Rallyefahrerin aus Dechantskirchen

Mit Vollgas durch das Leben

Iris Gerhard aus Dechantskirchen ist im österreichischen Rallyesport auf dem Weg nach oben.

DECHANTSKIRCHEN. Rallyesport hat für die 47-jährige Iris Gerhard aus Dechantskirchen Zeit ihres Lebens eine riesige Faszination ausgeübt. Es sollte jedoch bis zum Jahr 2020 dauern bis sie endlich selbst hinter dem Steuer eines Rallyeautos Platz nahm. Seither ist die Leidenschaft nur noch größer geworden. Bei der Hartbergerland-Rallye am 28. und 29. Mai wird die derzeit einzige österreichische Rallyefahrerin in einem der drei ABC-Vorausautos am Start sein.

Wie alles begann!

Auslöser für den Einstieg in den Rallyesport war Sohn Marcel. „Er war immer schon ein Fan von Rallyefahrer Günter Knobloch. Bei einem zufälligen Treffen hat er mich auf das Race Rent Austria Rallyeteam aufmerksam gemacht.“

Iris Gerhard zögerte nicht lange und nach dem Erstkontakt mit Teamchef Wolfgang Schmollngruber konnte sie in das Team einsteigen. Im Frühjahr 2020 wurden dann die ersten Erfahrungen in einem Mitsubishi Lancer EVO VII gesammelt. Und nach zwei Jahren intensiven Trainings – unter anderem auch im PS Racing Center in Greinbach – kam es heuer am 4. und 5. März bei der Blaufränkischland Rallye im Mittelburgenland zum ersten Einsatz in einem ABC-Vorausauto.

Gefühl der Freiheit

Und Dank der Unterstützung von Stengg Motorsport (Willi Stengg) kann Iris Gerhard bei der Hartbergerland-Rallye ihr Talent erneut unter Beweis stellen. Talent, das ihr auch von Teamchef Schmollngruber attestiert wird: „Iris verbindet Verbissenheit, Leidenschaft und den Ehrgeiz mit der notwendigen ruhigen Herangehensweise und der Bereitschaft, immer Neues dazulernen zu wollen.“

Für die Rallyefahrerin bedeutet ihr Sport in erster Linie „ein Gefühl der Freiheit mit der Möglichkeit, die persönlichen Grenzen ausloten zu können.“ Zu erkennen ist die „rasende Dechantskirchenerin“ an ihrem weißen EVO VII mit einem beleuchteten Heckflügel.

Mit voller Leidenschaft

Und nicht nur im Rallyesport geht Iris Gerhard mit Vollgas durchs Leben. Als alleinerziehende Mutter eines mittlerweile 17-jährigen behinderten Buben brachte sie einst mehr als 200 Kilogramm auf die Waage. „Mittlerweile bin ich uHu (unter Hundert)“, vermerkt sie stolz. Auch eine unabdingbare Voraussetzung für die Ausübung des Motorsports.

Beruflich war sie lange als Heimhilfe im Pflegebereich tätig, ehrenamtlich stellte sich die staatlich geprüfte Sanitäterin als Mitarbeitern des Roten Kreuzes Hartberg in den Dienst der guten Sache. Jetzt will sie aber alles ihrer großen Leidenschaft, dem Motorsport unterordnen: „Mein großes Ziel ist es, einmal als Testfahrerin in der Szene Fuß zu fassen.“

Und was auf keinen Fall fehlen darf: „Dank an alle meine Sponsoren, die an mich glauben und mich tatkräftig unterstützen, damit ich meinen Traum leben darf.“

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