Strache: "Euro ist gescheitert"
FPÖ-Chef glaubt nach der Salzburg-Wahl seine Partei im Steigflug.
von Karin Strobl
Salzburg hat den Abwärtstrend der FPÖ unterbrochen.
HEINZ-CHRISTIAN STRACHE: "Wir sind bei Jungwählern die stärkste Kraft, das haben Analysen gezeigt, auch, dass wir keine Protestwähler, sondern Überzeugungswähler haben."
Das Team Stronach wird die FPÖ auch auf Bundesebene Stimmen kosten.
"Das Protestwähler-Potenzial ist bei weitem nicht so hoch, wie sich das Herr Stronach wünscht. Wenn man Stronachs Personal beurteilt, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass dieses Team das Arbeitsmarktservice für BZÖ-Hinterbänkler ist."
Dieses Team hat aber gute Chancen, im Herbst zweistellig zu werden.
"Es wird sichtbar, dass Stronach nicht für Wahrheit, Fairness oder Transparenz steht. Er lebt weniger als die Hälfte des Jahres nicht in Österreich und ist eben kein Patriot, da er seine Steuern in der Schweiz zahlt. Weiters spielt er nichts anderes als eine Lebensverlängerung für SPÖ und ÖVP."
Was erhoffen Sie sich von der Nationalratswahl?
"Ich bin überzeugt, dass wir zulegen werden, deutlich über 20 Prozent, und dass es einen Dreikampf geben wird."
Das klingt schon nach Koalitionsverhandlungen. Für die ÖVP kommen Sie – nach Ihrem eingeschlagenen Anti-Euro-Kurs – als Verhandlungspartner nicht in Frage.
"Es muss eine ehrliche Debatte darüber beginnen, dass der Weg zur Euro-Währung unwahr und falsch war. Zurück zur nationalen Währung wird längerfristig die Rettung sein, um die andauernde Rezession zu unterbinden. Wir müssen endlich zur Kenntnis nehmen, dass der Euro gescheitert ist und die nächsten fünf Jahre nicht überleben wird."
Eine Rückkehr zum Schilling hätte laut WIFO unglaubliche Auswirkungen wie ein Anstieg der Arbeitslosigkeit.
"Das ist völliger Unsinn. Wir haben es mit falschen Darstellungen zu tun. Sehen wir uns Länder an, die nicht den Euro haben, etwa Dänemark, Tschechien oder die Schweiz. Diese Länder weisen ein hohes Wirtschaftswachstum und eine niedrigere Inflation auf."
Die Euro-Krise ist eine Staatshaushaltskrise einzelner Länder. Union heißt Verbund beziehungsweise Solidarität ...
"Ich finde es unglaublich, wie hier der Begriff Solidarität verdreht wird. In Wahrheit gibt es keine Solidarität mit den Griechen oder Spaniern, sondern nur eine Solidarität mit Bankspekulanten und Großkonzernen, die sich bereichert haben, und die Kosten dafür der Bürger im Sinne einer Zwangssozialisierung zu tragen hat."
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