Kunst zur Fastenzeit
Feuerstelle, Herz Versöhnung und Zeichen am Himmel,
„Kunst zur Fastenzeit“. Mit drei Kunstinstallationen im Dom, in der Spitalskirche und in der Servitenkirche lädt die Diözese während der Fastenzeit zum Nachdenken ein. Die Künstler Christian Eisenberger und Peter Garmusch zeigen ihre Werke.
INNSBRUCK. "Kunst zur Fastenzeit" gehört inzwischen zu einer festen Einrichtung der Diözese. Die Kirchen dienen dabei nicht als Lebensraum, sondern bieten vielfältige Betrachtungsweisen der ausgestellten Kunstwerke. Die Werke von Christian Eisenberger und Peter Garmusch sind sowohl zeitlos als auch im aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext zu sehen. Bischof Hermann Glettler, Propst Florian Huber und Elisabeth Larcher (Kunstraum Kirche) haben gemeinsam mit den Künstlern die Werke präsentiert.
Eröffnung
Spitalskirche, Maria-Theresien-Straße: 12:15 Uhr
Servitenkirche, Maria-Theresien-Straße: 17:30 Uhr
Dom St. Jakob, Domplatz: 19 Uhr
Feuerstelle
Im Dom befindet sich die Kunstintervention des österreichischen Künstlers Christian Eisenberger. Zentral ist eine sieben Meter hohe Pyramide aus riesigen Maschinengewehren. Der Friedensraum der Kirche wird mit diesen aufgestellten Feuerwaffen ernsthaft verletzt. Auf die ungeheuerlichen Dimensionen von Aufrüstung und Militarisierung in unserer Zeit wird damit eindringlich aufmerksam gemacht. Dem entgegen gestellt ist ein Hirtenstab aus Eierschalen, der als machtkritisches Symbol zu verstehen ist und zur Ehrlichkeit angesichts globaler Unsicherheit und vielfach erfahrbarer Ohnmacht mahnt.
Herz Versöhnung
In der Kirche im Herzen der Stadt gibt es bis Ostern eine großformatige Fotoarbeit von Peter Garmusch zu sehen. Der österreichische Foto- und Medienkünstler hat ein Schweineherz mit einem Gummiring eingeschnürt und freischwebend im Raum fotografisch festgehalten. Die Symbolik des eingeengten Herzens ist leicht lesbar, berührt jedoch in ihrer Dimension und realistischen Darstellung. Das überwältigende Herz-Bild wird zur Einladung, über Bedrängnisse und Ängste unserer Zeit nachzudenken. Herzensenge und Unversöhntheit dürfen nicht das letzte Wort haben.
Zeichen am Himmel
Für die 40-tägige Fastenzeit installiert Christian Eisenberger im Chorraum der Servitenkirche drei großformatige Bilderzählungen. Er verwendet auf den 10 m langen Bildbahnen traditionelle und zeitgenössische Bildfragmente, Symbole und alltägliche Icons, um auf Bedrohungsszenarien unserer Zeit aufmerksam zu machen: Naturkatastrophen, Kriege, Hungersnöte, Klimawandel, … Auf einem durchgängigen Bildstreifen lässt er den Tod einen, im wahrsten Sinn des Wortes mitreißenden Tanz aufführen. Die apokalyptisch anmutende Bildinstallation möchte nicht nur Betroffenheit auslösen. Es ist ein bildstarker Appell, die Zeichen der Zeit ernst zu nehmen und mit Gebet, Wachsamkeit und gelebter Solidarität eine angemessene Antwort zu finden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.