Zu Pferde durch die Klamm
Wo Wanderer heute die Urgewalt des Wassers bestaunen, wurde bis vor 120 Jahren noch intensiv holzverabeitende Industrie betrieben: in der Wörschachklamm.
Mit großen Pferdegespannen und Ziehschlitten fuhren Holzknechte noch um 1880 durch die enge Schlucht der Wörschachklamm.
Sinn dieser mühsamen und auch sehr gefährlichen Transporte war damals die schnelle Weiterverarbeitung der Stämme im Sägewerk, welches sich in der Nähe des Klamm-Ausganges befand und einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor in der Region darstellte. Am hinteren Klammausgang, oberhalb des heutigen Steges, erkennt man noch heute in den Fels gemeißelte ?Widerlager? ? Angelpunkte für eine steile Brücke. Auch Holzkohle, welche bei der ?Kohlstatt? am hinteren Klammausgang produziert wurde, wurde über jene Brücke befördert.
Auf Betreiben Gabriel Schallys, dem heute als Erbauer des Wörschachklamm-Steges gedacht wird, wurde im Jahre 1894 der Holztransport mittels Fuhrwerken und Schlitten eingestellt und die Errichtung eines ?Rieses?, einer Art Rutschbahn, durch welche gefällte Holzstämme zu Tal rutschen, errichtet.
Es war ein einfacher Holzknecht namens Boxbichler, der für die Umsetzung dieses Projektes verantwortlich zeichnete. Der Ingenieurs-Laie Boxbichler machte dabei seine Sache derartig gut, dass er die Anerkennung von Fachleuten weitum erlangte.
Eine neue Industrie
Im Laufe der Jahre stellte man den Transport von Holz und Holzkohle durch die Wörschachklamm gänzlich ein. Grund dafür dürften eine Reihe schwerer Unfälle im gefährlichen Gelände der Schlucht gewesen sein. Einen Ersatz für Sägewerk und Ries fanden die Wörschacher allerdings recht schnell ? man begann die Klamm touristisch zu vermarkten.
1901 begann man mit den Plänen für einen Klamm-Steg, der die gesamte Schlucht durchlaufen sollte; bereits ein Jahr später wurde der Bau des selben bereits vollendet. weily
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