Nachtleben
Elefantenrunde zum Club- und Kulturleben in Innsbruck

Die Podiumsdiskussion fand im Queens Club statt. | Foto: Lisa Kropiunig
7Bilder
  • Die Podiumsdiskussion fand im Queens Club statt.
  • Foto: Lisa Kropiunig
  • hochgeladen von Lisa Kropiunig

Vor kurzem fand die erste Club-Kultur Konferenz in Tirol statt.  Die Innsbruck Club Commission lud unter dem Motto "Nachtleben" nicht nur Politikerinnen und Politiker ein, sondern auch alle Nachteulen, die sich für die Kulturszene in Innsbruck interessieren.

INNSBRUCK. Die Clubszene in Innsbruck wird immer kleiner und das findet nicht nur die Bevölkerung schade, sondern auch die Innsbruck Club Commission. Deshalb veranstaltete sie vor kurzem eine Konferenz mit Fokus auf dem Innsbrucker Nachtleben und wie die Situation verbessert werden könnte. Dabei wurden Politikerinnen und Politiker eingeladen, um mit den Innsbruckerinnen und Innsbruckern ins Gespräch zu kommen. Außerdem fanden an diesem Tag weitere Diskussionen, Vorträge und Workshops statt, die alle Interessierten kostenlos besuchen konnten. 

Wo feiern die Politikerinnen und Politiker?

Bevor die anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten fünf Minuten Zeit hatten, um ihre Meinung zum Thema Club- und Nachtkultur kund zu tun, wurden sie von der Innsbruck Club Commission gefragt, wo sie denn am liebsten feiern:

  • Alternative Liste - Marco Frei - PMK
  • Grüne - Dejan Lukovic - Dachsbau
  • Gerechtes Innsbruck - Felix Putz - Glorious Bastards
  • Ja, jetzt Innsbruck, Johannes Anzengruber - Johannes Anzengruber - Filou und Coppa
  • KPÖ - Pia Tomedi - PMK
  • Liste Fritz - Tom Mayer- Boing
  • NEOS - Lukas Schobesberger - Haltestelle, Sonnendeck
  • SPÖ - Benjamin Plach - Emma

Elefantenrunde zum Kultur- und Nachtleben

Die diversen Parteien hatten bei der Club-Konferenz die Möglichkeit, ihre Ansichten und Vorschläge zum Thema Kultur- und Clubleben in Innsbruck vorzustellen. Anschließend wurde bei einer Fragerunde auch das Publikum miteinbezogen.

ALi

"Innsbruck ist eine laute, lebendige Stadt und es gibt viele Orte zu bespielen",

so Marco Frei von der Alternativen Liste, welche vor allem auch die Straßenkunst fördern möchte. Zusätzlich ist die Liste der Meinung, dass es in Innsbruck wieder eine große Veranstaltungshalle geben soll. Auch die Bedürfnisse von Künstlerinnen und Künstler sowie dem Publikum müssen von der Politik ernster genommen werden.

Grüne

"Das Nachtleben in Innsbruck schafft auch Arbeitsplätze",

beginnt Dejan Lukovic sein Statement bei der Konferenz. Für die Grünen ist das Kulturgeschehen in Innsbruck sowohl für die Einheimischen als auch für den Tourismus von Bedeutung. Vor allem die alpin-urbane Identität muss als solche auch ausgelebt werden. 
Es braucht ein breites Kulturangebot in Innsbruck, damit jeder und jede das passende findet. Wichtig sind unter anderem auch Orte ohne Konsumzwang und die Unterstützung von bereits etablierten Festivals 

Gerechtes Innsbruck

"Der Austausch mit der Bevölkerung ist sehr wichtig",

erklärt Felix Putz. Die Sicherheit liegt den Mitgliedern von Gerechtes Innsbruck sehr am Herzen und deshalb fördern sie beispielsweise Projekte wie "Luisa" und setzen sich dafür ein, dass die Bogenmeile sicherer wird. Außerdem sollen neue Projekte für den Hafen oder den Hofgarten vorangetrieben werden. 

Ja - Jetzt Innsbruck

"Es braucht mehr öffentliche, konsumfreie Flächen in Innsbruck",

so Johannes Anzengruber. Er betont zudem, dass bessere Rahmenbedingungen für Feste und Festivals geschaffen werden müssen und nennt hier als Beispiel die Sillschlucht. Man muss seiner Meinung nach neue Dinge einfach ausprobieren und den Westen, Osten und Süden von Innsbruck mehr bespielen 

KPÖ

"Nicht nur die Hochkultur sollte gefördert werden, sondern auch die kleinen Kulturinitiativen",

fordert Pia Tomedi. Dazu gehört, dass auch die Anstellungsverhältnisse für Kulturschaffende verbessert werden, denn nur mit einer sicheren Anstellung kann Kunst und Kultur leben. Tomedi schlägt auch die Einführung des Aktivpasses vor und wünscht sich ein niederschwelliges, leistbares Kulturprogramm in Innsbruck.

Liste Fritz

"Das Angebot wird immer schmäler",
weißt Tom Mayer hin. Aufgrund der Teuerungen wird die Jugend aus den Clubs gedrängt und geht zum Feiern auf die Straße. Das muss sich ändern. Obendrein muss man unbedingt eine Alternative für den Hafen finden. 

NEOS

"Nicht nur die Innsbruckerinnen und Innsbrucker sind frustriert, sondern auch die Betreiberinnen und Betreiber",

meint Lukas Schobesberger. In Innsbruck ist die Club- und Kulturszene sehr wichtig, bisher nimmt die Stadt das Thema aber nicht ernst genug, denn es tut sich nichts. Es muss also ein Umdenken in der Stadt passieren. Die Neos möchten Veranstaltungen unterstützen und Freiflächen zur Verfügung stellen.

SPÖ

"Es ist ein Trauerspiel, dass so viele Clubs verschwinden"

so Benjamin Plach. Die Club- und Kulturszene hängt sehr mit dem Thema wohnen zusammen, denn die Betreiberinnen und Betreiber können sich die hohen Mieten nicht leisten. Die SPÖ fordert daher leistbare Flächen für die Clubkultur. Darüber hinaus sollten Gespräche mit der Burghauptmannschaft geführt werden, um den Hofgarten wieder zu bespielen. Und die Politik muss die Rahmen- und Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende verbessern.

Anmerkungen aus erster Hand 

Die Innsbruck Club Commission möchte besonders auf folgende Themen aufmerksam machen:

  • in Innsbruck gibt es Flächen für Kultur und Clubs, doch es scheitert immer an der Politik und nicht an den Veranstaltern, diese auch zu nutzen
  • es gibt auch eine gute Club-Kultur am Land, das kommt auch Innsbruck zugute
  • Leistbares Wohnen in Verbindung mit teuren Mieten und Pachten, sollte für alle Parteien ein Thema sein, nicht nur für die SPÖ
  • Eine Idee der Club Commission: neues Veranstaltungsamt als Infostelle für all jene, die eine Veranstaltung auf die Beine stellen wollen (Auskünfte wie eine Veranstaltung in Innsbruck umgesetzt werden kann)
  • der Wirtschaftsausschuss ist derzeit noch sehr undurchsichtig, aber eine Transparenz auf allen Ebenen wäre hier sehr wichtig

Weitere Beiträge zu diesem Thema

Wohin, wenn nicht aufs Sonnendeck oder die Sillschlucht?
Es musste auch der Dachsbau daran glauben
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.