Hötting
Generalsanierung „Campus Frau Hitt“ gestartet

Im bestehenden Zubau aus den 1960er-Jahren entstehen 41 moderne Kleinwohnungen für Studierende. Insgesamt soll der Campus im Endausbau 125 Wohnungen bieten. | Foto: Freinhofer
3Bilder
  • Im bestehenden Zubau aus den 1960er-Jahren entstehen 41 moderne Kleinwohnungen für Studierende. Insgesamt soll der Campus im Endausbau 125 Wohnungen bieten.
  • Foto: Freinhofer
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Der geplante Ausbau des Studentenheims in der Frau-Hitt-Straße sorgte bei den Anrainern und Anrainerinnen am Monatsende für Proteste. Bei einer Versammlung mit Bürgermeister Willi und anderen Politikern haben sie ihre Meinung kund getan. Jetzt hat die Stadt den Startschuss für das Projekt bekannt gegeben. Im Endausbau sollen 125 studentische Wohnplätze zur Verfügung stehen. 

INNSBRUCK. Im 1911 errichteten Hauptgebäude sind 32 Wohnplätze vorhanden, sie bleiben auch während der Baustelle in Betrieb. Im Rahmen der Sanierung des Zubaus entstehen insgesamt 41 Kleinwohnungen mit ca. 14 bis 15 m2 inklusive Bad und Kleinküche. Die Fertigstellung ist bis Sommer 2024 geplant, die Kosten inklusive Einrichtung liegen bei ca. 4,6 Mio. Euro. Die Miete ist mit 500 Euro, inklusive Strom, WLAN und Zimmerreinigung, angedacht. Im geplanten Neubau sollen 52 Wohnungen in Passivhausbauweise entstehen, geplanter Baubeginn ist 2024.

Nachhaltige Sanierung

Ziel ist es, nicht nur neuen Wohnraum für Studierende zu realisieren, sondern auch Bestandsgebäude nachhaltig zu sanieren und modernisieren. Die Generalsanierung wird von der städtischen 100-Prozent-Tochter, der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), durchgeführt. „Mit der nachhaltigen Sanierung des bestehenden Zubaus schaffen wir qualitätsvolle und leistbare Wohnplätze für Studierende in uninaher Lage. Der Abbruch und Neubau eines Gebäudes verbraucht große Mengen an sogenannter ‚grauer Energie‘. Darunter versteht man den gesamten Energieaufwand, der notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten. Unter der Devise - Sanierung statt Abriss – werden viele Ressourcen gespart“, freut sich Bürgermeister Georg Willi über die klimafreundliche Vorgehensweise.

Besichtigten die Bauarbeiten am Campus Frau Hitt in Hötting (v. l. n. r.): Projektleiter Martin Unterholzner (IIG), Bürgermeister Georg Willi, Andreas Steiner (ehemaliger Provinzial, Herz-Jesu-Missionare), Architektenteam Melanie Haid und Christian Weiss (Studio 23), Gemeinderätin Renate Krammer-Stark, Martin Kiechl (IIG, Bauleitung) und IIG-Geschäftsführer Franz Danler.  | Foto: Freinhofer
  • Besichtigten die Bauarbeiten am Campus Frau Hitt in Hötting (v. l. n. r.): Projektleiter Martin Unterholzner (IIG), Bürgermeister Georg Willi, Andreas Steiner (ehemaliger Provinzial, Herz-Jesu-Missionare), Architektenteam Melanie Haid und Christian Weiss (Studio 23), Gemeinderätin Renate Krammer-Stark, Martin Kiechl (IIG, Bauleitung) und IIG-Geschäftsführer Franz Danler.
  • Foto: Freinhofer
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Grundstück

Das Grundstück in der Frau-Hitt-Straße 14 gehört dem Kollegium der Missionspriester vom Heiligsten Herz Jesu. Aktuell besteht der Komplex aus zwei alten Gebäudeteilen. Das zentrale Haupthaus befindet sich in einem guten Zustand und die derzeit 32 verfügbaren Zimmer werden weiter wie bisher an Studierende vermietet.

Anrainer haben sich Gehör verschafft

Zubau im Detail

In den 1960er-Jahren wurde westlich des Hauptgebäudes ein Zubau, ebenfalls für die Vermietung an Studentinnen und Studenten, errichtet. Die Zimmer werden schon länger nicht genützt und sind in einem schlechten Zustand. Außerdem entspricht die räumliche Aufteilung nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen und Standards. Dieser Teil, genannt „Zubau 60er-Jahre“, wird nun seit Mitte März 2023 einer umfassenden Generalsanierung unterzogen. Die IIG setzt beim Projekt Campus Frau Hitt auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Aufgrund der akzeptablen baulichen Substanz wurde der Zubau aus den 1960er-Jahren nicht abgerissen, sondern eine Gebäudesanierung vorgenommen. Diese wird nach den neuesten Maßstäben erfolgen und die Studentinnen und Studenten können ab Sommer/Herbst 2024 einziehen. Durch die Anpassung der Zimmergrundrisse ist es möglich, die bereits vorhandenen 41 Zimmer mit jeweils eigenem Sanitär- und Kochbereich auszustatten. Das sanierte Gebäude wird nach der Umsetzung 41 Kleinwohnungen vorweisen, davon entstehen im Erdgeschoss fünf barrierefreie Zimmer sowie im Kellergeschoß Gemeinschaftsflächen (Fitnessräume). Die Kosten für die Sanierung des Zubaus betragen rund 4,6 Millionen Euro.

„Im Zuge der Sanierung wird nicht nur die Bausubstanz erhalten. Der ‚Zubau 60er-Jahre‘ erhält eine neue Dämmung, die Umstellung auf erneuerbare Energieträger wie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage und Umstellung auf Wärmegewinnung mittels Pellets im Zuge der Errichtung des Neubautraktes sowie eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung werden umgesetzt“, erklärt IIG-Geschäftsführer Franz Danler.

Neubau

Im Osten der Bestandsgebäude wird zudem ein Neubau mit 52 weiteren Kleinwohnungen inklusive Sanitätsbereich und Kochgelegenheit für Studierende gebaut. Der Baubeginn ist voraussichtlich März 2024. Die drei Baukörper sollen nach Fertigstellung miteinander verbunden werden und darüber hinaus am Kreuzungsbereich Frau-Hitt-Straße/Sternwartestraße ein neuer zentraler Zugangsbereich errichtet. Im Endausbau stehen 125 studentische Wohnplätze zur Verfügung. Der künftige Gesamtbetrieb hinsichtlich Betreuung dieses Standortes für studentisches Wohnen wird ausgeschrieben.

Auch Bürgermeister Georg Willi wohnte der Versammlung Ende Mai im Cafè Mariahilf bei und nahm Stellung zum Projekt "Studenten-Campus Frau-Hitt-Straße". | Foto: Lisa Kropiunig
  • Auch Bürgermeister Georg Willi wohnte der Versammlung Ende Mai im Cafè Mariahilf bei und nahm Stellung zum Projekt "Studenten-Campus Frau-Hitt-Straße".
  • Foto: Lisa Kropiunig
  • hochgeladen von Lisa Kropiunig

Mehr Verkehr und ein Schandfleck

Der neue Studenten-Campus soll laut Anrainerinnen und Anrainer einen nachhaltigen Einfluss auf das Stadtviertel nehmen, welcher nicht mehr ausradierbar sein wird. "Das Projekt ist nicht in das Umfeld integriert und die Position des Hauses passt nicht an diese Stelle", meint Bettina Schlorhaufer. Außerdem befürchten die Anrainer und Anrainerinnen, es wird durch das neue Studentenheim mehr Verkehr in Stadtteil Mariahilf geben.

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.