REGION - UMWELT - VERKEHR
Gänsehautfeeling über NÖ-Verkehrspolitik


Als vor 31 Jahren der „Eiserne Vorhang“ geöffnet wurde, nutzten viele WaldviertlerInnen die Gelegenheit die Nachbarregion mit dem Zug kennen zu lernen. Von Ceske Velenice ging es für viele über Budweis nach Pilsen oder gleich über Veseli nach Prag.

Bei der Fahrt wurde uns ÖsterreicherInnen auf den ersten Blick ersichtlich, dass die Bahninfrastruktur in Tschechien einer Modernisierung bedarf. Die Bahnhöfe und das Wagenmaterial waren für unsere westlichen Verhältnisse veraltet, obwohl selbst wir im Waldviertel auch immer als das Ausgedinge für Wagenmaterial herhalten mussten.

Heute ist es genau anders! Wenn TschechInnen jetzt auf der FJB durch das Waldviertel duckern, dann kommen Sie wohl zur gleichen Einschätzung wie wir damals im Osten. Die sind Jahrzehnte hinten nach! Denjenigen, die dies bezweifeln empfehlen wir in der warmen Jahreszeit (nach Corona) eine Fahrt von Ceske Velenice über Budweis nach Prag zu unternehmen. Eigentich reicht schon der Besuch des Bahnsteiges am Bahnhof von Ceske Velenice. Dort kann man sich vor Ort überzeugen, welche Züge hier im Inland abfahren und wie die Bahnsteige ausgebaut sind. Die Renovierung des alten Bahnhofgebäudes ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. In Tschechien gibt es offensichtlich eine Gesamtstrategie – und auf dieser Basis geht es seit Jahrzehnten Schritt für Schritt mit dem Bahnausbau voran. Hier hat man ein großes Ganzes vor Augen – und arbeitet einen Punkt nach dem anderen ab.

Hier einige Beispiele auf dem FJB-Ast von Budweis Richtung Prag: https://www.koridory.cz/sobeslav-doubi-nova-i-stara-trat-pohledem-z-dronu-co-bude-s-puvodni-trati-po-ukonceni-provozu/?fbclid=IwAR2EmRQqmJTWJtAd_jR-jR_KpzWqgRbOuns6FBuhxOvZ-htOk90zsvC8z9M

Wieder nur Einzelmaßnahmen statt einem Gesamtkonzept in NÖ

Auf niederösterreichischer Seite ist man im Gegensatz zu Tschechien seit Jahrzehnten planlos. Im wahrsten Sinn des Wortes. Nachdem das Land gerade mit der Phantomdiskussion um eine Waldviertler Transitautobahn den Bahnausbau drei Jahre blockiert hat, wurde vor Weihnachten noch schnell ein angebliches Bahnausbaupaket verkündigt.
Mit einem Gesamtkonzept, so wie er 1990 im NÖ-Landesverkehrsplan vorhanden war, hat das alles jedoch nichts zu tun.

Bei den neuen Versprechungen wird die FJB mehrmals als die Strecke erwähnt, wo der Ausbauschwerpunkt in den nächsten Jahren liegen soll. Sieht man die wenigen vorhandenen Infos durch, kommt man rasch zur Feststellung, dass es gar keinen echten Ausbau gibt weil nicht ein einziger Bogen begradigt wird. Übrig bleiben die in dieser Form unnötige Horner Spange (ist eigentlich ein Teil der Kamptalbahn) und ein paar Kilometer neues zweites Gleis zwischen Irnfritz und Sigmundsherberg. Das wars! Bis zum Jahr 2027 dürfte das eine Fahrzeitersprarnis von 8 bis 10 Minuten für die Fahrgäste bedeuten. Mit einem Gesamtkonzept bzw. einem Vollausbau wie wir das seit vielen Jahren fordern hat das nichts zu tun.
Hier ein detaillierter Bericht zu den konkreten Ausbauprojekten aus der aktuellen „Mein Bezirk“ Ausgabe: Nur 280 Millionen Euro: Analyse der Bahn-Pläne: Zu wenig für das Waldviertel - Waidhofen/Thaya (meinbezirk.at) https://www.meinbezirk.at/waidhofenthaya/c-lokales/analyse-der-bahn-plaene-zu-wenig-fuer-das-waldviertel_a4425132

Internationale Züge bald wieder auf der FJB – als Ausweichstrecke

Über die echten Ausbauten (Paket 3, Studie 2016) wird man dann vor dem nächsten ÖBB-Rahmenplan (2027-32) erst wohl konkret entscheiden. Das bedeutet, dass vor dem Jahr 2030 baulich nicht wirklich etwas auf der 150 Jahre alten FJB-Strecke passieren wird. Vielmehr wird mit jetzt von den ÖBB verkündeten und politisch als „Ausbaumaßnahmen“ verkauften „Instandhaltungsarbeiten“ (Re-Investitionen) die Basis für die spätere Argumentation gelegt, dass dann nämlich in den 2030er Jahren kein „neuerlicher“ Ausbau finanziell vertretbar sein wird. Aus unserer Sicht muss es genau anders rum laufen. Nämlich jetzt ein Gesamtkonzept mit klaren für die ganze Strecke gültigen Ausbauparametern (2 gleisig, 160 km/h; auf NBS teils 200 km/h) festlegen – und dann bis 2035 schrittweise abarbeiten.

Auf tschechischer Seite steht in den nächsten Jahren der Umbau des Brünner-Bahnhofes an. Aufgrund dieser Teilsperren wird wohl zeitweise der internationale Verkehr Prag –Wien wieder teilweise über die FJB laufen „müssen“. Wie zu guten alten Zeit des Vindobona. Wenn die tschechischen Fahrgäste dann den Zustand der FJB live miterleben, wird das keine Regionalwerbung sondern eine Nostalgiefahrt oder gar eine Fahrt der Schande durch unser schönes Waldviertel.

Wir bleiben genau deshalb weiter am Ausbau der FJB drann. Wir werden in nächster Zeit mit einzelnen Beiträgen aufzeigen, welche Punkte ein Gesamtkonzept für eine „zukunftsfite FJB“ beinhalten muss.

Machen Sie sich selbst ein Bild, nehmen Sie sich die Zeit für eine Fahrt mit der FJB und besuchen Sie unserer tschechischen Nachbarn (nach Cornoa) mit dem Zug!
Eure Initiative Pro FJB!

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