Exklusive Umfrage: Klare Ablehnung für Brückenschlag
Im Stubaital und im Mittelgebirge sprechen sich knapp zwei Drittel gegen den Zusammenschluss der Skigebiete über die Kalkkögel aus.
Seit Jahren wird diskutiert, der Zusammenschluss der Skigebiete Schlick und Lizum über die Kalkkögel bringt Gegner und Befürworter gleichermaßen in Stellung. Die Politik lässt derzeit rechtliche Voraussetzungen prüfen, im März sollte die Entscheidung fallen.
Bei den Menschen in den elf betroffenen Gemeinden (siehe unten) ist sie schon gefallen. Und zwar eindeutig, wie eine repräsentative Bezirksblatt-Umfrage unter 600 Wahlberechtigten ergibt. In Summe lehnen 61 Prozent der Befragten den Brückenschlag ab, nur 31 Prozent sind dafür. Für fünf Prozent ist dieser Zusammenschluss kein Thema und sie antworten daher nicht mit Ja oder Nein. Frauen zeigen eine deutlich höhere Ablehnung (66 Prozent) als Männer (55 Prozent) und höhere Bildungsschichten sind mit 70 Prozent noch deutlicher in der Ablehnung.
Dabei sind die Ergebnisse im Stubaital und im Mittelgebirge durchaus ähnlich. 57 Prozent sagen im Stubaital Nein (38 Ja), im Mittelgebirge sind es 64 Prozent (31 Ja). Einziger "Ausreißer" im Ergebnis ist Neustift. Dort sind jeweils 47 Prozent dafür und dagegen.
In Fulpmes sprechen sich 61 Prozent gegen den Brückenschlag aus, in Götzens 62 und in Axams 67 Prozent. In den restlichen Gemeinden sind 62 Prozent dagegen und nur 30 dafür. "Unter der derzeitigen Faktenlage sind die Menschen in den elf Gemeinden nicht von diesem Zusammenschluss zu überzeugen", sagt Meinungsforscher Anton Leinschitz. Der Meinungsforscher, der auch Umfragen aus der Vergangenheit kennt, weiß: "Die lange Diskussion hat eindeutig eine Verstärkung des Naturschutzgedankens gebracht", sagt Leinschitz. Und: "Während die Gemeinden für den Tourismus positive Auswirkungen sehen, sehen die Menschen im unmittelbaren Lebensumfeld durch diesen Zusammenschluss keine solchen", erklärt Leinschitz.
Nur wenige Befragten haben keine Angaben gemacht und die Frage nicht mit Ja oder Nein beantwortet, in Summe fünf Prozent. "Die Leute haben eine ganz klare Meinung zum Thema, eben durch den jahrelangen Prozess, darum ist auch das Ergebnis eindeutig", so Leinschitz.
Zur Umfrage
Auftraggeber: Bezirksblätter, Tirol
Ausführende Gesellschaft: GMK, Gesellschaft für Marketing und Kommunikation, 8020 Graz
Fragestellung: "Befürworten Sie diesen Zusammenschluss der Skigebiete von der Axamer Lizum bis zur Stubaier Schlick 2000 durch eine Liftverbindung über die Kalkkögel oder lehnen Sie das ab?"
Zielgruppe: Wahlberechtigte in Axams, Birgitz, Fulpmes, Götzens, Grinzens, Mieders, Mutters, Natters, Neustift, Schönberg und Telfes
Methode: Telefonische Befragung
Sample: 600 Interviews,
10., 11. Oktober 2014
Maximale Schwankungsbreite: Gesamtergebnis +/- 4,1 %
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