Innsbrucker Radwege im Winter
"Ich beiße seit Jahren auf Granit"

Auch letzte Woche noch Schnee auf dem Schnellradweg bei der Freiburgerbrücke. Regen und warme Temperaturen brachten nun den letzten Schnee weg – Windbichler will trotzdem für eine Verbesserung der Schneeräumung auf (besonders wichtigen) Radwegen kämpfen. | Foto: Windbichler
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  • Auch letzte Woche noch Schnee auf dem Schnellradweg bei der Freiburgerbrücke. Regen und warme Temperaturen brachten nun den letzten Schnee weg – Windbichler will trotzdem für eine Verbesserung der Schneeräumung auf (besonders wichtigen) Radwegen kämpfen.
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Seit Jahren kämpft ein Innsbrucker dafür, dass die Radwege im Winter befahrbar sind. Ein Kampf gegen Windmühlen, wie er feststellen musste.

INNSBRUCK. Bernhard Windbichler tritt das ganze Jahr über in die Pedale. Der 48-jährige NEOS-Ersatzgemeinderat ist sich sicher: für die Stadt gibt es keine bessere Mobilität als diese. Arbeit, Einkaufen, Ausflüge innerhalb von Innsbruck werden von ihm nur mit dem Fahrrad absolviert. Dabei meint er aber auch: "Außerhalb braucht es das Auto. Dafür sehe ich als Familie mit kleinen Kindern keine Alternative." Seit Jahren versucht er Verbesserungen für die Radinfrastruktur zu erreichen und ist regelmäßig zu Besuch (zumindest bis vor Corona) in den verschiedenen Abteilungen der Stadt.

"Bitte, auf einer Teststrecke ausprobieren"

"Ich beiße aber auf Granit", erzählt er zu seiner Odyssee mit der Winterstreuung. Zumindest beim Grünanlagenamt, das aus ökologischen Überlegungen kaum Salz benutzt, um die Radwege freizuhalten. "Der Streukies ist wie ein Kugellager – als Radfahrer wirft es einen regelrecht aus der Bahn." Dabei appelliert darauf, dass zumindest eine Teststrecke angelegt wird, um zu sehen, welche Auswirkungen die Streuung auf die Grünanlagen hätte. "Ich glaube nicht, dass ein paar Tage im Jahr einen großen Unterschied machen", meint er. Aber auch dieser Vorschlag wurde nicht angenommen.

Ein bezeichnendes Bild für Bernhard Windbichler zur Räumung der Radwege. Rechts innerhalb einiger Tage schwarz geräumt vom Straßenbetrieb, links die Zuständigkeit der Grünanlagenamtes, das kein Salz zur Streuung verwendet. | Foto: Windbichler
  • Ein bezeichnendes Bild für Bernhard Windbichler zur Räumung der Radwege. Rechts innerhalb einiger Tage schwarz geräumt vom Straßenbetrieb, links die Zuständigkeit der Grünanlagenamtes, das kein Salz zur Streuung verwendet.
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Auch nach Wochen hat es nicht funktioniert

Wieder aktuell wurde das Thema für ihn vor zwei Wochen als innerhalb weniger Tage immens viel Schnee gefallen ist. "Man hat Verständnis, wenn es einige Tage einfach nicht geht, aber, wenn alle Straßen schwarz geräumt sind, nur die Radwege nicht, das ist dann ärgerlich." Letzte Woche noch – vor dem Regen und den warmen Temperaturen, die den Schnee geschmolzen haben – gab es auf dem Schnellradweg am Inn keine freie Fahrt für die Radler, obwohl Unterführungen gesalzen werden sollten. "Es wäre besser, das Gartenamt gibt die Zuständigkeit ab, denn es funktioniert nicht." Wenn man bei den zuständigen Radkoordinatoren nachfragt, ist klar: Das Problem ist immens. Sehr viele Beschwerden trudeln ein und eine Krisenbesprechung wurde für die nächsten Wochen mit den zuständigen Ämtern angelegt, um eine Verbesserung herbeizuführen. Wie und was genau Gegenstand der Tagesordnung ist, wollte man allerdings nicht verraten.

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