UmweltRundSchau
„Der Wurm drin": Paar teilt sich Haus mit 500 Würmern

In einer kleinen Siedlung in Fraham im Bezirk Eferding verbirgt sich das Haus der Familie Demuth. Im März diesen Jahres legten sie sich eine sogenannte Wurmkiste zu. Bei einem Besuch erklärt Vater Dominik, was eine solche Kiste bringt.

FRAHAM. Über die Internetseite wurmkiste.at bestellte Dominik Demuth im März 2023 eine Wurmkiste für die Familie. Für ihn ist vor allem eines wichtig: „Ich war auf der Suche nach einem ordentlichen Platz für unseren Kompost und bin im Internet auf die Wurmkiste gestoßen. Wenn man eine Kiste bestellt oder vor Ort kauft, bekommt man einen Kübel mit Humus und den insgesamt 500 Würmern. Für mich ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig und den Kindern gefällt es ebenfalls. Jeder im Haushalt hat sich an die Würmer gewohnt." Produziert werden die Wurmkisten in Andorf.

Papa Dominik, Tochter Ella, Mama Sarah und Sohn Leo vor ihrer Wurmkiste. | Foto: BRS/Moser
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Was bringt mir eine Wurmkiste?

Demuth: Wer sich eine Wurmkiste kauft, sollte zu Beginn einen kühlen und schattigen Platz dafür auswählen. Man gibt die Würmer mit samt dem Humus in die Wurmkiste aus Holz. Jeden Tag kann man bis ein halbes Kilogramm Abfall hineinwerfen. Die Würmer fressen diesen Abfall und produzieren so einen Bio-Humus, den man für die Pflanzen im Garten oder Haus verwenden kann. Es ist auf alle Fälle eine gute Alternative zur Biotonne und anderen Komposthaufen. Ebenfalls bringt eine Wurmkiste den Kindern etwas, da sie lernen, wie man respektvoll mit Lebensmitteln und der Natur umgeht.

Die Kinder haben sich mit den Würmern angefreundet. | Foto: BRS/Moser
  • Die Kinder haben sich mit den Würmern angefreundet.
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Darf ich jeden Abfall in die Wurmkiste werfen?

Nein, auf der Seite des Verkäufers gibt es sogar eine eigene Essensliste mit Lebensmitteln, die hineindürfen. Wir werfen beispielsweise den Kaffeesatz, kleine Kartons, Eierschalen, Obstschalen oder Gemüse in die Kiste. Wichtig ist, dass die Lebensmittel roh und nicht gekocht sind. Fleisch, Knochen oder Fisch sollte man nicht hineingeben. Wenn man sich einen Erdhaufen aus der Kiste nimmt und dieser tropft, sollte man die Kiste ein paar Stunden offen stehen lassen. Es ist ein Zeichen für zu viel Flüssigkeit in der Kiste.

„Viele denken, dass die Wurmkiste unangenehm riecht, doch dies ist überhaupt nicht der Fall. Erstens gelangt durch Löcher in der Kiste genügend Sauerstoff dazu und zweitens wirft man keine geruchsintensiven Lebensmittel wie Fisch hinein",

betont der Familienvater.

Vater Dominik testet die Feuchtigkeit in der Kiste. | Foto: BRS/Moser
  • Vater Dominik testet die Feuchtigkeit in der Kiste.
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Gibt es nicht irgendwann zu viele Würmer in der Kiste?

Die Würmer erkennen, wenn sie zu viele sind. Heißt: Wenn ein Wurm stirbt werden die anderen Würmer zu Kannibalen und fressen ihn auf. Natürlich vermehren sie sich weiter, doch es werden niemals zu viele Würmer in der Kiste sein – es gibt einen geregelten Öko-Kreislauf. Wir sehen die Würmer als nützliche Haustiere und jeder in der Familie hat sich daran gewöhnt, in die Garage zu gehen und den Abfall an die Würmer zu verfüttern. Es gibt aber auch schon Wurmkisten, die man in der Küche stehen lassen kann. Manche sind sogar gepolstert und dienen als Sitzhocker. Die Würmer kriechen aber nie aus der Kiste, da sie darin alles haben, was sie brauchen.

In dieser Box werden die Würmer samt Humus geliefert. | Foto: BRS/Moser
  • In dieser Box werden die Würmer samt Humus geliefert.
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Wie funktioniert das mit dem Humus?

Ich würde jedem eine Wurmkiste empfehlen, da es gerade für die Kinder sehr lehrreich ist und wir lernen, wie man mit Lebensmitteln respektvoll umgeht. Wir haben jetzt noch keinen eigenen Humus, da wir die Kiste erst seit März besitzen. Nach circa einem halben Jahr gibt man eine grüne Plastikkiste mit Löchern in die Kiste hinein – diese wird vom Verkäufer mitgegeben. Schließlich füttert man wieder von oben in die Kiste in der Kiste und durch die Löcher kriechen die Würmer nach oben. Anschließend hebt man die grüne Plastikkiste samt der Würmer heraus und darunter befindet sich der fertige Bio-Humus, den ich im Garten verwenden kann. 

Auf den ersten Blick kann man keine Würmer sehen. | Foto: BRS/Moser
  • Auf den ersten Blick kann man keine Würmer sehen.
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