Tag der Menschenrechte
Gleiche Chancen für alle Kinder

Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ (Plattform Asyl für Menschen Rechte, Jugendland GmbH, Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Tirol, SOS-Kinderdorf und Tiroler Kinder und Jugend GmbH) stellt die Menschenrechtssituation der Kinder in den Mittelpunkt. | Foto: pixabay / Jeyeonwon
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  • Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ (Plattform Asyl für Menschen Rechte, Jugendland GmbH, Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Tirol, SOS-Kinderdorf und Tiroler Kinder und Jugend GmbH) stellt die Menschenrechtssituation der Kinder in den Mittelpunkt.
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Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ (Plattform Asyl für Menschen Rechte, Jugendland GmbH, Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Tirol, SOS-Kinderdorf und Tiroler Kinder und Jugend GmbH) stellt die Menschenrechtssituation der Kinder in den Mittelpunkt.

INNSBRUCK. Der heutige Tag steht seit über 70 Jahren im Zeichen der Menschenrechte und bietet somit die Gelegenheit, die Menschenrechtssituation kritisch zu betrachten. Es gibt eine Reihe an Bereichen, in denen Menschenrechte missachtet werden. Einer ist im Speziellen die Situation von geflüchteten Minderjährigen. Heuer haben in Österreich bis Ende September rund 4.240 unbegleitete Minderjährige einen Asylantrag gestellt, was einen Anteil von 10 Prozent unter allen Asylanträgen im Jahr 2023 darstellt.

Benachteiligung

Geflüchtete Kinder werden auf mehreren Ebenen benachteiligt und diskriminiert. So steht im Vergleich zu Minderjährigen in Österreich, welche im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe betreut werden, pro geflüchtetem Kind nicht einmal die Hälfte an finanziellen Mitteln zur Verfügung. Dies führt zu beträchtlich weniger Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten und oft mangelnder Tagesstruktur. Insbesondere für Jugendliche, welche nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, erweist es sich oft als unmöglich, Plätze für Ausbildung, Schule oder Arbeit zu finden. Es kommt nämlich hinzu, dass während des Asylverfahrens oder auch für ukrainische Geflüchtete die Ausbildungspflicht nicht gilt. Zudem benötigen die Jugendlichen vor Beginn einer Lehrausbildung eine Beschäftigungsbewilligung. Vom AMS wird geprüft, ob für einen Ausbildungsplatz andere junge Menschen mit direktem Arbeitsmarktzugang in Frage kommen – dies erschwert geflüchteten Jugendlichen den Zugang zu Plätzen und ist diskriminierend.

Ziele der Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ sind der Austausch zwischen den Organisationen im Netzwerk untereinander, die Erarbeitung von Qualitätsstandards und die Qualitätssicherung in der Versorgung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, Sensibilisierungs- und Lobbyarbeit für Kinderschutz und Kinderrechte sowie die Umsetzung von Kinderschutzkonzepten bspw. durch gegenseitige Unterstützung bei der Konzepterstellung.  | Foto: Symbolbild/Kinderbüro
  • Ziele der Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ sind der Austausch zwischen den Organisationen im Netzwerk untereinander, die Erarbeitung von Qualitätsstandards und die Qualitätssicherung in der Versorgung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, Sensibilisierungs- und Lobbyarbeit für Kinderschutz und Kinderrechte sowie die Umsetzung von Kinderschutzkonzepten bspw. durch gegenseitige Unterstützung bei der Konzepterstellung.
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Vernetzungsplattform

Aufgrund von sehr langen Verfahrensdauern im Asylverfahren sind deshalb viele geflüchtete Kinder und Jugendliche jahrelang zum Nichtstun verpflichtet, was auch nachteilige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sowie die soziale und gesellschaftliche Integration haben kann“ betont Esther Röthlingshöfer von der Plattform Asyl für Menschen Rechte.Für geflüchtete Kinder und Jugendliche mit Behinderung (aus der Ukraine sowie während des Asylverfahrens) kommt hinzu, dass diese keinen Anspruch auf Leistungen aus dem Tiroler Teilhabegesetz haben. Das ist jenes Gesetz, welches Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben, volle, wirksame, gleichberechtigte und nicht-diskriminierende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sowie bei der Überwindung von Barrieren unterstützen soll.
All diese und noch weitere Umstände führen zu einer umfassenden Ungleichbehandlung und Schlechterstellung von geflüchteten Kindern, zu deren Sichtbarmachung und Beseitigung sich im Jahr 2022 in Tirol eine Vernetzungsplattform aus verschiedenen Organisationen zusammengeschlossen hat“ erklärt Simone Altenberger von der Kinder- und Jugendanwaltschaft.

Klare Ziele

Ziele der Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ sind der Austausch zwischen den Organisationen im Netzwerk untereinander, die Erarbeitung von Qualitätsstandards und die Qualitätssicherung in der Versorgung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, Sensibilisierungs- und Lobbyarbeit für Kinderschutz und Kinderrechte sowie die Umsetzung von Kinderschutzkonzepten bspw. durch gegenseitige Unterstützung bei der Konzepterstellung.Außerdem dient die Vernetzungsplattform dem Austausch über Standards in Bezug auf Kinderschutz und hat sich zum Ziel gesetzt, diese Standards stetig weiterzuentwickeln, u. a. werden Fort- und Weiterbildungsformate für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeitet und durchgeführt.
Mitglieder der Vernetzungsplattform (eine Erweiterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist möglich): Plattform Asyl für Menschen Rechte, Jugendland GmbH, Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol, Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Tirol, SOS-Kinderdorf und Tiroler Kinder und Jugend GmbH.

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Ziele der Tiroler Vernetzung „Rechte für geflüchtete Kinder“ sind der Austausch zwischen den Organisationen im Netzwerk untereinander, die Erarbeitung von Qualitätsstandards und die Qualitätssicherung in der Versorgung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen, Sensibilisierungs- und Lobbyarbeit für Kinderschutz und Kinderrechte sowie die Umsetzung von Kinderschutzkonzepten bspw. durch gegenseitige Unterstützung bei der Konzepterstellung.  | Foto: Symbolbild/Kinderbüro
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