Gastgärten
Der Kummer mit der Sperrstunde

Am Domplatz ist um 22 Uhr Sperrstunde, wenige Meter weiter um 23 Uhr. | Foto: Simon Legner
  • Am Domplatz ist um 22 Uhr Sperrstunde, wenige Meter weiter um 23 Uhr.
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INNSBRUCK. Hans Moser hat die Sperrstunde schon besungen. Währen der Wirt über sein Arbeitsende froh ist, muss der Gast wehmütig und mit Kummer das Lokal verlassen. Auch bei den Innsbrucker Gastgärten gibt es beim Thema Sperrstunden durchaus Kummer.

Unterschiedliche Zeiten

Die Gastgärten in der Pfarrgasse sind rund 40 Meter Luftlinie vom Eingang zum Dom entfernt, die beiden Gastgärten der Cafes am Domplatz sind ein paar Meter weiter entfernt. Trotzdem gibt es unterschiedliche Sperrstundenregelungen. Am Domplatz ist ab 22 Uhr der Gastgarten zu schließen. In der Pfarrgasse gilt wie in der restlichen Altstadt die Sperrstunde um 23 Uhr. Im Interesse der Altstadtbewohner und Anrainer bemühen sich die Gastwirte, die Regelung genau einzuhalten. Das "Da Vincenzo" schreibt auf seiner Facebook-Seite: "Liebe Gäste des Da Vincenzo, wir bitten Euch den Aufforderungen unserer Mitarbeiter nach zu kommen und den Gastgarten um 22.00 Uhr zu verlassen bzw. ins Innere des Lokals zu wechseln, da wir ansonsten Probleme mit vereinzelten Nachbarn bzw. mit dem Magistrat Innsbruck bekommen. Auch bitten wir unsere Gäste beim Rauchen nach 22.00 Uhr die Gläser im Lokal zu lassen. Um weiterhin Euch alle verwöhnen zu können bitte ich Euch als Pächter den Aufforderungen nach zu kommen. Vielen lieben Dank, Das Da Vincenzo Team".

Kontrollen

Probleme können für den Wirt schnell entstehen. "Bereits um 22:05 Uhr kam das Magistrat und hat Fotos gemacht, da noch Gäste im Garten ausgetrunken haben. Diese Gäste haben bereits bezahlt und sind darauf aufmerksam gemacht worden das wir um 22.00 Uhr den Garten zusperren müssen", erzählt der Wirt im Stadtblatt-Gespräch. Er betont aber auch die Freundlichkeit der städtischen Mitarbeiter sowohl den Gästen als auch dem Personal gegenüber: "Sie müssen halt ihren Job machen." Auch das Szene-Lokal Moustache hat am Domplatz einen Gastgarten. Der Eingang zum Lokal selbst liegt in der Badgasse. Das beliebte Lokal darf sich auch über einen regen Andrang im Garten freuen. In den wenigen Tagen der Gastgartennutzung und auch unter dem mehrmaligen Versprechen der Stadtpolitiker nach Corona und Altstadtbaustelle der Gastronomie entgegenzukommen, sieht nicht nur er die Vorgangsweise überzogen.

Auslegung

Auch in der Auslegung selbst, gibt es durchaus Unterschiede beim Begriff Sperrstunde. So würde man im Allgemeinen davon ausgehen, das eben zur Sperrstunde um 22 oder 23 Uhr die Gäste den Gastgarten verlassen. Dem muss aber nicht so sein. Immer wieder werden Gastgartenbetreiber damit konfrontiert, dass sie bereits zur Sperrstunde den Gastgarten verräumt haben sollen. Eine Auslegung, der sich nach Stammtisch-Erzählungen das zuständige Amt des Magistrats und die Behörde immer öfters anschließt. Für den Ablauf der Ausschank, die sogenannte "letzte Runde" und der Höflichkeit gegenüber dem Gast kein einfaches Unterfangen.

Anrainerproblematik

Der Lärmproblematik und dem Anrainerschutz sind sich die Gastronomen durchaus bewusst. Verschiedene Maßnahmen und Appelle an die Gäste sind längst Selbstverständlichkeit. Wie erwartet, wurde führte auch das Rauchverbot in den Lokalen zu mehr "Betrieb" auf den Straßen in der Altstadt. Gläser dürfen die Gäste nach 22 bzw. 23 Uhr nicht aus den Lokalen mitnehmen, der Appell der Wirte nach Ruhe wird aber nicht immer gehört.

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