Halb-Kranebitten traf sich zum Zukunftsaustausch

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Busverbindung, Spielplatz, Flughafenlärm und Kindergarten – das waren die brennendsten Themen der dienstäglichen Bürgerversammlung für den Stadtteil Kranebitten. Mindestens neunzig Leute kamen dem Aufruf der Initiative Lebensraum Kranebitten (ILK) zur Bürgerversammlung nach. Seitens der Stadt ließen sich auch zahlreiche Vertreter blicken. So war nicht nur die Bürgermeisterin, Christine Oppitz-Plörer vor Ort, sondern auch ihre beiden Vize, etliche Stadträte und der Flughafendirektor.

Kindergarten eröffnet seine Pforten

Seit 2004 war es eine Forderung der ILK einen Kindergarten für diesen Stadtteil anzusiedeln. 2014 wurde endlich der Bau begonnen – dabei wurde der Ballspielplatz des Kranebitter Grillplatzes für das Unternehmen abgezwickt. Nun beherbergt der neue Kindergarten 40 Kinder in zwei Gruppen. Das Projekt kostete die Stadt mehr als zwei Mio. Euro. Besonderheit des L-förmigen Gebäudes ist nicht nur, dass es barrierefrei ist, einen Mittagstisch und Sommerbetreuung anbieten wird, sondern auch die Tatsache, dass bei größer werdendem Bedarf die Fläche weiter ausgebaut werden kann.

Spielplatz muss umgebaut werden

Auch die Spiel- und Liegewiese im Westen des Stadtteiles wird umgebaut: Über 7000 Kubikmeter Erdbewegungen auf einer Fläche von 1,5 ha stehen in diesem Gebiet fürs nächste Jahr am Plan. Das bedeutet zwar, dass 2016 der Spielplatz nicht benutzt werden kann, dafür 2017 dann aber ein erweiterter und modernisierter Ort zur Verfügung steht. Eine Hundewiese ist in der aktuellen Planung nicht vorgesehen, obwohl es Bedarf geben würde. Aber nicht in der Form, in der es sie heute noch gibt – eine Bürgerin beklagte gestern: "Die jetzige Wiese hat so viele Löcher, dass sich mein Hund schon das Bein gebrochen hat." Auch das Grillen, welches die Kranebitter an schönen Wochenenden bis zu ihrer Geduldsgrenze getrieben hat, soll in Zukunft weniger werden. Stadrat für Grünanlagen, Gerhard Fritz (Grüne), meint dazu: "Wir wollen Alternativen finden. Vom Gartenamt werden schon 2-3 Standorte in der Stadt als Grillplätze geprüft, aber es gibt noch nichts definitives."

Lärmbelästigung zu hoch

Auch wegen der Lärmbelästigung durch den Flughafen, die Autobahn und den Zügen fühlen sich die Kranebitter benachteiligt. Eine Lärmfensterförderung, wie es beispielweise Hausbesitzer am Fischerhäuslweg oder an der Kranebitter Allee beantragen können, gibt es für die Kranebitter nicht. Flughafendirektor Marco Pernetta findet klare Worte zu dieser Situation: "Es wird nach einem Rechensystem entschieden wer berechtigt auf eine Förderung ist und wer nicht. In Kranebitten wird demnach die 60 Dezibelgrenze nicht überschritten, daher ist eine Förderung nicht möglich." Stadträtin Uschi Schwarzl ist überzeugt, dass es auch andere Möglichkeiten zur Reduzierung der Lärmbelästigung gibt: "Wir wollen auf der Strecke zwischen Kranebitten und Bergisel schon lange einen 80-er einführen. Damit würde der Lärmpegel deutlich sinken." Vom Kranebitter Publikum erntete die Stadträtin enthusiastischen Applaus. Beim Rest der Bevölkerung wird sich die Freude über eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung nach dem "100er" wohl in Grenzen halten.

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