„Ich bin doch nicht blind!?“ – Schüler aus Matrei erleben den Alltag blinder und sehbehinderter Menschen

Wie arbeiten sehbehinderte Menschen am Computer? Wie ist es, sich ein Butterbrot zu schmieren, wenn man nichts sieht? Wie orientieren sich blinde Menschen? Einen Tag lang haben Schülerinnen und Schüler der Polytechnischen Schule in Matrei in Osttirol die Welt aus einer anderen Perspektive kennen gelernt.

Der Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verband (TBSV) hat insgesamt 60 Jugendliche sowie ihre Lehrkräfte einen Schultag lang sensibilisiert. Auf dem Stundenplan standen unter anderem „Mensch, ärgere dich nicht“ spielen unter der Dunkelbrille, Wasser in ein Trinkglas füllen und sich unter der Dunkelbrille und mit dem Langstock durch das Schulgebäude zu bewegen. Begleitet wurde der Workshop vom vollblinden Vladimir Vasic, der den interessierten Schülerinnen und Schülern Rede und Antwort stand.

Ziel des etwas anderen Schultages war es, junge Menschen für die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen zu sensibilisieren.

„Der Tag war für alle unsere Schüler sehr intensiv. Ich bin mir sicher, dass wir damit erfolgreich Vorurteile abgebaut haben und die Jugendlichen einen bleibenden Eindruck bekommen haben, was es bedeutet blind zu sein,“ sagt Direktor Reinhard Salcher von der PTS Matrei. „Der Workshop mit dem TBSV war für die Schülerinnen und Schüler die Vorbereitung auf die Landesblindensammlung im April und Mai, die wir jedes Jahr unterstützen.“

Derzeit werden rund 150 blinde und sehbehinderte Osttirolerinnen und Osttiroler durch die TBSV-Mitarbeiter in der Bezirksstelle Lienz betreut.