2. Tiroler Ernährungserhebung
Tiroler essen noch immer zu viel Fleisch

- Die zweite Tiroler Ernährungserhebung zeigt: Die Tiroler essen noch immer zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse – und auch vegane Fertigprodukte sind nicht immer die bessere Wahl.
- Foto: Florian Lechner
- hochgeladen von René Rebeiz
„Du bist, was du isst“ – die alte Weisheit ist heute aktueller denn je. Immer mehr Menschen in Tirol entscheiden sich ganz oder teilweise für eine vegetarische oder vegane Ernährung. Doch wie steht es tatsächlich um das Ernährungsbewusstsein im Land? Das zeigte sich bei einem Pressetermin an der fh gesundheit in Innsbruck, wo die Ergebnisse der zweiten Tiroler Ernährungserhebung präsentiert wurden.
INNSBRUCK. Das Forschungsteam des FH-Bachelorstudiengangs Diaetologie hat 372 Personen aus Innsbruck und Innsbruck-Land zu ihrem Lebensmittelkonsum befragt und ihre Körperzusammensetzung analysiert. Das Fazit: Tiroler essen weiterhin zu viel Fleisch, dafür zu wenig Gemüse und Obst. Bei Gemüse und Obst erreichen die Frauen die Empfehlung zu rund 60 Prozent, die Männer zu lediglich 46 Prozent. „Eine Portion Gemüse, Salat oder Obst aus regionalem, saisonalem, biologischem Anbau soll Bestandteil jeder Tiroler Mahlzeit sein und die Sättigungs- sowie Proteinkomponente ergänzen“, betont Judith Erler vom Forschungsteam. „Das ist Gesundheitsvorsorge pur.“

- Anna Elisabeth Purtscher, Leiterin des FH-Bachelor-Studiengangs Diaetologie, Cornelia Hagele
Landesrätin für Gesundheit, Pflege, Bildung und Wissenschaft & Forschung, Judith Erler
Forscherin am FH-Bachelor-Studiengang Diaetologie, Walter Draxl, Geschäftsführer sowie FH-Rektor der fh gesundheit präsentierten die ergebnisse der Erhebung. - Foto: Florian Lechner
- hochgeladen von René Rebeiz
Ersatzprodukte oft keine bessere Wahl
Auch wenn in allen Lebensmittelgeschäften inzwischen zahlreiche Fleischersatz- und vegane Fertigprodukte erhältlich sind, sind diese nicht immer die bessere Wahl: Sie enthalten oft viel Salz und ungünstige Fettsäuren, wie die Experten gegenüber MeinBezirk betonen.
Nüsse im Aufschwung, Hülsenfrüchte ausbaufähig
Positiv zeigt sich, dass Nüsse, Samen und Kerne immer öfter am Speiseplan stehen und die Empfehlungen hier sogar leicht überschritten werden. Das wirke sich positiv auf die Fettsäurenbilanz und die Ballaststoffversorgung aus, so die Forscherinnen. Bei Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen und Erbsen gibt es jedoch noch Aufholbedarf, denn die Empfehlungen werden hier nur zu etwas mehr als 60 Prozent erfüllt.
Tirol unter dem Österreichschnitt bei Übergewicht
Gefördert wurde die Erhebung von der Tiroler Wissenschaftsförderung. „Der Anteil übergewichtiger Menschen liegt bei den Tirolerinnen und Tirolern weiterhin deutlich unter dem Österreichschnitt. Das ist eine erfreuliche Zwischenbilanz, aber kein Grund zur Entwarnung“, erklärt Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele. „Denn für die richtige Ernährung braucht es immer noch mehr Bewusstsein und Aufklärung. Mit der Tiroler Ernährungserhebung verknüpfen wir Gesundheit und Wissenschaft: Sie ist ein wichtiges Instrument – weil gesundheitspolitische Entscheidungen valide Daten brauchen.“

- Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse – „Die Tiroler essen laut Studie immer noch zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse und Obst.
- Foto: unsplash
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Große Unterschiede bei Körperfett und Muskelmasse
Laut BMI sind 40 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen in Tirol übergewichtig oder adipös. Werden jedoch Körperfettanteile herangezogen, reduziert sich der Anteil auf 30 Prozent bei Männern und 20 Prozent bei Frauen. Studiengangsleiterin Anna Elisabeth Purtscher sieht die Tiroler Lebensgewohnheiten hier als Vorteil: „Die Lebensgewohnheiten in Tirol laden nach wie vor zur Bewegung ein und stärken messbar die Muskulatur.“ Allerdings gebe es auch eine andere Tendenz: 30 Prozent der Frauen weisen einen zu niedrigen Körperfettanteil auf. „Hier braucht es gezielte Ernährungsbildung zu vermeintlichen Gesundheitsidealen“, so Purtscher.
Maßnahmen für eine gesunde Ernährung
Ziel ist es, eine gesunde und nachhaltige Ernährung für die Tiroler Bevölkerung verfügbar zu machen – sowohl zu Hause als auch in der Gemeinschaftsverpflegung in Kinderbetreuungseinrichtungen, Betrieben und der Gastronomie. Rezepte und praktische Tipps dazu bietet beispielsweise die Website des Bundesministeriums für Gesundheit, die gesunde und nachhaltige Tellerideen für den Alltag liefert.
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