Der Müll nimmt in vielen Wohnblöcken Grünfläche weg
Die guten Seiten des neuen Müllsammelsystems werden von Platzmangel und Mehraufwand überschattet.
INNSBRUCK (acz). Grünflächen sind eine Seltenheit in der Innsbrucker Innenstadt. Deswegen ist es besonders bitter, wenn sie auf Grund einer Systemumstellung verloren gehen. Obwohl das neue Müllsammelsystem eine praktischere Option für die einzelnen Hausbewohner im Vergleich zu den vorherigen Recyclinginseln ist, birgt es doch Tücken: Jetzt muss der Hausmeister mehrmals im Monat kommen (die Müllabfuhr für die unterschiedlichen Stoffe kommt an unterschiedlichen Tagen) und Grünfläche muss für Tonnen weichen. Besonders Letzteres geht den Mietern von größeren Wohnanlagen und kleinen Grünflächen gegen den Strich. Dosen und Flaschen müssen noch immer zu den Müllinseln gebracht werden.
Umstellung des neuen Müllsystems bald fertig
Umstellung des neuen Müllsystems bald fertig
Die Müllsystemumstellung ist schon das zweite Jahr im Gange. Mit einigen Monaten Verspätung soll nun die letzte Hürde genommen werden: Bis März werden die Innenstadt, Dreiheiligen, Pradler Saggen und Teile Wiltens umgestellt sein. Damit verschwinden die vollgemüllten Recyclinginseln und auch die Qualität des Mülls wird besser – so die Annahme der Stadt. Für einzelne Hausmeister bedeutet das einen Mehraufwand, der sich auch in den Betriebskosten niederschlägt. Die Hausmeister klagen über eine "Auslagerung der städtischen Aufgaben an Private".
Wir haben die großen Hausverwaltungen – Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Immobiliengesellschaft und die Wohnungseigentum – gefragt, welche Herausforderungen das neue System bringt.
Aufreger: Platzproblem, Tonnen stehen auf Grünflächen
Aufreger: Platzproblem, Tonnen stehen auf Grünflächen
Vorab sind sich alle drei Hausverwaltungen einig: "Man wird rechtzeitig und gut von den Innsbrucker Kommunalbetrieben über die neue Vorgangsweise informiert." Trotzdem hängt die Kritik – bei den jeweiligen Hausverwaltungen stets die gleiche – sofort hinten dran. In großen Wohnblöcken kommen jetzt zusätzlich zum Bio- und Restmüll auch zwei weitere Fraktionen hinzu: Altpapier und Kunststoff. "Das kann geringen Einfluss auf die Betriebskosten haben, wo kein Hausmeister da ist, muss das am Tag der Müllabfuhr extern gemacht werden", so Bernhard Matt (Bereichsleiter Hausverwaltung, IIG). Die verantwortliche Vizebgm. Sonja Pitscheider sieht die guten Seiten: "Die Recyclingquote steigt, weil man fleißiger trennt." Außerdem meint sie: "Alle Fraktionen gleichzeitig abzuholen ist nicht möglich: Da würde der Verkehr zusammenbrechen." Die bestehenden Sammelinseln für Dosen und Glas wurden teilweise – weg von vielfrequentierten Einfahrtsstraßen – verlegt. Denn: "Bei zirka siebzig Sammelinseln gab es eine exorbitante Verschmutzung", so Pitscheider. Eine erste Bilanz des neuen Müllsystems folgt erst noch.
Informationen der Innsbrucke Kommunalbetriebe
Der Großteil des Stadtgebiets wurde bereits auf das neue Müllsystem umgestellt. Ab 20. März folgen nun die Innenstadt, Saggen und Wilten Nord (nördlich des Südrings).
Anstelle der Entsorgung bei den Wertstoffinseln werden Altpapier/Kartonagen und
Kunststoffverpackungen ab 20. März direkt bei den Liegenschaften gesammelt
und abgeholt
Sonderlösung für die Innenstadt
Für Liegenschaften in der Innenstadt, für die eine Aufstellung von Kunststoffverpackungs- und Altpapierbehältern aus Platzgründen nicht möglich ist, werden weiterhin die Sammelinseln Markthalle und Paul-Hofhaimer-Gasse zur Abgabe dieser Wertstoffe zur Verfügung stehen. In den dicht verbauten Gebieten der Innenstadt, von Saggen und Wilten Nord erfolgt die Abholung sowohl von Papier als auch Leichtverpackungen wöchentlich.
Informationsveranstaltungen
- Rathaus/Plenarsaal
7. März 2017, 17.00 bis 19.00 Uhr
Maria-Theresien-Straße 18
- Neue Mittelschule Dr. Fritz Prior
9. März 2017, 17.00 bis 19.00 Uhr
Leopoldstraße 15
- Volksschule Saggen
13. März 2017, 17.00 bis 19.00 Uhr
Siebererstraße 7
- Neue Mittelschule Müllerstraße
16. März 2017 , 17.00 bis 19.00 Uhr
Müllerstraße 38
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