Baggersee
Das lange Warten auf den Schutzweg

Gemeinderat und Stadtsenat sprechen sich für den Schutzweg aus, die städtische Abteilung ist beauftragt, der Schutzweg fehlt. | Foto: Depaoli
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Die Errichtung von Schutzwegen, immer noch liebevoll Zebrastreifen genannt, sind in Innsbruck keine Schnellschüsse. Am Baggersee wartet man schon über eine Jahr für die, auch im Gemeinderat und Stadtsenat beschlossene, Realisierung. In der Innenstadt dauerte es nur elf Monate.

INNSBRUCK. Am 22. Mai 2020 wurde im Gemeinderat der handgeschriebene Antrag "FußgängerInnenübergang - Schutzweg in Regenbogenfarben im Sinne der Vielfalt und Akzeptanz" eingebracht. In der Sitzung vom 25.6. Juni wurde der Antrag kurz diskutiert und einstimmig dem Stadtsenat zugewiesen. Ende April 2021 wurden im Stadtzentrum die beiden Schutzwege im Regenbogenstil präsentiert. Elf Monate dauerte es vom Antrag im Gemeinderat bis zur Umsetzung. Am Baggersee ist auch nach über einem Jahr weiter warten angesagt.

Die Umsetzung des Regenbogenzebrastreifen benötigte elf Monate. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Die Umsetzung des Regenbogenzebrastreifen benötigte elf Monate.
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Antrag

Am 27. Mai 2021 hat GR Gerald Depaoli den Antrag im Gemeinderat eingebracht. "Am östlichen Archenweg zwischen der New Orleans Brücke und dem Vorauweg wird ein Schutzweg errichtet, um die Verkehrssicherheit von Fußgängern zu gewährleisten." Der Antrag wurde einstimmig dem Stadtsenat zugewiesen. Am 15.9.2021 hat auch der Stadtsenat der Errichtung zu gestimmt: "Die zuständigen Dienststellen werden um Errichtung eines Schutzweganlagen, wie in der Stellungnahme angeführt, ersucht." Am 17.9. wurde die zuständige städtische Abteilung damit beauftragt. Bei einem jetzigen Lokalaugenschein zeigt sich, der Schutzweg wurde noch nicht errichtet.

GR Gerald Depaoli beim Lokalaugenschein, auch nach über einem Jahr gibt es noch keinen Schutzweg. | Foto: Depaoli
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Historie

In seiner Begründung für den Antrag geht GR Depaoli auch auf die Geschichte des Baggersees ein. Auf dem Gelände des heutigen Baggersees wurde seit 1960 Schotter abgebaut. Mit der Zeit füllte sich die Grube mit Grundwasser und wurde zum Baden genutzt. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrags 1975 wollte die Stadt Innsbruck die Schottergrube einebnen und an ihrer Stelle ein Fernheizkraftwerk errichten. Eine Bürgerinitiative forderte stattdessen den Weiterbestand als Badesee. Nach Prüfungen der Wasserqualität beschloss der Gemeinderat 1977, ihn entsprechend zu adaptieren. Von 1978 bis 1979 wurde der See umgestaltet, die Ufer wurden abgeflacht, die Fläche bepflanzt und eine erste Infrastruktur eingerichtet. Ab dem Herbst 1991 wurde das Gelände um 15,6 Millionen Schilling ausgebaut, die Wasserfläche wurde dabei von 2,8 auf 3,6 ha, die Anlage von 6,4 auf 9 ha vergrößert. Es wurden Kinderspielplätze und Sportanlagen eingerichtet und in den Uferbereichen Schilf und Wasserpflanzen angepflanzt. Im Sommer 1992 wurde die neu gestaltete Anlage eröffnet, für die seitdem Eintritt zu zahlen ist. Trotz der Historie des Baggersees und dem Faktum, dass die Stadt Innsbruck immer wieder in die beliebte Freizeitanlage zum Wohle der lnnsbrucker Bevölkerung investiert, wurde es leider bis heute verabsäumt einen Schutzweg am östlichen Archenweg zwischen der New Orleans Brücke und dem Vorauweg (im Bereich Baggersee) zu errichten. Die Überquerung des Archenweges ist somit für Fußgänger, vor allem für Kinder, aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens mit hohen Gefahren verbunden. Das gilt es zukünftig bestmöglich zu verhindern in dem die Stadt Innsbruck einen dementsprechenden Schutzweg errichtet.

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