Kunst im Stephansdom
Drei Schmetterlinge schweben noch bis Fronleichnam
Unter der hohen Kathedrale des Stephansdoms schweben derzeit drei große "menschliche" Schmetterlinge. Die Installation "HumanButterfly@ArtScienceSpirituality" von der slowenischen Künstlerin Eva Petrič kann noch bis zum 5. Juni bestaunt werden.
WIEN/INNERE STADT. Das sogenannte "Fastentuch" verhüllt in der Fastenzeit die bildlichen Darstellungen Jesu. So auch im berühmten Wiener Stephansdom. Dieser ist im Zuge dessen in den vergangenen Jahren oftmals zum Schauplatz einzigartiger Kunstinstallationen geworden.
Nach einer durchaus provokativen Installation des Künstlers Erwin Wurm und nach Billy Tanners popkünstlerischer Himmelsleiter lud die Domleitung die slowenische Künstlerin Eva Petrič für 2023 ein. Sie hatte bereits 2016 mit ihrer Installation in zwei Teilen – einem gigantischen "kollektiven Herz" und schwebenden "emotionalen Wolken" aus recycelten Spitzen – große Aufmerksamkeit erregt.
Vom Kokon zu Schmetterlingen
Heuer bereitete sie das künstlerische Puzzle "Human Cocoon" mit einer Größe von 9,5 mal 4,5 Metern vor. Die insgesamt zwölf Teile des Werks – in Anlehnung an die zwölf Apostel – verteilten sich auf 72 Quadratmeter und bildeten einen sogenannten "Erdling". Als symbolische Stammzelle schwebte der Kokon vor dem Hintergrund eines stark vergrößerten Bildes roter Blutkörperchen. Diese stammen jeweils von drei Individuen: Von der Künstlerin Petrič, dem Arzt Gerd Silberhumer vom AKH sowie dem Priester Toni Faber. Dies sollte die Vielfalt der Menschheit und die Besonderheit jedes einzelnen Menschen verdeutlichen.
„Die Figur, die wie eine historische Hieroglyphe aussieht und gleichzeitig wie eine futuristische außerirdische Figur anmutet, ist als modernes Emoji gedacht für das, was es bedeutet, Mensch zu sein. Nämlich ein aktives und unersetzliches Element im feinen Gespinst des Lebens. Wenn sich ein Faden löst, schwingen alle Fäden mit“, fügt Petrič hinzu.
Symbol für die Verwandlung
Am Karsamstag verwandelte sich der "Human Cocoon" nun in drei große Schmetterlinge. Das sollte die Verwandlung symbolisieren. Bis Fronleichnam, also bis zum 5. Juni, werden diese noch im Stephansdom zu sehen sein. Parallel dazu präsentiert die slowenische Künstlerin auch die Ausstellung "Playing the Angel – AngelHound@Hz" im Curhaus, das sich direkt neben dem Dom befindet.
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