Stubenberg probte für den Ernstfall
Was tun beim totalen Stromausfall? Bei einer großangelegten Blackout-Übung wurde in Stubenberg für den Ernstfall geprobt.
Als erste österreichische Gemeinde erstellte Stubenberg gemeinsam mit Einsatzorganisationen und Verantwortlichen der Infrastruktur, wie der Feuerwehr, Rettung, Polizei, dem E-Werk Stubenberg und den Infrastrukturverantwortlichen der Bereiche Wasser, Abwasser und Wärme einen umfassenden Blackout-Schutzplan mit eigenem Kristenstab. (die WOCHE hat berichtet) Für dieses Vorzeigeprojekt in Sachen Umweltschutz konnte die Gemeinde Stubenberg jüngst den Österreichischen Solarpreis entgegen nehmen.
Ob nun bei einem Blackout alles in der Praxis so funktioniert, wie es die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem E-Werk, der Freiwilligen Feuerwehr, der Wasser- und Wärmeversorgung, der Abwasserentsorgung, D.E.U.S. Consulting im Blackout-Maßnahmenplan theoretisch geplant hatte, das wurde jüngst bei einer Blackout Übung überprüft.
Aufbau eines Inselstromnetzes
"Stubenberg ist eine „Energie privilegierte Gemeinde“, weil durch eine visionäre Energiestrategie bereits jetzt doppelt soviel Umweltstrom erzeugt als gebraucht wird und das Biomasse Heizwerk rund 62 Prozent der Haushalte mit Biowärme versorgt", erklärt Projektplaner Walter Schiefer.
Auf Basis dieser Tatsache kann bei einem Blackout im Ort, im Netzgebiet des E-Werk Stubenberg ein Inselstromnetzes aufgebaut werden, das die Strom- Wasser- und Wärmeversorgung garantiert. "Das Wasser fließt aus den Leitungen, WC und Bad können benutzt werden, die Wärmeversorgung bleibt im Betrieb, die Häuser, Wohnungen haben Strom, die Straßenlichter brennen auch, das hilft der öffentlichen Sicherheit", so Schiefer.
Notmaßnahmen außerhalb des Ortskerns
Außerhalb des Ortskerns, wo es einen anderen Energieversorger gibt, müssen Notmaßnehmen getroffen werde, die bei der Übung erprobt wurden. Unter anderem wurde überprüft: wie Leute Wasser bekommen, wie Abwasserpumpstationen entleert werden oder wie Menschen aus Liften geborgen werden können. Auch der Aufbau einer Notunterkunft im Feuerwehrhaus und der Transport von kranken oder bettlegrigen Personen wurde erprobt. Getestet wurde auch die Kommunikation über den Behördenfunk und das Zusammenspiel der Einsatzkräfte mit dem Krisenstab und Einsatzleitung.
Positives Resümee
Am Schluss der Blackout Übung konnte die Einsatzleitung bestehend aus Bürgermeister Alexander Allmer, HBI Matthias Haider und OBI Nikolaus Schöngrundner ein sehr positives Resümee ziehen. "Alle Aufgaben wurden von den zahlreich teilgenommenen Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Stubenberg so wie geplant bestens gelöst."
DieBlackout Übung bestätigte, dass mit geplanten Vorsorgemaßnahmen die interne Hilfe funktioniert, die Einsatzkräfte und die Infrastrukurverantwortlichen wissen, was zu tun ist. Das „Stubenberger Blackout Vorsorgemodell“ kann auch in anderen Gemeinden angewendet werden.
Bei der jährlichen Gemeindeinformationsveranstaltung im November wird der Bevölkerung dann das Projekt vorgestellt und über die erfolgreiche Blackout Übung berichtet werden.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.