Dürre in Europa
So ist die Situation in Grieskirchen und Eferding

- Die Bezirke Grieskirchen und Eferding waren im Juli von der extremen Trockenheit in Europa verschont, wie der Blick auf die Karte mit den Daten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle zeigt.
- Foto: Screenshot: European Drought Oservatory
- hochgeladen von Felix Aschermayer
46 Prozent der Fläche der Europäischen Union sind derzeit von Dürre bedroht mit teils gravierenden Folgen für Landwirtschaft, Wasserversorgung und Energieproduktion. Wie die Lage in den Bezirken Grieskirchen und Eferding ist: meinbezirk.at hat nachgefragt.
GRIESKIRCHEN, EFERDING: 46 Prozent des Gebietes der Europäischen Union sind derzeit akut von Dürre bedroht, so das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Studie der Europäischen Kommission. Am dramatischsten ist die Situation seit Wochen im norditalienische Po-Becken, mit teils gravierenden Folgen für Landwirtschaft und Energieversorgung. Auch Oberösterreich ist von der Anhaltenden Trockenheit betroffen: Im Juli fehlte ein Viertel des durchschnittlichen Monatsniederschlags.
Mattig bereits teilweise ausgetrocknet
Besonders trocken war es zuletzt im Innviertel, im Bezirk Braunau, blieben im vergangenen Monat etwa zwei Drittel Regen aus. Teile der Mattig sind deshalb bereits gänzlich ausgetrocknet, meinbezirk.at hat berichtet. Im Inngebiet liegt das Grundwasser bereits weit unter dem langjährigen Schnitt und nähert sich tendenziell dem langjährigen Niederwasserwert.
Grieskirchen und Eferding noch verschont
Wie aus den Daten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle für Juli hervorgeht, sind die Bezirke Grieskirchen und Eferding zuletzt noch von der vorherreschenden Trockenheit am gesamten Kontinent weitestgehend verschont geblieben.

- Die Bezirke Grieskirchen und Eferding waren im Juli von der extremen Trockenheit in Europa verschont, wie der Blick auf die Karte mit den Daten der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle zeigt.
- Foto: Screenshot: European Drought Oservatory
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Das bestätigt auch Gerhard Enzenebner vom hydrographischen Dienst des Landes: "Angesichts der Umstände in ganz Europa ist die Situation in den Bezirken ganz passabel". Kleiner Gewässer wie Aschach, Innbach, Trattnach oder der Leitenbach wären zwar im Niederwasserbereich, von historischen Tiefstständen seien sie aber noch ein gutes Stück weit entfernt.
Grundwasserversorgung stabil
Die Grundwasserpegel in den Bezirken befinden sich im Normalbereich und geben keinen Anlass zur Sorge. Insbesondere das Eferdinger Becken sei besonders stabil, es liege im im Bereich des langjährigen Monatsmittel, heißt es in einer aktuellen Aussendung von Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Aktuell gäbe es auch keine Wasserknappheit bei öffentlichen Wasserversorgern. In den Randbereichen der Bezirke könne es aber dennoch vereinzelt zu Problemen bei Brunnen kommen, hier hänge sehr viel von der weiteren Entwicklung der Niederschläge ab, so Hydrologe Enzenebner.
Kraftwerk Aschach produziert weniger Strom
Knapp 50 Zentimeter unter Mittelwasser melden derzeit die Messstationen entlang der Donau in Oberösterreich. Das bekommt auch der Energieversorger "Verbund" zu spüren. Bereits sechs Prozent weniger Strom produzierte das Durchlaufkraftwerk in Aschach an der Donau im ersten Halbjahr. Das sei zwar nicht unüblich, eingeplant und mit Pumpspeicherkraftwerken kompensierbar, verdeutliche aber ein ein grundlegendes Problem:
"Situation wie diese zeigen, dass die Wasserkraft in Österreich an ihre Grenzen gestoßen ist, wir brauchen daher dringend den Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Wir müssen die Diversifizierung rasch vorantreiben" so Pressesprecher Florian Seidl.
Keine Rekordernte erwartet
Nach einer zunächst positiven Bilanz bei den Getreideerträgen, erwartet sich die Landwirtschaft für die noch Ausstehende Mais- und Gemüseernte aber keine Rekordergebnisse. Durch die hohen Temperaturen und den geringen Niederschlag seit Anfang Juli, kommt es voraussichtlich zu einer verfrühten Ernte bei Mais. Das führe zu einer geringeren Korngröße und damit weniger Ertrag, erklärt Thomas Jungreuthmayer von der Landwirtschaftskammer Grieskirchen, Eferding, Wels. "Was es jetzt aber unbedingt braucht ist Regen für die anstehende Rapsaussaat Ende August und die Zwischenbegrünungen" so Jungreuthmayer.


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