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Die ketogene Ernährungstherapie macht keine Ferien

Priv.-Doz. Dr. Sabine Scholl-Bürgi (Geschäftsführende Oberärztin der Universitätsklinik für Pädiatrie I, Department für Kinder- und Jugendheilkunde, Bereich angeborene Stoffwechselstörungen, Medizinische Universität Innsbruck) und Alexander Höller, BSc, MSc, (Leitender Diätologe, Diätologie am Landeskrankenhaus Innsbruck, Tirol Kliniken) informieren über die  ketogene Ernährungstherapie.
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  • Priv.-Doz. Dr. Sabine Scholl-Bürgi (Geschäftsführende Oberärztin der Universitätsklinik für Pädiatrie I, Department für Kinder- und Jugendheilkunde, Bereich angeborene Stoffwechselstörungen, Medizinische Universität Innsbruck) und Alexander Höller, BSc, MSc, (Leitender Diätologe, Diätologie am Landeskrankenhaus Innsbruck, Tirol Kliniken) informieren über die ketogene Ernährungstherapie.
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Beim MeinMed-Vortrag "Ketogene Ernährungstherapie" im Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik stellten Sabine Scholl-Bürgi, geschäftsf. Oberärztin der Univ.-Klinik für Pädiatrie I, und Alexander Höller, leitender Diätologe am LKH Innsbruck, die ketogene Ernährungstherapie als medizinische Therapie in den Mittelpunkt.

INNSBRUCK. Die ketogene Ernährungstherapie wird in der Kinder- und Jugendheilkunde schwerpunktmäßig bei Epilepsie und angeborenen Stoffwechselstörungen erfolgreich eingesetzt. Die Einstellung und Schulung einer ketogenen Diät wird stationär durchgeführt. Ein interdisziplinäres Team (Ernährungsberatung, Medizin, Pflege) schult und begleitet das betreffende Kind und die Familie. Gleichzeitig beobachten Scholl-Bürgi und Höller sehr aufmerksam die Ausdehnung der Therapie auf andere Bereiche wie Krebserkrankungen und Adipositas. Wichtig ist vor allem, dass die ketogene Ernährungstherapie konsequent umgesetzt wird. "Die Therapie erlaubt keine Ferien", stellt Scholl-Bürgi und Höller fest, dies bedeutet auch für die gesamte Familie meistens eine Umstellung der Ernährung. 

First Do No Harm

Die Therapie wurde 1921 in den USA entwickelt. Seit 2002 wird in Amerika am Johns Hopkins Hospital eine weitere Form der ketogenen Diät angeboten: die modifizierte Atkins-Diät. Diese Diätform entwickelte sich zufällig, als eine Mutter vorgängig zum Spitalaufenthalt ihres anfallskranken Kindes daheim die Kohlenhydratzufuhr reduzierte und das Kind bei Spitaleintritt anfallsfrei war. Bekannt wurde die Therapie auch durch die Verfilmung "First Do No Harm" aus dem Jahr 1997. Die Hauptrollen übernahmen die Schauspielerin Meryl Streep und Darsteller Fred Ward. Der Film behandelt den Kampf einer Familie gegen die Epilepsie ihres Sohnes, die erst durch eine ketogene Diät erfolgreich behandelt werden konnte.

"Die ketogene Ernährungstherapie macht keine Ferien", MeinMed-Votrag in Innsbruck | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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Medizinische Begleitung

Die ketogene Ernährungstherapie bedeutet eine Umstellung der Ernährung. Laut Studie ernähren sich die Tirolerinnen und Tiroler zu rund 50 % von Kohlenhydraten, zu 35 % von Fett und zu 15 % von Proteinen. Bei der ketogenen Ernährungstherapie steht Fett mit rund 86 % im Mittelpunkt, Der Rest entfällt auf Kohlenhydrate und Proteine. Scholl-Bürgi und Höller betonen daher auch die Wichtigkeit der medizinischen Begleitung, da die Therapie durchaus auch Nebenwirkungen haben kann. Bei den Therapieformen wird zwischen der klassischen, der modifizierten Atkins-Diät und der "Low glycemic index treatment"-Diät unterschieden.

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Der nächste MeinMed-Vortrag in Innsbruck findet am 8. November statt. Informationen und Anmeldemöglichkeit unter meinmed.at

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