Vom Lesachtal bis Tokio
Wie das Kärntner Brot um die Welt ging

- Herta Maurer Lauseggersetzt sich für die Dokumentation der Gailtaler Kultur, Tradition und Sprache ein. Sie dreht Filme, um dieses Kulturgut aufzubewahren.
- Foto: Reichmann
- hochgeladen von Carmen Rienzner
Wenn Herta Maurer-Lausegger über Brot spricht, dann mit spürbarer Begeisterung. Die Kärntner Sprach- und Kulturwissenschaftlerin widmete dem traditionellen Kärntner Brot einen Film mit dem Titel „Vom Korn zum Brot aus der Rauchkuchl“ – eine Hommage an das gelebte Handwerk, das in Kärnten und vor allem im Lesachtal seit Jahrhunderten gepflegt wird. Doch die Geschichte dieses Filmes führte weit über die Grenzen Kärntens hinaus – bis nach Japan.
LESACHTAL. Die japanische Ethnologin Eiko Funada erforscht bereits seit den 1970er-Jahren die Brotkultur im Lesachtal. In ihrem Buch „Brot – Teil des Lebens“ dokumentierte sie, wie tief dieses Handwerk mit der Landschaft, den Menschen und deren Alltag verwoben ist. Durch den Austausch zwischen Funada und Maurer-Lausegger entstand eine besondere Verbindung, die schließlich dazu führte, dass die Kärntnerin nach Japan eingeladen wurde.
Vorträge, Filmvorführungen und bewegende Begegnungen
Sechs Vorträge hielt Herta Maurer-Lausegger in Tokio und Umgebung – begleitet von Filmvorstellungen, die das Publikum tief berührten. Der Film wurde mit Untertiteln gezeigt und fand auch in anderen Ländern Anerkennung. „Es waren so schöne Momente“, erinnert sich die Forscherin an die große Resonanz. Besonders beeindruckend war für sie der Besuch des originalgetreu errichteten Lesachtaler Brotbackhauses in Tokio, gebaut aus Holz aus ihrer Heimat und von Handwerkern aus der Region.
Ein Stück Kärnten im Herzen Japans
Im Tokioter Museum fand eine große Veranstaltung statt, bei der der Film präsentiert und über die Bedeutung des Brotes als kulturelles Gut gesprochen wurde. Der Andrang war enorm – ein Zeichen dafür, wie sehr das Thema Brot Menschen weltweit verbindet. Für Maurer-Lausegger ist das Lesachtaler Brot mehr als ein Nahrungsmittel: Es steht für Tradition, Gemeinschaft und Identität. Und dank ihres Engagements trägt es nun auch ein Stück Kärntner Seele hinaus in die Welt.
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