Hofgarten
Beete oder Busse

Innsbrucker*innen fordern: "Garteln statt Busse" | Foto: Isser
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  • Innsbrucker*innen fordern: "Garteln statt Busse"
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Große Busse voller Touristen brauchen Platz zum Parken, und das soll nun auf dem nordseitigen Areal der Hofgarten-Gärtnerei passieren, wo zurzeit noch Beete für BürgerInnen sind.

Elisabeth Berthold ist eine davon, und sie ist nicht begeistert von der Entscheidung der Stadtpolitik: „Das Geld für diesen Busbahnhof könnte man genauso gut in eine Tiefgarage stecken. Ich bin dagegen, dass man die ganze Stadt zubetoniert. Wenn der Boden versiegelt ist, dann kann auch das Wasser bei Hochwasser nicht mehr abfließen.“ Die Dame ist in den 50ern geboren und man merkt ihr den Kampfgeist der End-Sechziger an, die Gießkanne in der Hand, jederzeit bereit, auf die Straße zu gehen. „Es sind auch viele Junge hier. StudentInnen zum Beispiel, für die ist das auch wichtig!“ Die Hebamme Marie-Luise Mitterberger sieht die Sache ähnlich: „Man könnte zum Beispiel beim Hafen einen großen Parkplatz machen und von dort aus öffentlich in die Stadt fahren. Das wäre sicher auch für Pendler interessant. Aber in der Innenstadt gibt es eh schon so wenig Grün!“

Unterschriftenliste

Es gibt also einige Stimmen gegen das Vorhaben. Aus diesem Grund wurde dem Bürgermeister am 14.6. eine Unterschriftenliste mit über 900 Unterschriften überreicht. Die Anrainer erklären, dass dass ein Busbahnhof zu einer großen Belastung für den Ortsteil wird, denn sie teilen die Sorge, dass die Motoren laufen gelassen werden: im Sommer um zu kühlen, im Winter um zu heizen.

Neues Palmhaus

Die Bundesgärten, in Wien stationiert, sehen die Sache etwas pragmatischer: Mit dem Erlös des Parkplatzes soll ein neues Palmhaus errichtet werden, auch wenn Sportanlagen lieber gesehen werden würden anstelle des Busbahnhofes. Aber wenn man sich hier quer stellt, muss man halt „mit dem jetzigen Glashaus weiter wurschteln“, wie der Direktor der Bundesgärten, Gottfried Kellner, salopp bemerkt. Außerdem wäre der Busbahnhof ein Provisorium, eine Tiefgarage könne man hingegen nicht mehr wegbauen.

Bürgermeister offen

Georg Willi nimmt die Sache ernst: „Natürlich nehme ich die Bedenken der AnrainerInnen ernst. Es ist aber festzuhalten, dass schon jetzt ein Busparkplatz dort ist und ein neuer kleiner wäre. Die Grünen könnten sich einen dezentralen Platz mit Shuttle-Lösung durchaus vorstellen, noch gibt es dafür keine Mehrheit im Gemeinderat.“ Noch ist also nichts endgültig entschieden. Mit dem Bürgermeister direkt darüber reden kann man jeden ersten Montag im Monat im Treibhaus zur „Sprechstund' mit dem Bürgermeister“. Auch sonst sind Georg Willi und sein Team immer gesprächsbereit.

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