Zelte in Absam werden abgebaut
30 weitere Asylwerber für eine Nacht im Zeltlager Absam untergebracht

Donnerstagabend kamen 30 Menschen von Oberösterreich nach Absam, wo sie in den Zelten eine Nacht verbrachten. | Foto: Kendlbacher
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In Absam geht der Hickhack um die Unterbringung von Asylwerbern weiter. Am Donnerstagabend kamen 30 Menschen von Oberösterreich nach Absam und mussten dort eine Nacht bei eisiger Kälte übernachten, bevor sie am nächsten Tag in ein Notquartier in Kufstein untergebracht wurden.

ABSAM. In der Thematik um die aufgestellten Asylzelte beim Polizeiausbildungszentrum Wiesenhof in Absam gibt es brisante Neuigkeiten. Nachdem der Absamer Bgm. Manfred Schafferer am Montag per Bescheid gefordert hatte, die Zelte binnen drei Werktagen abzubauen, hat die Bundesbetreuungsagentur (BBU) dagegen eine Beschwerde eingelegt.

Doch zur Überraschung aller kamen vergangenen Donnerstag 30 weitere Asylwerber von Oberösterreich nach Absam und übernachteten dort eine Nacht bei eisiger Kälte in den Zelten. Bis Freitagnachmittag harrten die Flüchtlinge bei Schnee, Kälte und Regen aus und wurden dann nach Kufstein in ein festes Notquartier gebracht. „Die Zelte wurden jetzt abgebaut, weil wir uns an dem Bescheid vom Bürgermeister schon halten müssen, auch wenn wir dagegen Beschwerde eingelegt haben.

Die Beschwerde wurde aber bis heute Freitag nicht entschieden und deswegen müssen wir hier Folge leisten", so Thomas Fussenegger von der Bundesbetreuungsagentur, der hofft, dass man künftig die Zelte nicht mehr braucht, weil die Bundesländer nun genug Menschen in ihre Obhut aufgenommen haben.

Am Freitagvormittag standen die 30 Asylwerber auf dem Polizeigelände in Absam im strömenden Regen | Foto: Kendlbacher
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Turnsaal als Notlösung

„Die Zelte wurden am Freitag zum Glück abgebaut. Ob das mein Bescheid bewirkt hat oder die Vernunft, das sei jetzt dahingestellt. Wichtig ist mir, dass bei uns niemand mehr in Zelten schlafen muss", so Bgm. Manfred Schafferer. Als weitere alternative Unterbringung für die Flüchtlinge wurde laut BBU der Turnsaal der Polizeischule in Betracht gezogen.

„Wir haben heute beim Turnsaal eine Feuerbeschau gemacht und haben festgestellt, dass der Turnsaal derzeit nicht für die Unterbringung von Personen geeignet ist. Zuvor müssen dort einige technische Sachen rund um den Brandschutz und Fluchtwege gemacht werden", so der Ortschef, der auch den Turnsaal als nicht geeignet befindet, weil dieser sich nicht gut heizen lässt. Vonseiten der BBU möchte man die geforderten Auflagen bezüglich des Turnsaals erfüllen, um eine weitere Unterbringungsmöglichkeit zu schaffen.

Am Montag wurde der Bescheid des Bürgermeisters als Baubehörde erster Instanz zugestellt. Die zuständige Bundesagentur will dagegen Beschwerde einlegen. | Foto: Kendlbacher
  • Am Montag wurde der Bescheid des Bürgermeisters als Baubehörde erster Instanz zugestellt. Die zuständige Bundesagentur will dagegen Beschwerde einlegen.
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Präsident kritisiert Zelte

Der Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte am Donnerstag die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten kritisiert. „Menschen, die gezwungen sind, ihr Land aus unterschiedlichen Gründen zu verlassen, müssen in Österreich bis zur Klärung ihres Aufenthaltsstatus menschenwürdig untergebracht und vor allem auch angemessen betreut werden.

Wir können das besser, als dürftige Zelte aufzustellen“, schrieb er auf der Internetplattform Twitter. Asylsuchende aus Indien, Tunesien oder Marokko hätten laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) nahezu keine Chance, einen positiven Asylantrag zu erhalten. Am Montag hatte Karner das Aufstellen von Zelten zur Unterbringung von Flüchtlingen verteidigt."Ziel ist es, dass jene, die einen negativen Bescheid bekommen, auch wieder in ihre Heimat zurückkehren müssen", so der Innenminister abschließend.

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