Künstler Clemens Schildberger
„In der Regel lässt sich aus allem etwas machen"

Clemens Schildberger werkte in seinem Atelier in Grieskirchen.  | Foto: BRS/Haslberger
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Mit lockigen Haaren, einem charmanten Lächeln und einem freundlichen „Hallo" begrüßte der gebürtige Grieskirchner Clemens Schildberger kürzlich die Redaktion der BezirksRundSchau Grieskirchen und Eferding. BRS-Redakteurin Sarah fühlte ihm auf den Zahn und fragte: Was bedeutet eigentlich Kunst?

Foto: Clemens Schildberger

GRIESKIRCHEN. Im Alter von 15 Jahren fing Clemens Schildberger zum Malen an und wandte sich schon sehr früh dem Miro-Stil zu, dessen Künstler-DNA für Surrealismus steht. In Wien besuchte er später „Die Grafische" und studierte Fotografie. In unterschiedlichen Ausbildungen befasste er sich mit Astrologie, Schamanismus, Energetik und dem Einklang von Körper, Geist und Seele.

„Ich bin Fotograf und mache das auch hauptberuflich. Von der Kunst zu leben wäre natürlich ein Traum von mir. Ich habe jahrelang Portraits fotografiert und darf mich jetzt sehr glücklich schätzen für die Albertina in Wien Kunstwerke zu fotografieren. So kann ich Fotografie und Kunst vereinen",

erklärt Schildberger.

Auf die Frage ob er lieber Kunst studiert hätte und nicht Fotografie antwortet der Grieskirchner: „Ich war immer schon von der Fotografie fasziniert und da ich keine Gesichter malen kann und dies im Kunststudium sehr oft gefragt ist, habe ich mich gegen ein Kunststudium entschieden. Kunst und Fotograf kann ich so nicht aufspliten."

Was bedeutet deiner Meinung nach Kunst?

Schildberger: Kunst ist meiner Meinung nach immer im Auge des Betrachters zu sehen. Manchmal sitze ich vor einem Bild in einem Kunstmuseum und sehe nur einen kleinen Punkt auf einer Leinwand, der allerdings um tausende Euro verkauft wird. Da denken sich dann manche Leute sicherlich was das soll. Doch der Unterschied ist, dass der Künstler den Punkt einfach gemacht hat und der Rest nicht. Kunst ist so vielseitig. Picasso hat beispielsweise auf einer Serviette im Restaurant etwas aufgemalt und damit sein Essen bezahlt. In der Regel lässt sich aus allem etwas machen. Man muss es nur tun."

Foto: BRS/Haslberger

Was inspiriert dich zu deinen Gemälden?

Mit meiner Mutter habe ich sämtliche Filme von Romy Schneider gesehen und deshalb ist sie auch mein Lieblingsmotiv auf meinen Bildern. Ich spiele gerne mit Farben und der schwarz-weiße Rahmen ist meine Visitenkarte, anstatt der Unterschrift. Der Rahmen ist entstanden, als ich für meine Schwester ein Hochzeitsbild gestaltete und den Rahmen zum ersten Mal ausprobierte. Als ich das fertige Bild bei ihr aufhängte, hat sich durch die Deckenleuchte und den Rahmen ein spezieller Effekt gebildet, ähnlich einer Led-Leuchte. Das hat mir sofort gut gefallen. Ich bin vor allem von alten außergewöhnlichen Filmen inspiriert und von Robotern.

Foto: BRS/Haslberger

Welche Technik wendest du bei deinen Bildern an?

Ich fotografiere zumeist analog und drucke mir dann das Foto aus. Schließlich male ich es auf einer weißen Rolle auf und mit einem speziellen Drucker lege ich unterschiedliche Fotos übereinander. Dadurch entsteht ein lässiger Effekt. Ich male auch ab und zu über manche Drucke noch einmal darüber. Wenn ich fertig bin ziehe ich mein Gemälde auf einer eigenen Leinwand auf. Die vielen Schichten sollen die Vielseitigkeit des Menschen wiederspiegeln. Denn der Mensch hat viele Facetten – ein Bild auch. Ich empfinde meine Werke fast nie als fertig, da ich immer wieder neue Schichten und Motive mit dem Auge darin erkenne. Eine gute Freundin und Energetikerin hat mir auch verraten, dass es eine spezielle Farbe namens Bioresonanz gibt. Diese Farbe enthält Salbei und stinkt nicht. Mittlerweile verwende ich sie oft.

Clemens Schildberger im Interview mit BRS-Redakteurin Sarah Moser. | Foto: BRS/Haslberger
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Wo kann man deine Werke kaufen?

Meine Werke sind immer wieder in Ausstellungen zu sehen, derzeit beispielsweise in Wien im Mariner Tower oder direkt bei mir in Grieskirchen in meine Atelier. Ich male in einem alten Swimmingpool, weil ich da richtig „überdumm spritzen" kann mit den Farben. Ich fotografiere auch für die VOEST und im Paneum fotografiere ich die Kunstwerke. Einige wollen auch eine Auftragsarbeit von mir, die ich sogar im A4-Format anfertigen kann. Beispielsweise ein Selbstportrait oder ein Foto eines bestimmten Schauspielers mit gewissen Farben. 

Foto: BRS/Haslberger

Wie groß sind deine Bilder?

Das kleinste Format ist ein A4-Format. Es gibt auch ein Format mit 97x146 cm, das ist mein Standardmaß. Die quadratischen Gemälde sind einen Meter mal einen Meter groß. Ich habe die Regel „99 + 1", das heißt: Ich verkaufe ein Bild genau 99 Mal und das hundertste Stück davon bleibt bei mir. Ich will ja keine Massenware anbieten. Mein erstes Gemälde war ein unfertiger Frauenkopf von Klimt, den ich mit Farben verändert habe. Bei Kunstwerken von bekannten Namen gilt das Gesetz: Nach 75 Jahren darf es verändert werden. Ich freue mich immer auf neue Auftragsarbeiten und besuche die Menschen auch gerne bei Ihnen zu Hause um mir ein Bild von der Schwingung des Raums und den Farben zu machen.

Foto: BRS/Haslberger

Ein paar der Kunstwerke sind in der Redaktion der BezirksRundSchau Grieskirchen und Eferding in der Trattnach-Arkade 1/TOP 2.06, 4710 Grieskirchen ausgestellt.

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