Medalp und WK luden ein
Gipfeltreffen der besonderen Art
- Ein Gipfeltreffen der besonderen Art fand in der Medalp Mils statt.
- Foto: Medalp
- hochgeladen von Clemens Perktold
Rund 110 VertreterInnen aus Seilbahnwirtschaft, Tourismus, alpiner Rettung, Flugrettung, Medizin und Behörden folgten der Einladung der WK Tirol und der Medalp nach Mils.
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MILS. Das bereits zweite „Gipfeltreffen – Sicher durch den Winter“ widmete sich den Themen Sicherheit sowie der Qualität der Versorgung und Kommunikation in der Rettungskette. Mit dem „Gipfeltreffen“ möchten die WK Tirol und die medalp eine regelmäßige Plattform für gemeinsame Diskussion und Reflexion aktueller Themen und Ereignisse schaffen. Im Fokus standen heuer vor allem die Sicherheit und Qualität der Versorgung sowie die Kommunikation in der Rettungskette.
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Hochaktuelle Fragestellungen
Entsprechend beleuchteten die Impulsvorträge hochaktuelle Fragestellungen wie „Rettungseinsatz und Pistensicherung: Haftung für die Retter?“, „Digitale Einsatzdokumentation“ und die „Klinische Versorgung von Wintersportverletzungen“. Anschließend bot das Format erneut eine Plattform, auf der Fachkräfte und Entscheidungsträger:innen aus der Retter-Community Herausforderungen im alpinen Sicherheitsmanagement gemeinsam analysieren und Lösungsansätze diskutieren konnten. In seinen Grußworten betonte Nationalratsabgeordneter Jakob Grüner als offizieller Entsandter des Landes Tirol, dass das Bundesland wie kaum eine andere Region für professionell organisierten alpinen Tourismus stehe. „Damit einher geht die Verantwortung, auch im Bereich der Sicherheit international Maßstäbe zu setzen. Veranstaltungen wie das Gipfeltreffen fördern genau jene Vernetzung, die es für eine zukunftsorientierte alpine Infrastruktur braucht.“
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Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Rettung
Die Bedeutung des Schulterschlusses zwischen Wirtschaft und Rettungsorganisationen unterstrich auch Nationalratsabgeordneter Franz Hörl, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der WKÖ: „Sicherheit ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis von Ausbildung, Technik und Zusammenarbeit. Das Gipfeltreffen zeigt, dass wir in Tirol ein europaweit einzigartiges Zusammenspiel dieser Faktoren haben. Das stärkt nicht nur das Vertrauen unserer Gäste, sondern auch den gesamten Wirtschaftsstandort.“ Stefan Mangott, Vertreter der WK-Tirol Fachgruppe Seilbahnen und Mitveranstalter in Vertretung von Reinhard Klier, hob hervor: „Unsere Seilbahnbetriebe investieren laufend in moderne Anlagen, nachhaltige Energieversorgung und Ausbildung. Damit stellen wir sicher, dass Skifahren in Tirol nicht nur ein emotionales, sondern auch ein sicheres Erlebnis bleibt. Das Gipfeltreffen ist die Plattform, um diese Verantwortung gemeinsam weiterzuentwickeln.“
"Bestmögliche Versorgung"
Dr. Alois Schranz, für die medalp Sportclinic und Mitveranstalter, ergänzte aus medizinischer Sicht: „Unsere Aufgabe ist es, Menschen nach einem Unfall bestmöglich zu versorgen, aber ebenso durch Prävention und Training Unfälle zu vermeiden. Einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Wintersportunfälle leisten seit Jahren die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte vor Ort. Der Austausch mit Pistenrettung, Flugrettung und Leitstelle hilft uns zusätzlich, die gesamte Rettungskette laufend zu optimieren.“ Weshalb die professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Pistenrettung und Leitstelle über Hubschrauber und Rettungskräfte bis hin zur medizinischen Versorgung im Krankenhaus – unerlässlich ist, zeigen aktuelle Daten aus dem Wintertourismus: Mit jährlich über 20 Millionen Skitagen in Tirol und 521 Millionen Beförderungen österreichweit zählt der Skitourismus zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen. Die positiven gesundheitlichen Aspekte der Bewegung an der frischen Luft werden dabei besonders geschätzt.
16 Notarzthubschrauber im Einsatz
Dennoch kommt es bei 1.000 Skitagen im Schnitt zu 0,6 Verletzungen, wobei mangelnde Fitness und Herz-Kreislauf-Störungen die häufigsten Ursachen darstellen. Zur Versorgung der Verunfallten auf Tirols Pisten tragen 16 Notarzthubschrauber bei, von denen acht ganzjährig und weitere acht saisonal von November bis April im Einsatz sind. 2024 wurden im alpinen Bereich 5.323 Hubschraubereinsätze verzeichnet, rund 40 Prozent davon im Winterquartal. Positiv hervorzuheben ist, dass die Zahl verletzter Personen in den vergangenen 30 Jahren um rund 60 Prozent gesunken ist – unter anderem, weil inzwischen 92 Prozent der Skifahrer:innen einen Helm tragen. An den Diskussionen beteiligten sich namhafte Vertreter aus Seilbahnwirtschaft, Tourismus, Alpinpolizei, Bergrettung, Flugrettung und Rettungsorganisationen sowie der Ärzteschaft aus ganz Tirol. Einig waren sich alle, dass das Gipfeltreffen 2025 erneut verdeutlichte, dass Tirols Stärke nicht nur in seinen Bergen liegt, sondern im Miteinander jener, die sie sicher zugänglich machen.
Durch die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Rettungsdiensten und medizinischen Einrichtungen wird gewährleistet, dass Tirol auch künftig „sicher durch den Winter“ kommt – für Gäste wie Einheimische gleichermaßen. Im Vorfeld des Gipfeltreffens 2025 fanden am Nachmittag zwei Workshops für Pistenrettung und alpine Einsatzkräfte statt.
Wertvolle Einblicke
Im Workshop „Sichere Zusammenarbeit mit dem Hubschrauber im Pisteneinsatz“ vermittelten Hubert Becksteiner und Claudia Juen-Becksteiner von der Martin Flugrettung wertvolle Einblicke in sichere Abläufe, Kommunikation und taktisches Vorgehen – ergänzt durch eine praktische Schulung direkt am Notarzthubschrauber. Anschließend bot der „Medical Refresher mit Megacode-Reanimationstraining“ unter der Leitung von Dr. Ulrike Butz und Martin Gstrein (medalp Sportclinic Imst) eine intensive Auffrischung medizinischer Kernkompetenzen, inklusive realitätsnahem Megacode-Training. Die Workshops bildeten den fachlichen Auftakt zum Gipfeltreffen und unterstrichen die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung für Sicherheit und Qualität im winterlichen Pisten- und Rettungseinsatz.
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