AIST: Bürger befürchten Verlust ihrer Identität
HAGENBERG. In zehn Tagen sind die Hagenberger aufgerufen, um über eine mögliche Gemeindezusammenlegung abzustimmen. Das Votum dürfte klar gegen eine Fusion ausfallen. Für den Vater der Idee AIST, Bürgermeister Anton Scheuwimmer aus Pregarten, ist das kein Problem.
Sollte das Ergebnis der Befragung am Sonntag, 27. November, ein Nein ergeben, wird dem Thema AIST in Hagenberg vorerst keine Priorität eingeräumt. Dann können wir uns wieder auf unsere Hausaufgaben konzentrieren, sagt Bürgermeisterin Kathrin Kühtreiber und meint damit zum Beispiel die Zukunft der Hauswiese.
Die große Mehrheit der Hagenberger fürchtet bei einer Fusion mit Pregarten und Wartberg zur Stadt AIST den Verlust ihrer Identität und der Marke Hagenberg. Und die Hagenberger sehen absolut keine Notwendigkeit, zum jetzigen Zeitpunkt eine Ehe mit den Nachbarn einzugehen. Zusammenleben statt zusammenlegen lautet das Motto.
Pregartens Bürgermeister Anton Scheuwimmer, Vater der AIST-Idee, versteht nicht ganz, warum es in Hagenberg so rasch zu einem Volksentscheid kommt. Ich habe ja nie behauptet, dass wir schon übermorgen fusionieren müssen. Seiner Meinung nach dauere es von der Idee bis zur Umsetzung mindestens fünf bis sieben Jahre. Scheuwimmer bedauert den hektischen Aktionismus, er werde das Ergebnis der Volksbefragung aber selbstverständlich akzeptieren. Ich bitte die Hagenberger nur, die Idee nicht zu verwerfen und über den 27. November hinauszudenken.
Über den Tellerrand hinausdenken das ist eine Spezialität von Bruno Buchberger, Leiter des Softwareparks Hagenberg. Auch er hält eine Volksbefragung für verfrüht. Das ist völlig übereilt. Man würgt damit die positiven Argumente für die Stadt AIST ab und lässt sie erst gar nicht an die Oberfläche kommen. Seiner Meinung nach gebe es ganz wichtige Projekte, die nur gemeinsam in Angriff genommen werden können: eine leistungsfähige Bahn nach Linz, ein vibrierendes Zentrum in der Mitte der drei Gemeinden, Betriebsansiedelungen und eine autarke Energieversorgung. Zur Umsetzung dieser wichtigen Punkte brauche es einen gewählten Gemeinderat und nicht drei unterschiedliche Volksvertretungen. Darüber hinaus ist Buchberger davon überzeugt, dass eine Stadt mit fast 12.000 Einwohnern viel mehr Durchschlagskraft hätte.
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