Zeitgeschichte
Barocker Landhaussaal mit modernster Technik

- Die Umbauarbeiten des Landtagssitzungssaales konnten abgeschlossen werden.
- Foto: Berger
- hochgeladen von Georg Herrmann
INNSBRUCK. Die ersten umfassenden Renovierungsarbeiten im Sitzungssaal des Tiroler Landtages seit rund 50 Jahren konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden das Mobiliar, die technische Anlage und die Beleuchtung erneuert, um den Plenarsaal entsprechend den Anforderungen an einen modernen, funktionalen und barrierefreien Arbeitsplatz zu gestalten. Der kalkulierte Kostenrahmen konnte – anders, als bei der Errichtung des Saals vor 286 Jahren – nicht nur eingehalten, sondern voraussichtlich sogar unterschritten werden.
Planungsarbeiten
„Die Planungsarbeiten zur Renovierung unseres Sitzungssaales reichen bis in das Jahr 2018 zurück. Seitdem wurden Rücklagen gebildet, um die dringend nötigen Umbauten vornehmen zu können“, führen Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Landeshauptmann Günther Platter aus. „Jetzt konnten die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden. Das sind tolle Nachrichten – auch wenn es uns das Corona-Virus und die damit einhergehenden Abstandsregeln zurzeit noch nicht erlauben, den Saal für unsere Landtagssitzungen zu beziehen“, so die Landtagspräsidentin. Der Plenarsaal dient jedoch bereits als Sitzungsräumlichkeit für den mit 17 Mitgliedern größten Ausschuss für Wohnen und Verkehr.
Historisches Ensemble
Beim Plenarsaal des Landtages handelt es sich nicht nur um den Arbeitsplatz der Abgeordneten, sondern auch um den kunsthistorisch wohl bedeutendsten profanen Barockbau der Tiroler Landeshauptstadt. Entsprechend wichtig war es LTPin Ledl-Rossmann sowie den Mitgliedern der parteiübergreifenden Saalumbau-Arbeitsgruppe, die Renovierung in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz vorzunehmen. Viel Fingerspitzengefühl war auch seitens der ausführenden Architektinnen und Architekten notwendig, um den Ansprüchen an einen modernen, funktionellen und barrierefreien Arbeitsplatz auf der einen und dem Schutz der historischen Substanz auf der anderen Seite gerecht zu werden. „Der Tenor aller Beteiligten bestätigt, dass die Umgestaltung des Plenarsaals diesen Erwartungen vollends gerecht wurde“, betont LTPin Sonja Ledl-Rossmann.
Technik
Neben den Arbeitsplätzen wurde zudem die technische Ausstattung modernisiert. In Zukunft wird so etwa ein HD-Streaming der Sitzungen möglich sein. Auch die Administrationssoft- und Hardware entspricht nun den an sie gestellten Anforderungen, um einen reibungslosen Sitzungsablauf zu gewährleisten. Weiters wurde die Beleuchtungsanlage modernisiert. Da die Lichtstärke des Kristalllusters nicht die Mindestbestimmungen für Arbeitsplätze erfüllen konnte, wurde er durch eine moderne Installation ersetzt, dank der auch das Deckenfresko künftig mehr zur Geltung kommt. Der Luster erleuchtet stattdessen das Kirchenschiff der Georgskapelle im Landtagsinnenhof.
Plangerechte Umsetzung
Die bei Planungsbeginn veranschlagten Kosten für die Umgestaltung des Sitzungssaales in der Höhe von rund € 1,4 Millionen (inkl. MwSt.) konnten nach vorläufigem Kassasturz eingehalten, voraussichtlich sogar unterschritten werden. Die finale Abrechnung wird Anfang 2021 erfolgen. Mit der Umsetzung des Projekts zufrieden zeigt sich auch der für Hochbau zuständige Landesrat Johannes Tratter: „Der Umbau erfolgte zeitweise während der Corona-Pandemie. Das brachte natürlich die ein oder andere Herausforderung – wie beispielsweise erschwerte Arbeitsbedingungen für die ausführenden Firmen – mit sich. Dennoch konnten wir die Arbeiten ohne größere Verzögerungen abschließen und einen stilvollen und zeitgerechten Sitzungssaal gestalten.“ Das Alte Landhaus mit seinem barocken Sitzungssaal wurde zwischen 1725 und 1738 im Auftrag der Tiroler Landstände, den historischen Vorgängern der heutigen Abgeordneten, errichtet. Die Kosten für das Gesamtprojekt betrugen schließlich 63.215 Gulden – ungefähr das Dreifache des ursprünglichen Voranschlages. „Bei aller Bewunderung für die Leistungen der damaligen Baumeister und Künstler: In Punkto Baukosten wollten wir ihnen auf keinen Fall nacheifern. Das haben wir deutlich geschafft“, so Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann.
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