Waltendorf: Wenn das Wasser bis zum Nachbarn rinnt

Wer sich in Waltendorf in der Gegend rund um den Rosenhang bewegt, kann eigentlich kaum glauben, dass irgendetwas die Idylle stören könnte. Im heurigen Jahr sind allerdings Gewitterwolken aufgezogen. Die Erteiligung der Baugenehmigung für eine neue Wohnanlage verursacht bei einigen Anrainern Kopfschmerzen.
"Es ist eigenartig: Erst nach der Bauverhandlung im Mai des Vorjahres wurde ersichtlich, dass auch eine wasserrechtliche Prüfung erforderlich ist. Es wurde dann sehr lang verhandelt, vor kurzem ist der Bescheid gekommen, dass gebaut werden kann", gibt Peter Wochesländer, der in der Gegend wohnt, Auskunft.

Wasser rinnt zum Nachbarn

Das Problem: Während aufgrund der starken Regenfälle heuer schon einige Grundstücke überschwemmt wurden, erhielt der Bauträger mittels Bescheid die Erlaubnis, überschüssiges Wasser über ein Gerinne in Richtung des Nachbargrundstücks abzuleiten. "Offensichtlich sind dies Methoden, um noch mehr Überschwemmungen für die umliegenden Bewohner zu erzeugen", ist Wochesländer verärgert. Im Bescheid sei zwar angeführt, dass eine Tiefenlinie vorgesehen ist, um die Hangwässer in Richtung der Zufahrtsentwässerung durchzuleiten. Dadurch sei die Baustellenzufahrt nicht betroffen.
"Die Praxis sieht anders aus", verweist Wochesländer auf von ihm gemachte Fotos (siehe oben).

Entwässerung unmöglich?

Sauer stößt außerdem die Tatsache auf, dass eine Entwässerung auf dem besagten Baugrund laut eingeholten Informationen nicht möglich sei. "Eben jene Entwässerung auf dem eigenen Grund wurde einer Familie in der Nähe aber vorgeschrieben. Werden Bauträger gegenüber Privaten hier bevorzugt?"
Die Bauzeiten, unter anderem am Samstag von sechs bis 19 Uhr, würden laut Wochesländer darauf hindeuten. "Ich darf Samstag von 12 bis 15 Uhr nicht Rasenmähen, Bauträger können aber sehr wohl Lärm und Abgase verbreiten." Verwundert zeigt er sich auch ob der Tatsache, dass für in Summe neun Wohneinheiten 16 Parkplätze zur Verfügung stehen. "Die Stadt will den Privatverkehr eindämmen? Das sieht in diesem Fall aber anders aus."