Ferdinandeum Innsbruck
"Die Frauen machen die Brötchen"

Elde Steeg / Elfriede Stegemeyer, Promenade, 1948 | Foto: Tiroler Landesmuseen
  • Elde Steeg / Elfriede Stegemeyer, Promenade, 1948
  • Foto: Tiroler Landesmuseen
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

INNSBRUCK. Die Sammlungspräsentation von Wahltirolerin und Künstlerin Elde Steeg "Die Frauen machen die Brötchen" ist von 19.2. bis 3.10.2021 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zu sehen.

Gendergap, geschlechterspezifische Sprache, Gleichbehandlung in Unternehmen, Equal Pay Day – das Thema „Gendergerechtigkeit“ wird aktuell breit diskutiert. Im 20. Jahrhundert war die Debatte aber nicht weniger brisant. Mit Elde Steegs Werken zu diesem Thema beschäftigt sich die Sammlungspräsentation der Moderne im Ferdinandeum. Gezeigt werden mitunter Zeichnungen und Gemälde aus den 1940er- und 1950er-Jahren, die in Österreich bisher noch nicht zu sehen waren.

Gendergerechtigkeit

Die gendergerechte Aufteilung von Vorstandsposten wird derzeit in großen Wirtschaftsunternehmen diskutiert. Gleichzeitig werden in der IT-Branche weltweit nur rund 20 Prozent der Arbeitsplätze von Frauen besetzt. Diese verdienen zudem bis zu einem Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen. Warum lassen wir zu, dass wir unsere Welt so einseitig gestalten? Damit beschäftigte sich Elde Steeg bereits im 20. Jahrhundert. Ohne große Geste, in meist kleinformatigen Werken holt sie uns in unmissverständlichen Bildaussagen in ihre Erfahrungswelt als Frau und Künstlerin.

‍Die Lage der Frau – damals wie heute

Elde Steeg, mit bürgerlichem Namen Elfriede Stegemeyer, war eine deutsche Künstlerin, die Tirol als ihre Wahlheimat auserkoren hat. Sie wurde 1908 in Berlin geboren und ist 1988 in Innsbruck gestorben. In den 1930er-Jahren wurde sie in Köln von Künstlerinnen und Künstlern wie Marta Hegemann, Franz Wilhelm Seiwert, Otto Freundlich und Raoul Hausmann beeinflusst. Die Künstlerin widmete sich in ihren unterschiedlichen Schaffensphasen immer auch sozialpolitischen Themen. In der Nachkriegszeit kommentierte und hinterfragte sie – damals noch als Elfriede Stegemeyer – die Lage der Frauen bereits genauso eingehend wie später, ab den 1950er-Jahren und während der neu erwachten Frauenbewegung in den 1970er-Jahren, als Elde Steeg.

Brief

Ihr Engagement für eine gendergerechte Künstlerschaft drückte sie 1976 auch klar in einem Brief aus. Darin schrieb sie in Bezug auf eine Ausstellungsreihe unter dem Titel „frauen zeigen“: „... damit unsere mitwelt einsieht, dass der mensch aus zwei schöpferischen hälften besteht, und zur bewältigung der heutigen probleme eben der ganze mensch gehört. erst mit beseitigung der frauen- frage wird eine neue europäische kultur möglich sein.“

Sammlungspräsentation

Die Sammlungspräsentation im Ferdinandeum bildet den Auftakt zu einer Reihe, die künftig die unterschiedlichen Aspekte des Gesamtwerkes der Künstlerin beleuchten wird. Aus den Sammlungsbeständen ausgewählt und im musealen Rahmen präsentiert, sind Elde Steegs Arbeiten auch als Irritation im traditionellen Museumsraum zu verstehen. Eine Irritation, die aufmerken lässt und anregt, den gewohnten kunstgeschichtlichen Kanon sowie den männlich geprägten Geniekult neu zu denken. Elde Steegs Arbeiten werden im Rahmen der Serie „Begehbare Gedanken“ gezeigt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf https://www.tiroler-landesmuseen.at/

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