Jahreswechsel
Der 1. Jänner wird zum Demotag

Zahlreiche Demos rund um die Annasäule am 1. Jänner 2021. | Foto: Gerhard Berger
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  • Zahlreiche Demos rund um die Annasäule am 1. Jänner 2021.
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INNSBRUCK. Der 1. Jänner wird in diesem Jahr nicht nur zum Genuss des Neujahrskonzertes im Fernsehen oder zum Ausschlafen genutzt. Es gibt auch zahlreiche Demonstrationen. Bis jetzt sind fünf Veranstaltungen in der Innenstadt angemeldet. Nach Ankündigungen in den sozialen Medien würden auch polarisierende Gruppen aufeinander treffen, wobei es rund um einen Aufruf zur Corona-Demo zahlreiche Irritationen gibt.

Veranstaltungen

Es sind bis dato 5 Veranstaltungen behördlich angemeldet . Drei Veranstaltungen („Moria“ an der Ecke Maria-Theresien-Straße/Salurnerstraße, „Schubhaft tötet“ bei der Annasäule und „Alerta Antifascista“ am Franziskanerplatz ) sind für 13:00 Uhr angemeldet, eine Veranstaltung („1. Jänner Weltfriedenstag“ bei der Maria-Theresien-Straße vor der Spitalskirche) um 15:30 Uhr sowie eine Veranstaltung gegen Diskriminierung. Weitere Veranstaltungen sind derzeit nicht angemeldet worden. So lautet die Information der Polizei zur Anfrage nach den geplanten Veranstaltungen am ersten Tag im Jahr 2021. Eine auf Facebook und Telegram angekündigte Veranstaltung unter dem Titel "Spaziergang durch Innsbruck, Demonstration gegen Zwangstestungen und Impfzwang" scheint bisher noch nicht angemeldet zu sein.

Irritationen

Die öffentliche Seite "Tirol weht sich" hat auf Facebook fast 9.000 Mitglieder. Auf der von drei Administratoren betreute Seite stehen Corna-Demos im Mittelpunkt. Bei den geplanten Veranstaltungen gibt es durchaus große Irritationen. So schreibt eine Besucherin: "Ich kenne mich überhaupt nicht mehr aus, zuerst 24. Dann 26., dann 31.12." und eine weitere: "Eigentlich is nur de am 1.1 14 uhr woas nit warum da jedes mal da 31 von vielen gnannt weat , da duat jeder wie er will kimmz ma vor." Auch beim Thema Verhalten bei einer derartigen Veranstaltung scheinen sich die Gruppenmitglieder nicht immer einig zu sein. So wird auf den Aufruf: "Ich empfehle solche Aktionen mit Abstand und Maske durchzufuehren, so erhalten wir uns die Glaubwuerdigkeit, die Polizei erhaelt Befehle von oben und und erfuellt diese aufgrund ihres geleisteten Eides! Gewalt ist zu 100% zu vermeiden !!!" geantwortet: "Mit Abstand und Maske soll man also gehen. Gegen was wehrt man sich dann wenn man es so macht wie sie wollen? Tolle Gruppe von wegen wehren. Wieder mal eine sogenannte waschweiber Gruppe." Aktuell wird zu einem Treffen am 1.1. aufgerufen. Verstärkt wird von der Gruppe über Telegram kommuniziert. Die Aufrufe zur Demo und Gegendemo finden Sie am Ende des Beitrages.

Infokampagne

Bereits im Oktober hat sich Gemeinderat Dejan Lukovic, Grüne Innsbruck, nach einer Demo am Landhausplatz zu Wort gemeldet: "Das Verschwörungsmythikern, Impfgegner und Rechtsextremen demonstrieren muss uns Sorgen bereiten. Hier driften Menschen, die Zukunftssorgen haben und sich ein eindeutig sicheres Umfeld wünschen, in rechte Gefilde ab, wogegen die Politik dringend Maßnahmen setzen muss", meinte der Grüne Gemeinderat. Lukovic hat dazu auch einen Antrag im Gemeinderat eingebracht, diesen aber wieder zurückgezogen. Zielsetzung des Antrages war eine Informationskampagne über die Corona-Pandemie, die die gängigsten Verschwörungsmythen aufgreift und aufklärt. "Eine solche stadtweite Informationskampagne ist eine der Stellschrauben, an denen wir drehen müssen, um die demokratiepolitisch gefährlichen Tendenzen der Corona-Pandemie bestenfalls abschwächen zu können", ist Lukovic überzeugt, der beim Auslassen solcher Bemühungen ein weiteres Anwachsen der Corona-Leugner in Innsbruck befürchtet. Diese stellen nicht nur eine gesellschaftspolitische Gefahr dar, sondern auch ein gesundheitliches Risiko für alle anderen.

Tipps zur eigenen Faktenrecherche

  • Informieren Sie sich nicht nur über soziale Medien zum Stand der Coronavirus-Pandemie, sondern auch über die offiziellen Kanäle.
  • Überprüfen Sie, ob bestimmte Aussagen, Zitate oder Informationen aus dem Zusammenhang gerissen wurden.
  • Überprüfen Sie die Quelle der Information. Ist sie vielleicht voreingenommen oder stammt von einem Kanal, der auf die Verbreitung von Verschwörungstheorien spezialisiert ist?
  • Viele seriöse Nachrichtenseiten haben Faktenchecks zu Mythen rund ums Coronavirus gemacht. Schauen Sie sich auch diese Seite an. Beispiele dafür Mimikama.at oder APA-Faktencheck
  • Sollten Sie auf vermeintlich spektakuläre Bilder zum Coronavirus stoßen: Machen Sie eine Bilderrückwärtssuche bei Google oder Yandex. Dort kann man schnell erkennen, ob das Bild vielleicht schon länger im Internet steht und vor welchem Hintergrund es entstanden ist.

Aufrufe
Die Aufrufe zur Demo und Gegedemo aus den sozialen Medien:

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