Gedanken
Seelsorge im Alten- und Pflegeheim als sinnstiftende Tätigkeit

Für die Heimbewohner ist das Berühren und die Begegnung von ehrenamtlichen Altenseelsorgern unverzichtbar.  | Foto: iStock
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INNSBRUCK. Nichts im Leben ist wertvoller als eine menschliche Begegnung. Menschen in Senioren- und Pflegeheimen brauchen jemanden, der für sie da ist, ihnen zuhört, sie tröstet oder mit ihnen betet, sowie Gottesdienst feiert und ihnen so Gottes Zuwendung spüren lasst.

Start mit Lehrgang für Freiwilligentätigkeit

Die Fachstelle Altenseelsorge der Diözese Innsbruck bietet ab März 2022 für diese Freiwilligentätigkeit zusammen mit der evangelischen Kirche einen speziellen Ausbildungslehrgang für ehrenamtliche Seelsorger an. Aktuell sind 72 Ehrenamtliche der katholischen und acht Seelsorger der evangelischen Kirche in insgesamt 42 Alten- und Pflegeheimen tätig. Bedarf haben vor allem Innsbrucker Seniorenheime, nachdem in den vergangenen beiden Jahren einige Seelsorger den Einsatz beendet haben.

Eine Tätigkeit voller Überraschungen

Ehrenamtliche Seelsorger erleben diese Tätigkeit auch als Bereicherung und Lernprozess für ihr eigenes Leben sowie ihren Glauben. Richard Norz ist seit mehr als vier Jahren im Wohnheim Hötting als Seelsorger tätig: „Wir sind häufig die einzigen Gesprächspartner und konnten daher einen kleinen Beitrag gegen die drohende Vereinsamung leisten.“
Heidemarie Mair, selbst seit rund 18 Monaten in Hötting engagiert, stimmt zu: „Es ist ein Zeichen der Nächstenliebe. Wir haben alle eine gesellschaftliche Verantwortung. Was wir in Zeiten wie diesen brauchen, ist das gute Schauen auf Menschen, die mit dieser Situation überfordert sind und gerade jetzt nicht das Gefühl vermittelt bekommen sollen, alleingelassen zu sein. Trotz der notwendigen körperlichen Distanz, gilt es den Herzen und den Seelen nahe zu sein.“ Mair ergänzt: „Diese Tätigkeit ist voll von Überraschungen. Man wächst im Tun. Wenn ich Bewohner beim Gottesdienst begleite, dann lächeln sie mich an, bedanken sich, wir verabschieden uns und das ist einer jener Momente, in denen ich spüre, das Richtige zu tun.“


Informationen zum Seelsorger-Lehrgang

  • Dauer: März bis September 2022 (Sechs Einheiten von jeweils anderthalb bis zwei Tagen; Praktikum mit anschließender Reflexion; Wortgottesdienst- und Kommunionhelferschulung)
  • Inhalte: Mein eigener Lebens- und Glaubensweg; meine Rolle als Seelsorger; Gespräch und Begegnung in der Seelsorge; Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung; Rituale und Sakramente im Heim; Demenz sowie unter anderem Gott und das Leid 
  • Information und Anmeldung bis 21.02.2022 bei Diplom-Theolegen Rudolf Wiesmann, Riedgasse 9, 6020 Innsbruck, Mobil: 0676/8730-4315, E-Mail: rudolf.wiesmann@dibk.at

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