Behinderte machen gemeinsam mobil
Barrierefreiheit bedeutet mehr als nur „rollstuhlgerecht“ – Dafür st anden Vertreter aller Behindertenvereine ein
Woran denkt man als Erstes, wenn man das Wort „barrierefrei“ hört? Ganz klar: an Rollstuhlfahrer. Dieses Wort bedeutet aber z.B. für Hör- und Sehbehinderte etwas ganz anderes und noch viel mehr.
(vk). Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie lud Betroffene und Interessierte zur Diskussionsrunde „Barrierefreie Mobilität“ in Innsbruck. Experten, wie Johann Gibitz (Stellvertreter des Behindertenanwaltes), Heinz Stiastny (GF ÖBB-Postbus GmbH) sowie Harald Jösslin (IVB), hielten Vorträge und informierten über umgesetzte Barrierefreiheit und Verbesserungen.
Eine lange Wunschliste
Hauptthema der Veranstaltung waren die Wünsche der Behindertenverbände für den öffentlichen Verkehr. Dabei ging es nicht nur um Rollstuhlfahrer, sondern auch um andere Behinderungen. Ein Gehörloser oder Hörgeschädigter hört z. B. nicht, wenn sich ein Zug verspätet. Gegen diese Barriere helfen Anzeigetafeln.Blinde hingegen können bei den Bushaltestellen bei der IVB nicht die Anzeigetafeln sehen. Gegen diese Barriere helfen am Bahnhof Innsbruck sprechende Busterminals, die Fahrzeiten vorlesen. Die Wunschliste ist lange. Bis 2013 soll Österreich barrierefrei sein.
Nutzen für alle
Michael Swoboda, Präsident vom Kriegsopfer- und Behindertenverband, stellt klar: „Es gibt vier Argumente für Barrierefreiheit: Betroffene können selbstständig leben und sind nicht auf Hilfe angewiesen. Barrierefreiheit schafft Arbeitsplätze für Betroffene. Die Investitionen in Barrierefreiheit schaffen auch für Nichtbetroffene Arbeitsplätze und sichern zudem ein wirtschaftliches Gesundheitssystem. Denn über nicht vorhandene Stiegen kann niemand runterfallen“, begründet Swoboda. Was für Behinderte lebenswichtig ist, ist für nicht Betroffene meist sehr bequem. Man denke nur an schwere Koffer, die nicht über Stiegen geschleppt werden müssen.
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