Hofporträt Biohof Schützeneder
"Müssen unseren Kindern Vorbilder sein"
Am Biohof Schützeneder leben vier Generationen für die Landwirtschaft. Etwa 100.000 Kilogramm Milch vermarktet die Familie pro Jahr direkt, ausschließlich regional und auf kurzen Wegen. Darüber hinaus wird die Biomilch zu verschiedenen Milchprodukten veredelt.
WARTBERG. Der Bauernhof der Familie Schützeneder vulgo Angerer liegt in der Mitte zwischen Pregarten, Wartberg und Hagenberg. "Wir sind ein eher kleinstrukturierter biologisch geführter Milchviehbetrieb im Vollerwerb", erzählt Doris Schützeneder. Sie ist eine von immer weniger Milchbäuerinnen im Bezirk. "In unserem Laufstall leben 27 Milchkühe plus eigene Nachzucht. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass es unseren Damen gut geht. Das Wohl unserer Tiere steht bei uns an oberster Stelle und das spiegelt sich in der Qualität unserer Milch und Milchprodukte wider", betont die 38-Jährige.
Eigene Molkerei und Produktlinie
Am Hof der Familie Schützeneder wird bereits seit gut 30 Jahren Milch zu Trinkmilch und Milchprodukten veredelt. "Seit zwei Jahren führen mein Mann Josef und ich nun die Kleinmolkerei weiter. Mit tatkräftiger Unterstützung unserer Eltern liefern wir drei Mal wöchentlich unsere Frischeprodukte in die umliegenden Märkte", freut sich Schützeneder. Die am Vorabend gemolkene Milch ist am Morgen schon im Kühlregal der Geschäfte. "Frische ist das oberste Gebot bei uns am Angererhof." Die Geschäfte im Umkreis des Biohofes werden mit Milch im Tetra-Pak, Topfen, Joghurt und Fruchtjoghurt sowie Bauernbutter beliefert – alles in Bio-Qualität, seit 1994. Darüber hinaus werden Altenheime, Schulküchen, Diakonie und Mostheurige in der Nähe in Großgebinden beliefert.
Kundenkontakt enorm wichtig
Zusätzlich gibt es jeden Samstag einen Ab-Hof-Verkauf am Biohof Schützeneder. "In unserem Hofladen sind Milchprodukte wie Topfen, Aufstriche oder Butter, Brot und Most erhältlich. Der direkte Kontakt zu unseren Kunden ist mir sehr wichtig", sagt die Landwirtin und Mutter von zwei Kindern im Alter von zwölf und neun. "Jede positive Rückmeldung ist Balsam für unsere Seele und bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sich die harte Arbeit lohnt."
Dass direkte bäuerliche Nahversorgung ein unentbehrliches Gut ist, zeigt sich gerade im Corona-Jahr 2020 deutlich. "Eine regionale Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln ist so wertvoll. Ich glaube und hoffe, dass das jetzt wieder mehr wertgeschätzt und nicht mehr als selbstverständlich erachtet wird", so Schützeneder, die auch Mitbegründerin des Aistkistls ist, das während des ersten Lockdowns aus dem Boden gestampft wurde. Außerdem wirkte sie an der neuen Plattform der WKO Freistadt in Kooperation mit der Bauernkammer regionleben.at mit.
Große Auswahl & Frische, kurze Transportwege
Die Foodcoop "Aistkistl" ist neben dem Genussfairteiler in Neumarkt ein Vorzeigeprojekt im Bezirk Freistadt und hat mittlerweile knapp 430 Produkte gelistet. Die Produktvielfalt wächst stetig dazu. "Ich selbst kaufe gerne bäuerliche und regionale Produkte, mir fehlt jedoch oft die Zeit, die Hofläden abzuklappern. Deshalb ist das Aistkistl ideal. Ich bekomme einmal in der Woche alles frisch geliefert und tue auch der Umwelt etwas Gutes", sagt Schützeneder. Pro Woche werden zwischen 30 und 40 Kistl von drei bis vier freiwilligen Helfern hergerichtet. Jetzt vor Weihnachten werden auch Geschenkkistln als Firmenweihnachtsgeschenke zusammengestellt. Ihr großes Engagement erklärt die Wartbergerin so: "Wir müssen unseren Kindern ein Vorbild sein. Mir persönlich ist es ganz wichtig regional einzukaufen. Nur so bleibt die Wertschöpfung in der Region und Arbeitsplätze werden gesichert."
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