Community Nursing
„Gesundheitspflege Thalgau“ gibt Einblick in die Arbeit
Im Jahr 2022 starteten in ganz Österreich von der EU finanzierte und vom Sozialministerium geleitete Pilotprojekte für die Etablierung von Community Nurses.
THALGAU, SALZBURG. Community Nurses sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die in ihren Gemeinden die ersten Ansprechpersonen für gesundheitliche und pflegerische Anliegen sind. In Salzburg gibt es elf dieser Vorzeigeversuche mit 35 Expertinnen und Experten. Mit Stand Juni 2023 laufen laut einer Aussendung vom Land Salzburg momentan 116 Pilotprojekte für Community Nursing in ganz Österreich. Bis zum Jahr 2024 stellt die Europäische Kommission dafür 54,2 Millionen Euro zur Verfügung. „Es ist einer der vielen Wege, wie wir aktiv die Zukunft im Sozial- und Pflegebereich sichern können. Die Weiterentwicklung von Community Nursing ist auch im Regierungsprogramm dezidiert festgehalten und wurde auch in der Pflegeplattform 1 und 2 bereits bearbeitet. Das verfolgen wir intensiv weiter und werden gemeinsam mit allen Beteiligten daran arbeiten“, sagt Sozial-Landesrat Christian Pewny.
Von Prävention bis Pflege
Aktuell werden durch das Pilotprojekt im rund 6.000 Einwohner großen Thalgau rund 230 Einzelfälle und Familien betreut. Im Schnitt gibt es pro Monat zehn bis zwölf neue Anfragen. „Wir arbeiten auf drei Ebenen: der Einzelfallebene, der Gruppenebene und der Gemeinde- beziehungsweise Strukturebene. Wir wollen Gesundheit fördern, Pflegebedarf vermeiden und die Selbständigkeit unserer Klientinnen und Klienten erhalten. Das kann man mit Hilfestellung bei Menschen Zuhause genauso wie bei einem Vortrag in der Gemeinde“, so die zweite Thalgauer Community Nurse Magdalena Fischill-Neudeck.
Ein Projekt für alle
„Es können sich alle Thalgauerinnen und Thalgauer bei uns melden, wenn sie etwas zu ihrer Gesundheit oder bei der Pflege von Angehörigen wissen wollen oder Hilfe brauchen“, sagt Magdalena Fischill-Neudeck und fügt hinzu: „Wir haben aber einen Schwerpunkt und zwar über 75-Jährige, pflegende Angehörige und chronisch Kranke". Offen bleibt, wie das Projekt nach der Pilotphase weiterfinanziert wird. Alle Gemeindefraktionen stehen laut dem Thalgauer Bürgermeister Johann Grubinger hinter der erfolgreichen Initiative und wollen eine Lösung zur Fortführung finden.
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