten werden gewissenhaft und sortenrein verarbeitet", weiß Maximilian Hirscher, der seit Mitte Juli mit seiner Ausbildung fertig ist. Er schätzt an seiner Arbeit besonders, dass er am Ende des Tages das Ergebnis sieht. Außerdem kann er hier auch seine Ideen einbringen. "Wir haben einen Produktentwickler, der offen ist für Ideen der Mitarbeiter", so Knollhuber.
Auf die Bakterien kommt es an
Nach der Zentrifugierung und Pasteurisierung kommt die Milch in den Käsekessel. Dort werden von Hand die notwendigen Bakterien zugesetzt. "Sie sorgen auch für die Löcher im Käse", erklärt Hirscher. Nachdem die Molke abgesaugt wurde, wird der Käse in Blöcke gepresst und kommt ins Salzbad. Anschließend muss er noch reifen. Dabei kommt ein Pflegeroboter zum Einsatz, der den Käse regelmäßig "schmiert".
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