Mit der Kutsche am Turnierplatz
Die WOCHE hat sich beim amtierenden Vize-Landesmeister im Gespannfahren Robert Glettler aus Großsteinbach über die vermeintliche Randsportart erkundigt.
Derzeit herrscht Winterpause bei den heimischen Gespannfahrern. Das bedeutet aber nicht automatisch Winterruhe. "Die Pferde müssen in Bewegung bleiben, um die Grundkondition für die nächste Saison zu halten", erklärt Robert Glettler.
Der "Wahl-Großsteinbacher" ist amtierender Vize-Landesmeister im 2-Spänner-Gespannfahren.
Die Leidenschaft zum Reitsport und den Pferden wurde dem 43-Jährigen quasi in die Wiege gelegt. Am familiären Betrieb in Mittergoggitsch in der Gemeinde Nestelbach bei Graz, waren Pferde immer Teil seines Lebens. Bereits mit 5 Jahren saß er am Rücken eines Ponys, seitdem ist die Leidenschaft in ihm entbrannt. 1990 kaufte er sich seinen ersten Haflinger. Mit ihm begann das Kutschenfahren und auch die eigene Haflingerzucht.
Sechsfacher Landesmeister
Acht Haflinger nennt Glettler sein Eigen. An Turnieren nimmt der gelernte bautechnische Zeichner, der mit seiner Hochzeit seinen Hauptwohnsitz nach Großsteinbach verlegt hat, seit dem Jahr 2005 teil. "Begonnen habe ich in der Klasse Kleinpferde 1-Spänner. Seit sieben Jahren trete ich mit einem 2-Spänner an." Mittlerweile war er in zahlreichen Steiermark Cups, Landes-, Bundes- und auch Europameisterschaften vertreten und zählt neben drei Vize-Landesmeistertiteln bereits sechs Landesmeistertitel im Gespannfahren. Obwohl die Sportart sowohl in Ungarn als auch in Deutschland lange Tradition und große Bekanntheit genießt, ist das Gespannfahren hierzulande eher eine Randsportart. Viele würden eher in der Freizeit fahren und weniger an Turnieren teilnehmen, so Glettler. Der Aufwand der dahintersteckt, sei oft zu groß.
Tierisches Zusammenspiel
Da bei Turnieren meist in drei Teilbereichen (Dressur, Kegelfahren und Marathon) angetreten wird, bräuchte man mindestens zwei Kutschen und drei Pferde. "Je nach Austragungsort braucht allein der Transport schon eine Menge Zeit und Geduld." Trotzdem: der dreifache Familienvater ist mit ganzem Herzblut dabei.
"Es ist das intensive Zusammenspiel von Pferd und Fahrer, das mich begeistert. Nur wenn Mensch und Tier Spaß am Sport haben, kann man erfolgreich sein. Dazu bedarf es viel Training und Vertrauen."
Blick in die Zukunft
Die Freude am Umgang mit den Pferden teilt Glettler auch mit seiner Frau Andrea und seinem 4-jährigen Sohn Alois.
"Da man auf der Kutsche immer einen Beifahrer braucht, ist es schön, seine Frau an der Seite zu haben und wenn die Familie hinter mir steht." Für die kommende Saison wünscht sich Glettler: "Da ich bei der letzten Landesmeisterschaft bloß um einen halben Punkt den Sieg verpasst habe, hoffe ich, dass ich ihn im neuen Jahr holen kann."
Zur Person
• Name: Robert Glettler
• Alter: 43 Jahre
• Wohnort: Großsteinbach
• Familie: verheiratet, drei Kinder
• Erfolge: Sechsfacher Landesmeister im Gespannfahren, Kleinpferde, 2-Spänner, Dreifacher Vizelandesmeister
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