Eng, enger, Hötting

Eine Herausforderung: Die schmalen Straßen in Hötting.
28Bilder

INNSBRUCK. Wer mit den BewohnerInnen in Hötting spricht, dem wird schnell klar, dass die Verkehrssituation ein besonders wunder Punkt im Stadtteil ist. Einer der am längsten besiedelten Stadtteile hat nicht nur mit seinen steilen Hängen zu kämpfen, sondern auch mit seinen engen Straßen. Dabei kommen viel zu häufig die Fußgänger unter die Räder – und das leider nicht nur im übertragenen Sinne. Vor zirka drei Jahren sind in der Schneeburggasse innerhalb von wenigen Monaten mehrere Fußgänger ums Leben gekommen. Erst dann wurde eine Ampellösung herbeigeführt. Dadurch hat sich die Lage um einiges entschärft. Trotzdem hat Hötting weitere neuralgische Verkehrspunkte.

Mehr Verkehr

Bei der Kreuzung Oppholzerstraße/Höttinger Auffahrt/Sonnenstraße erklärt eine Mutter in verbittertem Ton: "Wir haben alles versucht, um den Übergang an diesem Zebrastreifen sicherer zu gestalten. In der Früh ist es hier ein Chaos, niemand gibt den Fußgängern Vorrang. Man bekommt das Gefühl, es wird nichts gemacht, bis was Schlimmes passiert ist." Außerdem werden auf geraden Straßenstrecken die Fünfziger- und Dreißiger-Schilder gerne ignoriert: Autofahrer düsen mit siebzig durch die schmalen Straßen. Ein mulmiges Gefühl für alle FußgängerInnen. Seit der Baustelle in der Riedgasse und der Umleitung in der Schneeburggasse ist der Verkehr in ganz Hötting extrem angestiegen.

Bauboom

Die Höttinger leben trotz allem gerne in ihrem Stadtteil. Die Nähe zum Wald, die Nähe zum Zentrum und die schöne Aussicht machen es zu einem beliebten Wohnort. Dies schlägt sich jedoch auch in den Preisen nieder. Ein gebürtiger Höttinger meint im STADTBLATT-Gespräch: "Junge Familien können sich hier nichts mehr leisten." Einfamilienhäuser weichen Wohnblöcken, langsam, aber sicher wird auch dieser Stadtteil zubetoniert. Eine andere Frau fügt hinzu: "Für eine 100-qm-Wohnung zahlt man hier schon mal 700.000 Euro."

Reicher Stadtteil

Dies wiederum schlägt sich in der demographischen Zusammensetzung nieder. Wohlhabende InnsbruckerInnen – Ärzte, Rechtsanwälte, Unternehmer – besiedeln die Südhänge auf der Nordkette. Kinder werden im Gegenzug immer weniger – so zumindest kommt es den "Langzeit-Höttingern" vor.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.