28. Juli Welt-Hepatitis-Tag: Hepatitis C bis 2030 eliminieren

v.l.: Die Hepatitis-C-Experten Benedikt Schäfer, Heinz Zoller und Herbert Tilg, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I | Foto: MUI
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  • v.l.: Die Hepatitis-C-Experten Benedikt Schäfer, Heinz Zoller und Herbert Tilg, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I
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TIROL. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli rief die WHO das globale Gesundheitsziel aus, die Hepatitis C bis 2030 zu eliminieren. Angesichts der seit wenigen Jahren vorhandenen nebenwirkungsarmen Therapie scheint dieses Ziel nicht unwahrscheinlich.
Hepatitis C ist die erste chronische Virusinfektion, die vollständig heilbar ist. Diese Voraussetzung lässt eine effektive Reduktion der Infizierten zu und die Eliminierung der Krankheit rückt in den Bereich des Möglichen. 

Früherkennung ein wichtiger Faktor 

Je früher die Diagnose der Hepatitis C gestellt werden kann, desto eher kann man mit einer Therapie beginnen und die drohende Leberzirrhose vermeiden. Auch die Zahl der Neuinfektionen kann mit gesteigerten Diagnoseraten gesenkt werden, wie es Heinz Zoller, Leiter des Hepatologischen Labors an der Univ.-Klinik für Innere Medizin I erläutert.
Anlässlich des Welt-Hepatitistag betont auch Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg deshalb: „Um die Virenerkrankung Hepatitis C in den kommenden Jahren auch in Tirol drastisch einzudämmen, sind neben Präventionsmaßnahmen vor allem eine frühzeitige Diagnose und Behandlung unverzichtbar."

Hepatitis B-Infektionen werden bereits effektiv durch die Hepatitis-B Gratisimpfung im Kinderimpfprogramm des Landes Tirol vorgebeugt. Die Schulimpfung gegen Hepatitis B dient zur Auffrischung und für eine lang anhaltende Immunität.

Nebenwirkungsarme Therapie

Die neue Therapie für Hepatitis C, in Form von direkt antiviral wirksamen Substanzen werden bereits seit 2013 in Innsbruck angeboten. „Für die zwei bis drei Monate andauernde Behandlung gibt es praktisch keine Einschränkung, sodass auch Patientinnen und Patienten mit bereits fortgeschrittener Erkrankung davon profitieren“, erläutert dazu Zoller.
Bevor es allerdings zur Therapie geht, muss natürlich erst eine Diagnose gestellt werden. Schätzungsweise die Hälfte der infizierten TirolerInnen wissen nichts von ihrer Erkrankung. Im Frühstadium der Hepatitis C gibt es tückischerweise auch keine Symptome. 

Risikogruppen

Besonders anfällige Menschengruppen seien "Kinder HCV infizierter Mütter und Personen, die intravenös Drogen konsumieren oder konsumiert haben oder Menschen mit häufig wechselnden SexualpartnerInnen." Um die Diagnoserate zu steigern, arbeitet das Team um Heinz Zoller mit den Drogenambulanzen der Universitätsklinik für Psychiatrie und den Tirol Kliniken sowie dem HIV-Team der Univ.-Klinik für Dermatologie zusammen.

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Welt-Hepatitstag am 28. Juli

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