Öffifahren
Die gefährlichsten Haltestellen der Stadt
Es gibt Haltestellen in Innsbruck, an denen das Warten eine echte Zumutung ist. Das STADTBLATT hat sich auf einen Lokalaugenschein begeben.
INNSBRUCK. Ausstieg mitten auf der Straße, warten zwischen sechs Fahrspuren, Straßenüberqueren ohne einen Zebrastreifen: Öffifahren ist oft alles andere als entspannend. Das STADTBLATT hat sich angeschaut, wo es zu Konflikten zwischen Verkehrsteilnehmern kommt oder sich sonst noch gefährliche Haltestellen befinden. Eine Haltestelle, jene in der Schlernstraße (Linie J) wurde inzwischen entschärft. Hier mussten die Fahrgäste auf einer steilen Nebenstraße aussteigen und standen oft kaum sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer der Höhenstraße hinter einer Mauer. Neben der Verlegung der Haltestelle wurde auch eine Ampelanlage installiert, die das Queren sicherer macht.
Cineplexx
Wohl eine der wildesten Haltestellen befindet sich am Südring (Fritz-Konzert-Straße/Cineplexx). Hier trifft Negatives auf Positives, denn die eigene Busspur beschleunigt zwar das Vorankommen des öffentlichen Verkehrs, eine längere Aufenthaltsdauer an der Haltestelle wird dadurch allerdings zur Nervenprobe. Links und rechts düsen die Autos auf zwei Spuren vorbei. Der vorgesehene "Wartestreifen" ist so schmal, dass keine zwei Personen sicher nebeneinander stehen können. Eine Entschärfung ist zwar auch von den Verantwortlichen der Stadt erwünscht, ist aber auf Grund der örtlichen Gegebenheiten kaum möglich. Im Zuge eines Radwegbaus, der am Südring geplant ist, soll ein neuer Anlauf gestartet werden, um diese Situation zu verbessern.
Kein Zebrastreifen
Bei der Haltestelle an der Kreuzung Gumppstraße/Andechsstraße fehlt ein Zebrastreifen. Die Fahrgäste steigen aus und queren die vielbefahrene Straße ohne einen Schutzweg. Es gäbe zwar die Möglichkeit, dafür müsste man aber einen ziemlichen Umweg auf sich nehmen, was nicht einmal Eltern mit dem Kinderwagen tun. "Im Zuge der Bebauung der Andechsstraße zwischen Gumppstraße und Langer Weg sind die Planungen im Laufen. Ein Schutzweg über die Andechsstraße im südlichen Kreuzungsbereich wird dabei geprüft", schreibt die Verkehrsabteilung der Stadt.
"250 Meter" Richtlinie
Das gleiche Problem gibt es auch in der nahe gelegenen Radetzkystraße. Bei der Haltestelle St. Pirmin/Volkshaus queren viele Volksschulkinder die Straße, nachdem sie vom Bus ausgestiegen sind. Einen signalgeregelten Schutzweg gibt es aber nur 90 Meter weiter an der Kreuzung Radetzkystraße/Langer Weg. Das ist auch der Grund, warum in diesem Bereich – hier kommt es auf Grund der Campagne-Bebauung auch zu viel Baustellenverkehr – kein Zebrastreifen entstehen kann. "Laut Richtlinien muss zwischen zwei Schutzwegen ein Mindestabstand von 250 Meter eingehalten werden."
Museumstraße
Auf der gesamten Länge der Museumstraße müssen die Fahrgäste auf den Radweg steigen, wenn sie von Bus oder Tram aussteigen. Viele Radfahrer halten sich nicht an den unterbrochenen Radstreifen. Im Haltestellenbereich haben die FußgängerInnen Vorrang.
Ausstieg auf die Straße
Mehrere Tram-Haltestellen in Innsbruck führen die Fahrgäste beim Ausstieg direkt auf die Straße. So bei der Haltestelle der Bundesbahndirektion, Pradler Friedhof oder Brunecker Straße/BFI. Bei diesen Haltestellen regelt eine "unvollständige Signalfolge" den Autoverkehr. Die Autos werden während des Aus- und Einstieges angehalten, damit die Fahrgäste die Straße sicher queren können. Dabei kommt es bei der Haltestelle Brunecker Straße/BFI aber zu einem Fehler in der Steuerung der Vorsignalisierung. Oft stehen die Autos umsonst an der Haltestelle und haben dann freie Fahrt, wenn die Fahrgäste aussteigen. "Uns ist das Problem bekannt und wir haben die dafür zuständige Firma Siemens mit der Behebung beauftragt".
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