Im alten Steyr 680M von Hartberg nach Islamabad
Zwei junge Hartberger fuhren in rund fünf Wochen mit einem alten Steyr-LKW um die halbe Welt.
Am Sonntag, 11. Februar 2018, begann für die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes Hartberg, Michael Wannemacher und Richard Zettl, das Abenteuer ihres Lebens. Mit einem Steyr-LKW 680M (Militär) Baujahr 1969 mit 110 PS und Fernmelde-Aufbau ging es von ihrer Heimatstadt bis in die pakistanische Hauptstadt Islamabad. Diese rund 12.000 Kilometer lange Reise um die halbe Welt führte unter anderem durch Ungarn, Rumänien, Moldawien, die Ukraine, Georgien, Armenien und den Iran. „Es war aber nicht nur eine Reise um die halbe Welt, sondern auch eine Reise zu uns selbst, die uns für unser weiteres Leben prägen wird“, so Michael Wannemacher rückblickend.
Offenheit und Toleranz
Am meisten beeindruckt zeigten die beiden Weltreisenden, die in den ersten zwei Wochen von Christoph Miksch aus Unterlungitz begleitet wurden, von der Weltoffenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen. „Ganz egal wo wir hingekommen sind, wir wurden überall mit großer Herzlichkeit empfangen. In den Medien wird uns ein vollkommen falsches Bild von der Bevölkerung im Iran oder in Pakistan vermittelt, die Menschen sind weder unfreundlich und schon gar nicht gefährlich, ganz im Gegenteil, sie sind oft liberaler als wir“, so Wannemacher, der dadurch auch seine Einstellung gegenüber vielen Migranten nachhaltig verändert hat. „Wenn man die Lebensumstände vor Ort kennenlernt, kann man viel besser verstehen, warum viele Menschen ihre Heimat verlassen.“
Tee von den Grenzsoldaten
So wurde zum Beispiel an der armenisch-iranischen Grenze der Grenzübergang extra um 3 Uhr früh geöffnet, damit die Österreicher passieren konnten. „Und im Anschluss haben die Grenzbeamten sogar noch Tee für uns gekocht“, schildern Wannemacher und Zettl, der gleichzeitig ergänzt: "Die Gastfreundschaft war für mich wirklich beeindruckend, je ärmer die Menschen sind, um so mehr wollen sie geben."
Und die Weltreisenden sind durch ihre Fahrt erst richtig „auf den Geschmack“ gekommen. Der Steyr-LKW, der bei Bekannten in Islamabad zurückgelassen wurde, soll in absehbarer Zeit wieder zum Einsatz kommen. Mögliche Ziele sind Indien, Tibet, China und der südostasiatische Raum. Aktuelle Infos über die Reise bzw. über künftige Reisepläne gibt es auf der Facebookseite "Steyr680“.
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