ABC-Abwehrkompanie übt für den Ernstfall

Zugsführer W begleitet den Verletzten auf dem Weg nach unten und verhindert, dass sich die Trage irgendwo verhakt. | Foto: Vizeleutnant M. Hörl/W. Majewski
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  • Zugsführer W begleitet den Verletzten auf dem Weg nach unten und verhindert, dass sich die Trage irgendwo verhakt.
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INNSBRUCK.  Retten und Bergen von Verletzten aus einsturzgefährdeten Gebäuden – das wurde in der Übung des Rette- und Bergezuges der ABC-Abwehrkompanie der 6. Gebirgsbrigade in der Conrad Kaserne in Innsbruck geübt. 

„Wir werden das Gebäude hier in der Conrad Kaserne im Laufe des Jahres neu errichten. Bis dahin haben wir in der Kaserne eine optimale Übungsmöglichkeit“, erklärt der Militärkommandant von Tirol, Brigadier Ingo Gstrein.

Retten und Bergen

Die Aufgaben der ABC-Abwehrkompanie ist nicht nur auf die Desinfektion von Personen und Geräten, sondern zudem die Bergung von Verschütteten. Die Übungsanlage sah vor, dass eine Explosion das Gebäude beschädigt hatte. Ein Verletzter befindet sich im Gebäude, das Stiegenhaus ist eingestürzt. Die elf an der Übung beteiligten Soldaten des Rette- und Bergezuges gelangen über eine Leiter auf das Dach des Hauses. Mit Vorschlaghämmern und Kettensägen haben sie ein Loch in das Dach gebrochen. „Zunächst müssen wir wissen, wo sich Verletzte befinden. Mittels Schallortung können wir das feststellen“, erklärt Korporal Matteo S. Der 22-jährige Berufssoldat aus Volders ist seit vier Jahren beim Österreichischen Bundesheer und Kommandant des Rettetrupps.

Der Weg zum Verletzten

Die Soldaten konnten den Verletzten in der Mitte des Raumes direkt unter sich orten. Nachdem die Soldaten ein Loch in den Boden gebohrt hatten, lieferte eine „Search Cam“ hochauflösende Bilder vom Verletzten. „Die Bilder vom Verletzten verhindern, dass wir ihn beim Durchbrechen gefährden“, erklärt Zugsführer Fabian W., der die Kamera bediente. Fabian W. ist 27 Jahre alt und stammt aus Jenbach. Mit einem Presslufthammer schremmten die Soldaten ein ca. 1 x 1 Meter großes Loch in den Fußboden des Nebenraumes. So gelangten die Soldaten in die Etage, auf der sich der Verletzte befand. Die Türen im Stockwerk waren alle blockiert.

Mit Sprengstoff durch die Wand

Um Zeit zu sparen entschieden sich die Soldaten für eine Rette- und Bergesprengung. Dabei wird die Bausubstanz der Wand erschüttert ohne die Statik des Gebäudes zu gefährden. Einen Kilogramm Plastiksprengstoff brachte Korporal Matteo S. als Fünfpunktladung an der Wand an. Matteo zündete den Sprengstoff aus sicherer Entfernung. „Das war das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe. Die Arbeit bei der ABC-Abwehrkompanie ist körperlich und geistig herausfordernd, extrem abwechslungsreich und spannend. Die Sprengung zählt zu jenen Erlebnissen, die den Job so cool machen“, berichtete Korporal Matteo S. nach der Übung. Die Sprengung war ein Erfolg. Für den Mauerdurchbruch mussten die Soldaten anschließend noch mit einem Betonschneider ans Werk. Durch die Sprengung ersparten sie sich beim Durchbruch zwei Drittel der Zeit.

Bergung am Seil

Endlich erreichten die Soldaten des Bergetrupps den Verletzten. Zugsführer W. hängte sich und die Schleifkorbtrage mit dem Verletzten an einen Flaschenzug. Gemeinsam wurden sie von ersten Stockwerk abgeseilt. Am Boden warteten schon die Sanitäter, die sich um die weitere Behandlung des Verletzten kümmerten. Zugsführer Fabian W. und Korporal Matteo S. haben ihre Arbeit gemeinsam mit ihren Kameraden beendet. „Eine interessante Erfahrung, diese verschiedenen Aufgaben in einer Übung durchmachen zu können“, resümiert Fabian W.

Zugsführer W begleitet den Verletzten auf dem Weg nach unten und verhindert, dass sich die Trage irgendwo verhakt. | Foto: Vizeleutnant M. Hörl/W. Majewski
 Zugsführer W und Korporal S verschaffen sich mit der „Search Cam“ ein Bild des Verletzten. | Foto: Vizeleutnant M. Hörl/W. Majewski
Nach der Sprengung ist die Bausubstanz soweit erschüttert, dass sich der Beton in einem Drittel der Zeit schneiden lässt. | Foto: Vizeleutnant M. Hörl/W. Majewski
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