Suizid: Enttabuisierung, Information und Hilfe

Bettina Heiling, Maria Loidl und Hannah Schoner (vlnr.) sprachen über das Thema Suizidprävention.
  • Bettina Heiling, Maria Loidl und Hannah Schoner (vlnr.) sprachen über das Thema Suizidprävention.
  • hochgeladen von Carina Frühwirth

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention lud das Regionalteam Hartberg-Fürstenfeld von der Organisation „GO-ON Suizidprävention Steiermark“ zum Vortrag mit Diskussionsmöglichkeit.

Der Veranstaltung des Regionalteams Hartberg konnte jeder Interessierte in der Bezirkshauptmannschaft Außenstelle Fürstenfeld kostenlos beiwohnen.
Die Leiterin Bettina Heiling legte dabei einleitend harte und alarmierende Fakten dar. Jährlich nehmen sich weltweit rund 1 Million Menschen das Leben, das heißt alle 40 Sekunden verstirbt ein Mensch durch Suizid. Im Jahr 2014 war die Zahl an Suiziden in Österreich dreimal so hoch wie die Zahl an Verkehrstoten.

Risikogruppen und Warnsignale

Die Enttabuisierung des Themas ist, laut Maria Loidl, Lebens und Sozialberaterin im Regionalteam, besonders wichtig. Dazu wurden Vorurteile und Falschinformationen aufgeklärt. Die Risikogruppen wurden vorgestellt. Gefährdet seien besonders: Menschen mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen, Hinterbliebene im Umfeld von Suiziden, Jugendliche in Krisenzeiten, Menschen über 75 Jahren und mit Einsamkeit, Erkrankung oder Notlagen kämpfende Personen.
Als Hauptthema wurden Warnsignale und Hilfsmöglichkeiten erläutert. Hannah Schoner, Mitarbeiterin im psychosozialen Dienst des Hartberger Regionalteams, erklärte: „Etwa 80% der Suizide werden im Vorhinein angekündigt - dies bietet die Möglichkeit und Notwendigkeit zu reagieren.“
Soziale Isolation, Rückzug und das Fehlen von Freude an früher gern gemachten Dingen sind weitere Warnsignale. Auch verstärkter Alkoholmissbrauch und die Beschaffung von Suizidmitteln sind alarmierende Zeichen.

Reden hilft

Ein offenes Gespräch wirkt entlastend. Das Aussprechen der Gedanken bewirkt eine erhebliche Erleichterung für Betroffene.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Bettina Heiling auch die Angehörigen-Hilfe. Dabei wird sowohl Unterstützung bei den erforderlichen Maßnahmen angeboten, als auch Hilfe bei Schock und Trauer. „Die Betroffenen sind mit ihrem Leiden nicht alleine“, so Heiling.
Das Team von „GO-ON“ kann von Firmen oder Unternehmen, zum Beispiel von Alters- oder Pflegeheimen, auch gerne für Vorträge gebucht werden. Dabei wird speziell auf die verschiedenen Risikogruppen Jugend, Alter und Depressionen im Allgemeinen eingegangen. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von Suizidalität gesetzt.

Hilfe suchen und finden

Wichtige Informationen, psychosoziale Beratungsstellen, Tipps und Anlaufstellen können Interessierte, Besorgte und Betroffene auf folgenden Websites anonym abrufen: www.suizidpraevention-stmk.at, www.plattformpsyche.at, www.stlp.at, www.psychnet.at. In Fürstenfeld ist die Stelle des Hilfswerkes besonders zu erwähnen. Online auffindbar unter www.hilfswerk.at.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Christoph und Martina Höller von der Firma Abdichtungstechnik Höller GmbH laden am 25. Mai ab 10 Uhr zur feierlichen Eröffnung des neuen Firmenstandortes in Schildbach ein. | Foto: Jeitler
22

Schildbach
Höller eröffnet Österreichs erstes Zentrum für Abdichtungstechnik

Die Leidenschaft für Kois und die Suche nach einem langlebigem Abdichtungsmaterial anstatt herkömmlicher Teichfolien führten Christoph Höller zu seiner unternehmerischen Berufung. Als gelernter Zimmerer und Bauwerksabdichter sowie geprüfter Aquakulturist vereint er in seinem Unternehmen, der Abdichtungstechnik Höller GmbH innovative Abdichtungstechniken und ein tiefes Verständnis für Wasser und sein Verhalten. Nun errichtete die Firma Abdichtungstechnik GmbH Höller einen neuen Firmensitz in...

  • Stmk
  • Hartberg-Fürstenfeld
  • Margot Jeitler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.