Unter Corona-Bedingungen
Klimastreik für mehr Tempo in der Klimapolitik
Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 ruft unter Einhaltung der COVID19-Schutzmaßnahmen zur Teilnahme am heutigen Klimastreik auf, der in zahlreichen Städten Österreichs stattfindet. Auch der WWF fordert Menschen zum Demonstrieren auf.
Update: Laut den Veranstaltern kamen zu den drei Treffpunkten Westbahnhof, Wien-Mitte und Hauptbahnhof jeweils 400 bis 500 Teilnehmer. „Wir freuen uns, dass trotz des Regens so viele gekommen sind“, erklärte„Fridays for Future“-Aktivistin Emilia Tscherne. Organisationen wie Greenpeace, Global 2000 und die Eisenbahnergewerkschaft vida nahmen ebenfalls an dem Klimastreik teil. Die Abschlusskundgebung war für 14.00 am Wiener Schwarzenbergplatz geplant.
ÖSTERREICH. Das Wetter könnte den Demonstranten in ganz Österreich einen Strich durch die Rechnung machen. Trotzdem ruft Global 2000 unter dem Motto „Fight Every Crisis“ zum Klimastreik auf. "Die Klimakrise verschärft sich zunehmend und ist Teil unserer Lebensrealität. Der Klimastreik sollte von der Bundesregierung als Startschuss für die rasche Umsetzung wichtiger Klimaschutzvorhaben angesehen werden. Besonders die Ökologisierung des Steuersystems kann nicht länger warten", sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.
Mehr Tempo bei der #Klimapolitik und starkes Zeichen unter Einhaltung der #COVID19-Schutzmaßnahmen☝️bei der #Klimademo setzen✊#Ökologisierung des #Steuersystems kann nicht länger warten #Klimakrise#Klimastreik#fighteverycrisishttps://t.co/qo7izHWfzzpic.twitter.com/dgZVLmfPm5
— GLOBAL 2000 (@global2000) September 25, 2020
Die bisherigen Proteste hätten Wirkung gezeigt und dazu beigetragen, dass Klimaschutz in den Köpfen der Menschen angekommen ist. In einer repräsentativen Integral-Umfrage sprechen sich 88 Prozent der Befragten hätten sich für verstärkte Klimaschutzbemühungen ausgesprochen. Die Umweltorganisation sieht es als positiv an, dass nun das Erneuerbaren-Energien-Gesetz vorgelegt wurde und für die Jahre 2021 und 2022 eine Klimaschutzmilliarde gesichert werden konnte, aber es brauche zusätzliche Mittel, langfristig und jedes Jahr.
Wichtige Gesetze, wie Ökologisierung des Steuersystems, fehlen
GLOBAL 2000 weist weiters darauf hin, dass es große Missstände gebe, die gelöst werden müssten: Nach wie vor würden mehr als vier Milliarden Euro an umweltschädlichen Subventionen gewährt, die Treibhausgasemissionen steigen, anstatt zu sinken und auch der Energieverbrauch sinke nicht, wie das gesetzlich vorgesehen wäre. Wichtige Klimaschutzvorhaben müssten deshalb rasch angegangen werden. Das Energieeffizienzgesetz, ein Wärmewendegesetz für den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen sowie eine Ökologisierung des Steuersystems dürften nicht mehr länger aufgeschoben werden. Dies würde auch mehr Arbeitsplätze schaffen.
WWF fordert Programm gegen Klimakrise
Anlässlich der Klimastreiks fordern die Umweltschutzorganisation WWF Österreich und ihr Jugendnetzwerk Generation Earth ein Akut-Programm gegen die Klimakrise. „Unsere CO2-Bilanz ist ein Desaster und muss grundlegend saniert werden. Das erfordert eine Bundesregierung, die das Steuersystem komplett ökologisiert, umweltschädliche Subventionen abbaut und überall auf klimafreundliche Mobilität setzt. Parallel dazu braucht es eine gewaltige Energiespar-Offensive“, sagt WWF-Klimasprecherin Lisa Plattner. Darüber hinaus muss die Politik den hohen Bodenverbrauch von 13 Hektar am Tag senken. “Wir müssen den Flächenfraß stoppen, weil er die Klimakrise verstärkt und die menschliche Gesundheit gefährdet“, bekräftigt Plattner.
Das WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth fordert einen klimagerechten Neustart, der unser Klima und unsere Natur schützt. „Die andauernde politische Untätigkeit setzt unsere Zukunft leichtfertig aufs Spiel. Denn der bisherige Kurs zerstört die Biodiversität ebenso wie ein lebensfreundliches Klima. Entscheidend ist daher, dass die Politik jede Krise konsequent bekämpft – gerade jetzt, solange die Kurve der Klima-Eskalation noch abgeflacht werden kann“, sagt Magdalena Prieler, politische Sprecherin von Generation Earth.
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