Das Auge isst mit. Diabetes und Augengesundheit

Diabetes und Augengesundheit: Sorgen Sie vor!
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  • hochgeladen von Sabine BSVT

200 Personen erblinden in Österreich jährlich aufgrund von Diabetes. Die häufig auftretende Volkskrankheit nimmt weiter zu. Je länger die Erkrankung besteht, desto höher ist das Risiko, dass auch das Auge erkrankt. Eine frühzeitige Aufklärung und Behandlung soll das Risiko minimieren und den Alltag erleichtern. Am 1. Juni veranstaltet der Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol deshalb die Veranstaltung „Gesundheitsstraße: Diabetes und Augengesundheit“.

In Österreich wird die Zahl der an Diabetes mellitus erkrankten Personen auf etwa 600.000 bis 800.000 geschätzt . Als Folge der Krankheit erblinden jährlich in etwa 200 Menschen. Ein großer Anteil der Betroffenen entwickelt binnen 20 Jahren nach Ausbruch der Krankheit schwere Netzhautschäden. „Unabdingbar sind die regelmäßige passende Einstellung des Blutzuckers sowie regelmäßige Untersuchungen beim Augenarzt“, betont BSVT-Obmann Klaus Guggenberger.

Um auf die Risiken, auf vorbeugende Maßnahmen beziehungsweise eine entsprechende Behandlung aufmerksam zu machen, lädt der BSVT die Öffentlichkeit und interessierte JournalistInnen und Journalisten zu folgender Informationsveranstaltung:

Gesundheitsstraße: Diabetes und Augengesundheit

Termin: Montag, 1. Juni 2015
Nachmittag: 16:00 Uhr bis 18:30 Uhr, „Gesundheitsstraße“
Abend: 19:00 Uhr, Vortragsabend „Diabetes und Augengesundheit“,Internistin Dr.in Andrea Wechselberger, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Innsbruck sowie Oberarzt Dr. Georgios Blatsios, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Innsbruck. Anmeldung erforderlich bis 29. Mai telefonisch unter 0512 / 33 4 22 -14 oder per E-Mail an carmen.natter@bsvt.at.
Programm der Gesundheitsstraße:
- Blutzuckertest und individuelle ernährungsmedizinische Beratung durch avomed - persönliche und individuelle Information von Oberarzt Dr. Georgios Blatsios, Universitäts-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie Innsbruck über Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie von Netzhautschädigungen bei Diabetes
- Beratung zu sprechenden Diabetikerhilfsmitteln sowie zu weiteren Beratungsleistungen durch den BSVT.

Volkskrankheit Diabetes mellitus

Bei Diabetes handelt es sich um eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, die einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge haben. Der häufig auftretende Typ-2-Diabetes zeigt sich in einer Kombination von Insulinresistenz und relativem Insulinmangel. Beim selteneren Typ-1-Diabetes herrscht ein absoluter Insulinmangel, die Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin. Das Trügerische ist die oft sehr lange Beschwerdefreiheit, weshalb Symptome erst relativ spät wahrgenommen werden.

Augenkrankheiten durch Diabetes

Zu den gravierendsten zählen die diabetische Retinopathie und das diabetische Makulaödem (DMÖ).
Bei diabetischer Retinopathie leidet die Netzhaut unter chronischer Durchblutungsstörung. Zusätzlich können sich auch Schädigungen des Nervensystems auf das Sehvermögen auswirken. Dies kann bis zur Erblindung führen.
Abhängig von der Form und dem Grad der Retinopathie, können Blutungen und Fettablagerungen in der Netzhaut die Folge sein oder mangelnde Durchblutung und Gefäßwucherungen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Blutungen im Glaskörper und zu Netzhautablösung kommen. Zusätzlich kann es zu einer Trübung der Linse (grauer Star - Katarakt) und einer Erhöhung des Augendrucks (grüner Star – Glaukom) kommen.
Die diabetische Retinopathie wird häufig relativ spät erkannt, daher sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen gerade auch bei DiabetikerInnen, die noch gut sehen, extrem wichtig. Als Therapieoptionen stehen unter anderem eine Laser-Therapie (Verödung von bestimmten Netzhautarealen) sowie Operationsverfahren im fortgeschrittenen Stadium zur Verfügung.

Das diabetische Makulaödem gilt als häufigste Sehminderungsursache unter DiabetikerInnen. Durch einen stetig erhöhten Blutzucker werden kleine Blutgefäße in der Netzhaut beschädigt, wodurch sich Flüssigkeit, Fette und Eiweiß im Bereich des gelben Flecks, dem Punkt des schärfsten Sehens, ansammeln können. Als Folge verdickt sich die Netzhaut und das Sichtfeld verschwimmt. Wird das diabetische Makulaödem zu spät oder gar nicht behandelt, kommt es zu unwiederbringlichen Schäden.
Aus diesem Grund ist die Früherkennung entscheidend, um ein Fortschreiten des Sehverlustes aufzuhalten. Zur Behandlung wurde bis vor kurzem die Lasertherapie angewendet. Neue Therapieoptionen sind unter anderem die Injektion von Medikamenten ins Auge, wie z.B. Steroide (Kortizon).

Wo: Blinden- und Sehbehinderten-Zentrum Tirol, Amraser Str. 87, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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