Steiermarkweit fehlt Kinderbetreuung – wie Kalsdorf gegensteuert

  • Kindergarten- und Krippenplätze sind in der Region rar, Kalsdorf steht im Vergleich besser da.
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Für betroffene Eltern ist es ein Riesenproblem, für Gemeinden auch. Fehlende Kindergarten- und Kinderkrippenplätze bereiten Jungfamilien Existenzsorgen und Verantwortlichen in den Kommunen schlaflose Nächte. Dass die Steiermark beim Platzangebot das Schlusslicht ist, diese Verallgemeinerung will Kalsdorf so nicht stehen lassen. Richtig ist, in einer der größten Zuzugsgemeinden finden auch hier (noch) nicht alle Kinder einen Betreuungsplatz, von den kolportierten Zahlen sei man aber weit entfernt, stellt GR Stephan Scheifinger, Ausschussobmann für Bildung, richtig.

„Unser Bestreben als Gemeinde ist es, dass möglichst 100 Prozent aller Anmeldungen für Kindergarten, Krippe, Mittagsbetreuung und Hort einen Platz bekommen“, sagt Scheifinger. Mit großer Kraftanstrengung ist das der Gemeinde in der aktuellen Saison auch gelungen. Kalsdorf hat drei Kindergärten und erweiterte diese in den letzten Jahren sukzessive. Während es in manchen Nachbargemeinden keine einzige Kinderkrippe gibt, dürfte Kalsdorf hier Spitzenreiter sein. „Insgesamt haben wir zwölf Kindergarten- und sechs Krippengruppen. Wir stehen damit steiermarkweit mit an der Spitze des Rankings“, betont Scheifinger. Nahezu 400 Kalsdorfer Kinder finden allein hier einen Betreuungsplatz. Mit vier Gruppen in der Mittagsbetreuung und sechs Hortgruppen decke man zu 100 Prozent den Bedarf ab.

Shitstorm in sozialen Netzwerken

Freilich, für jenes Dutzend Eltern, das eine Absage erhielt, ist das kein Trost. Wohin mit dem Nachwuchs, wenn Mama und Papa berufstätig sein wollen oder müssen. Die Wogen gingen bei betroffenen Eltern vor allem in sozialen Netzwerken hoch. „Wir versuchen alles, unterstützen auch das Tagesmütterangebot“, sagt Scheifinger. Seit dem Vorjahr trägt die Gemeinde die Ausbildungskosten für Kalsdorfer Tagesmütter.

Kalsdorf boomt gerade bei Jungfamilien. In der Region finden sich Arbeitsplätze, die Infrastruktur ist exzellent, wie in kaum einer anderen Gemeinde. Das führt dazu, dass Mehr- und Einfamilienhäuser wie die Schwammerln aus dem Boden schießen. „Auf Grundstücken zu bauen, die schon vor zehn oder mehr Jahren als Bauland ausgewiesen wurden, kann man nicht verbieten“, sagt Scheifinger. Bei neuen Widmungen hat Kalsdorf die Reißleine gezogen, zumal auch freie Flächen kaum mehr verfügbar sind.

Nach Krippen braucht es Schulen

Auch einen weiteren privat geführten Kindergarten schließt Kalsdorf nicht aus. Zu diesbezüglichen Plänen hält sich die Gemeinde aber bedeckt. Fix ist: eine 20klassige Volksschule wird demnächst gebaut. Das bringt in weiterer Folge auch mehr Platz für die Mittel- und Polytechnische Schule. Betroffenen Eltern, die einen abschlägigen Bescheid für die Kinderbetreuung bekommen haben, gibt Scheifinger ein Versprechen: „Wir suchen nach Lösungen“. Er hofft, bis Herbst den einen oder anderen Betreuungsplatz noch sicherzustellen, „aber zu 100 Prozent wird uns das wahrscheinlich nicht gelingen“.

  • Kindergarten- und Krippenplätze sind in der Region rar, Kalsdorf steht im Vergleich besser da.
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  • GR Stephan Scheifinger stellt Kalsdorf ein gutes Zeugnis für Kinderbetreuung aus, trotzdem braucht es weitere Krippenplätze.
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