Abenteuerreise eines Waizenkirchners
Südafrika: "Am Ende wurde es lebensbedrohlich"

Johann Kutzenberger am "Kap der guten Hoffnung" in Südafrika.
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Zu seinem 60. Geburtstag wollte Johann Kutzenberger aus Waizenkirchen seinen Traum erfüllen und einmal in seinem Leben eine Reise nach Südafrika unternehmen. Im Februar war es endlich soweit und die zweiwöchige Abenteuerreise startete.

WAIZENKIRCHEN. "Hätte ich gewusst, wie die Reise endet, wäre ich vielleicht zu feig gewesen. Doch diese Exkursion hat mein Bild auf viele Dinge verändert und ich bin glücklich und dankbar, dass ich sie gemacht habe", beginnt Johann Kutzenberger seine Erzählung. Zu seinem 50. Geburtstag war der Landwirt und Unternehmer aus Waizenkirchen am Nordcap und wollte auch zu seinem nächsten runden Geburtstag wieder ein Abenteuer wagen.

Diese Ansicht zeigt Kapstadt.
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Turbulente Anreise

Im Gespräch mit der BezirksRundSchau schildert Kutzenberger die zweitägige Anreise nach Südafrika. "Ich bin mit dem Zug nach Wien gereist und habe dort am Flughafen erfahren, dass durch den Schneesturm der Flug schon einmal zwei Stunden verspätet ist. Schließlich sind wir von Wien nach London geflogen, wo wir leider Gottes den Anschlussflug verpasst haben und circa fünf Stunden warten mussten, bis es weiter nach Johannesburg ging. Da Wochenende war, war jeder weitere Flug in Johannesburg ausgebucht und wir mussten darauf hoffen, dass wir irgendwie noch nach Kapstadt fliegen können. Ich habe mit der Beamtin ausgehandelt, dass sie ein ordentliches Trinkgeld bekommt, wenn jeder von uns noch einen Last Minute Sitzplatz ergattert und so sind wir einzeln mit ein paar Stunden Unterschied auf gut Glück doch noch hinuntergekommen", so der Waizenkirchner. 

"Ich war der Letzte von meiner Reisegruppe, der in den Flieger nach Kapstadt eingestiegen ist. Bereits die Anreise war somit ein echtes Abenteuer und turbulent",

so Kutzenberger.

Dieses Foto zeigt ein Museum eines Bauern, dessen Vorfahren Großwildjäger waren.
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"Für eine Stange Zigaretten wirst du abgestochen"

Laut dem Landwirten glich die Ankunft am Flughafen in Kapstadt einem "Hochsicherheitstrakt", da neben einem Stacheldrahtzaun auch der Reiseleiter von Beginn an eindrucksvolle Geschichten erzählte und betonte, dass jede Person der Reisegruppe stets in seiner Nähe sein muss. "Ich kann nur hoffen, dass ich einmal schnell sterbe. Denn bei uns in Südafrika gibt es keine Pensionsversicherung und auch keine Krankenversicherung", lautete eine Aussage des Reiseleiters. Von circa 60 Millionen Einwohner werden jährlich 21.000 Morde verübt, durch Slums und eine hohe Kriminalitätsrate zählt Südafrika zu den gefährlichsten Orten der Welt. Zum Vergleich: Deutschland hat 80 Millionen Einwohner und 450 Morde jährlich. Der Reiseleiter erklärte Kutzenberger: "Für eine Stange Zigaretten wirst du abgestochen. Die Zustände sind immer noch angespannt und gerade in den Slums geht es extrem kriminell zu."

Kutzenberger (links) mit seiner Reisegruppe.
  • Kutzenberger (links) mit seiner Reisegruppe.
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Bilder für die Ewigkeit

Die geführte Reise war eine sogenannte Agrarreise, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem einen tieferen Einblick in die Arbeit der Bauern, Unternehmer und Arbeiter bekommen. Angefangen von einem Milchviehbetrieb mit 300 Milchkühen, einer Besichtigung einer Mandelplantage, einem Museum über Jäger und Piloten, einem Ackerbaubetrieb und Unternehmen mit 5.000 Mastbullen und 250.000 Tonnen Lagerkapazität, besuchte der Reisende auch eine Straußenfarm mit 35.000 Hektar Grund, bei der ein deutsch-sprechender Mann aus Namibia die Reisegruppe leitete. "Die Brutzeit bei Straußen dauert 42 Tage. Wir schauten uns die Straußenküken, die eigene Eiermanufaktur und die Zuchtanlage an. Ich werde diese Reise und die Eindrücke niemals vergessen", so der Abenteurer.

Der Besuch auf einer Straußenfarm durfte ebenfalls nicht fehlen.
  • Der Besuch auf einer Straußenfarm durfte ebenfalls nicht fehlen.
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"Einmal machten wir mit zwei gemieteten Jeeps eine Safari im berühmten Kruger Nationalpark. Ich hoffte darauf, dass ich die bekannten "Big Five" der Tierwelt sehe. Uns sind tatsächlich Geier, Adlerarten, Tüpfelhyänen, Wildhunde, Giraffen, Gnus, Wasserbüffel, Zebras, Elefanten und sogar ein Löwe, der gerade ein Zebra gerissen hat, begegnet", erzählt Kutzenberger begeistert. Selbst eine Elefantenreitanlage für Touristinnen und Touristen wurde dem Waizenkirchner eindrucksvoll beschrieben und gezeigt. 

Elefantenreitanlage für Touristen.
  • Elefantenreitanlage für Touristen.
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"Ich dachte, ich muss sterben"

Neben all den positiven und spektakulären Eindrücken in Südafrika, erlebte der Waizenkirchner kurz vor Abflug noch eine beängstigende Erfahrung: "Schon bei der Safari im Nationalpark war ich gesundheitlich angeschlagen, ich hatte Durchfall und mir ging es sehr schlecht. Trotz allem druckte ich die Unternehmungen noch durch. Die Medikamente, die ich bekam, halfen jedoch nicht wirklich. Am letzten Tag der zweiwöchigen Reise bahnte sich ein Unwetter an und es wurden 300 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vorhergesagt." Aus seinen Beschreibungen wird deutlich, wie ängstlich und angespannt die Lage der Gäste im Hotel gewesen sein musste. "Die rötliche Erde riss durch den starken Niederschlag alles mit sich und viele Straßen wurden mit Schlamm bedeckt. Unser einziger Ausweg zum Flughafen war eine bergige Straße über den Long Tom Pass auf 2.550 Metern Seehöhe, die über Kartoffelplantagen ging. Ich dachte, ich muss sterben und bleibe in Südafrika. Das Wetter, der Stress und mein wirklich kritischer Gesundheitszustand gaben mir den Rest", so Kutzenberger. 

Der Löwe hat kurz vorher ein Zebra gerissen – das Blut läuft noch aus seinem Maul.
  • Der Löwe hat kurz vorher ein Zebra gerissen – das Blut läuft noch aus seinem Maul.
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Da der Unternehmer aus dem Bezirk Grieskirchen nicht wusste, ob es sich bei seinen Symptomen um Malaria handelte, musste er Stuhlproben ins Krankenhaus einschicken. "Nach einer Woche habe ich das Ergebnis erhalten und es war kein Malaria. Mit unseren Medikamenten in Österreich waren die Symptome in ein paar Tagen verschwunden. Alleine schon, als ich in Wien am Flughafen ausstieg, schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen und war überglücklich wieder "sicheren" Boden unter den Füßen zu haben", erklärt er abschließend. Eine Abenteuerreise, die Kutzenberger bestimmt nie vergessen wird.

Diese Dame transportiert Chillis auf ihrem Haupt.
  • Diese Dame transportiert Chillis auf ihrem Haupt.
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Den Abenteurer kennenlernen 

Von wem das Interesse geweckt wurde und sie oder er noch mehr Fotos und Eindrücke der abenteuerlichen Reise sehen und erleben möchte, kann den Waizenkirchner Johann Kutzenberger am 4. April um 19:30 Uhr im Pfarrsaal Waizenkirchen live erleben. Rund 250 Bilder der Südafrika-Reise wird Kutzenberger dort präsentieren.

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